International
Grossbritannien

Londoner Polizist vergewaltigte mehrere Frauen – 49 Straftaten gestanden

Londoner Polizist vergewaltigte mehrere Frauen – 49 Straftaten gestanden

16.01.2023, 13:40
Mehr «International»

Ein Londoner Polizist hat sich vor Gericht etlicher Fälle der Vergewaltigung und anderer Straftaten schuldig bekannt. Vor dem Londoner Southwark Crown Court gab der 48-Jährige am Montag zu, bereits vor 20 Jahren eine Frau ihrer Freiheit beraubt und mehrfach vergewaltigt zu haben.

epa10281208 A police officer patrols in Westminster, London, Britain, 02 November 2022. Vetting failures led to people being employed as police officers despite having criminal records, being suspecte ...
Der geständige Polizist hat 49 Straftaten begangen (Symbolbild).Bild: keystone

Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Im Dezember hatte der Angeklagte vor Gericht bereits die Vergewaltigung sowie Belästigung elf anderer Frauen eingestanden. Dies soll sich zwischen 2004 und 2020 abgespielt haben. Vor seiner Zeit bei der Polizei war der Mann beim Militär tätig. Erst im Herbst 2021 wurde er nach Beschwerden vom Dienst entbunden.

Der zuständige Chefermittler Ian Moor sagte, die schiere Zahl der Straftaten – insgesamt 49 – zeige die «gefühllose Natur» des Mannes. Dieser habe sich über Online-Dating-Apps wie Tinder, aber auch bei sozialen Events, Frauen angenähert und seine Position als Polizist ausgenutzt, um sich Vertrauen zu sichern.

«Er hat Zeit investiert, um Beziehungen zu Frauen aufzubauen, um sein Bedürfnis nach Degradierung und Kontrolle zu stillen», sagte Moor. Der Täter habe seine Opfer auf «die zerstörerischste Art und Weise» unterdrückt. So habe er einige von ihnen gezwungen, nackt sein Haus zu putzen oder sie bei sich zuhause für Stunden unter einer Treppe eingesperrt. «Ich habe Hundehütten gesehen, die grösser sind», beschrieb der Ermittler.

Für die skandalgeplagte Londoner Polizei ist der Fall, in dem Anfang Februar das Strafmass verkündet werden soll, ein erneuter Schlag. Nach mehreren drastischen Fällen wie dem Mord an der Londonerin Sarah Everard durch einen aktiven Polizisten haben die Ordnungshüter der britischen Hauptstadt viel Vertrauen in der Bevölkerung verloren.

Auch unabhängige Berichte stellten Scotland Yard ein verheerendes Zeugnis hinsichtlich Sexismus und Rassismus in den eigenen Reihen aus. Der neue Polizeichef Mark Rowley hat das erklärte Ziel, Vertrauen wiederherzustellen und die Polizei zu reformieren. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
London: Deshalb fahren die Leute gerade ohne Hose in der U-Bahn
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Trotz rekordhoher Ausgaben für die Rüstung: Die US-Waffenschmieden sind unter Druck
Die Auftragsbücher der Rüstungsindustrie sind voll, weil Regierungen weltweit mehr Geld in neues Kriegsmaterial investieren. Der Blick auf die Zahlen führender US-Konzerne zeigt aber auch: Noch ist das Geschäft mit Waffen nicht sehr profitabel.

Weltweit explodieren die Rüstungsausgaben. Mehr als 2440 Milliarden Dollar sind 2023 für Waffen, Streitkräfte und Militärhilfe ausgegeben worden, wie das Stockholm International Peace Research Institute berechnet hat. Dies entspreche einem Plus von 6,8 Prozent, sagen die schwedischen Friedensforscher - die grösste gemessene Jahr-zu-Jahr-Zunahme in den vergangenen 15 Jahren.

Zur Story