Weil sie in Chat-Gruppen rassistische und sexistische Nachrichten geteilt hatten, müssen zwei Londoner Polizisten ins Gefängnis. Ein Gericht in der britischen Hauptstadt verurteilte die Männer im Alter von 35 und 46 Jahren am Mittwoch zu jeweils zwölf Wochen Haft. Sie hatten mit anderen Chat-Teilnehmern unter anderem Witze über Vergewaltigungen von Kolleginnen gemacht und über Elektroschocks gegen Kinder und Behinderte geschrieben.
Zu der Chat-Gruppe gehörte auch der Mörder von Sarah Everard, ebenfalls ein Polizist. Die Nachrichten waren zwei Jahre vor der Entführung, Vergewaltigung und Ermordung der 33-jährigen Londonerin im März 2021 ausgetauscht worden.
Die Männer waren am 21. September schuldig gesprochen. Richterin Sarah Turnock verurteilte die Chats als «widerlich» und «abscheulich». Der Ältere der beiden Verurteilten ist kein aktiver Polizist mehr. Sie hatten ihre Nachrichten als schwarzen Humor verteidigt, das nahm ihnen die Richterin aber nicht ab. Die Aufsichtsbehörde Independent Office for Police Conduct betonte: «Soziale Medien können kein Versteck für solche Ansichten sein. Ein Verhalten dieser Art untergräbt ernsthaft das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Polizeiarbeit.»
Das Urteil gegen die Männer wurde an dem Tag gesprochen, an dem eine andere Aufsichtsbehörde in einem Untersuchungsbericht eine tief verwurzelte sexistische Kultur in der Polizei in England und Wales angeprangert hatte. (saw/sda/dpa)