Auf der griechischen Insel Kreta sind bei Ausgrabungen Fossilien von zehn Zypern-Zwergflusspferden gefunden worden, die auf 350'000 Jahre vor Christus datiert werden können. Der Paläontologe Giorgos Lyras sprach am Montag von einer «bedeutenden Entdeckung».
Das Zypern-Zwergflusspferd ist eine ausgestorbene Flusspferdeart, die auf der Insel Zypern lebte. Mit seinen 200 Kilogramm war es etwa gleich schwer und gross wie das heute lebende Zwergflusspferd. Dieses ist noch in Liberia, Sierra Leone, Guinea und der Elfenbeinküste in kleinen Populationen zu finden.
Zum ersten Mal sei «eine so hohe Konzentration von Zypern-Zwergflusspferd-Fossilien in Griechenland gefunden» worden, sagte der Experte von der Universität von Athen der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Die Ausgrabungen der Universität hatten in der vergangenen Woche auf dem im Osten der Insel gelegenen Berg Katharo in Höhe von 1100 Metern begonnen und laufen noch bis zum nächsten Wochenende. «Wir erwarten, dass wir eine noch grössere Anzahl von Flusspferd-Fossilien finden», sagte Lyras.
Ihre Existenz sei seit dem 18. Jahrhundert bekannt, aber «es ist das erste Mal, dass wissenschaftliche Ausgrabungen ausgeführt werden, um sie zutage zu fördern». Im September sollen die Ausgrabungen bis zur Winterpause fortgesetzt werden.
Die Zypern-Zwergflussperde erreichten ihren kleinen Wuchs möglicherweise durch das evolutionsbiologische Phänomen der Inselverzwergung, bei dem sich die Körpergrösse einer Art auf einer Insel ohne Fressfeinde über Generationen hinweg deutlich verkleinert.
Auf den griechischen Ägäis-Inseln wurden bereits Fossilien weiterer endemischer Tiere entdeckt, etwa von Zwergelefanten auf den Dodekanes-Inseln Tilos und Rhodos oder auf der Kykladen-Insel Naxos. (sda/afp)