Der einhundertjährige Rekord-Spaziergänger aus England hat eine noch ältere Nachfolgerin bekommen: Die 102 Jahre alte Joan Rich hat für den guten Zweck 102 Runden durch einen Park in ihrer Heimat Suffolk gedreht. Den letzten Spaziergang machte die ehemalige Krankenschwester am Freitag pünktlich an ihrem 102. Geburtstag, wie britische Medien berichteten.
Happy 102nd birthday Joan Rich!
— Channel 5 News (@5_News) September 11, 2020
The former nurse has just completed 102 laps of her local park to raise money for the NHS, following in the footsteps of @CaptainTomMoore.
Now she's off for a lovely cup of tea.@nickwallis | #5News pic.twitter.com/dNYwEDEIO0
Damit tritt sie in die Fussstapfen des 100 Jahre alten Tom Moore, der 100 Runden gelaufen war und es mit seiner dadurch eingesammelten Millionenspende sogar ins Guinness-Buch der Rekorde schaffte.
«Ich habe es genossen, durch das frische Grün des Parks zu laufen, aber manchmal war es auch harte Arbeit», sagte Rich, die bei ihrer finalen Runde von Kindern aus der Nachbarschaft begleitet wurde, der Nachrichtenagentur PA. «Man muss einfach dran bleiben, wie generell im Leben.»
Der starke Gemeinschaftssinn während der Pandemie erinnere sie an jenen in Kriegszeiten, erzählte die Seniorin, die während der Zeit der Spanischen Grippe im Jahr 1918 geboren wurde. Kurz nachdem die Parks nach einer Corona-Zwangspause im April wieder öffneten, begann die Spaziergängerin ihre Runden - mal mit Rollator, manchmal sogar im Rollstuhl. Insgesamt legte sie mehr als 55 Kilometer zurück.
Wie Moore sammelte Rich mit ihren Läufen Spenden für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS, für den sie fast ihr ganzes Leben lang gearbeitet hatte. Ihre Tochter setzte eine Spendenseite im Internet auf, über die mehr als 25'000 Britische Pfund zusammenkamen (umgerechnet rund 29'000 Schweizer Franken).
Der chronisch unterfinanzierte NHS ächzt unter den Belastungen der Corona-Pandemie. Kein anderes Land in Europa ist bislang so hart von der Pandemie getroffen worden wie Grossbritannien.
Ihren Vorgänger Moore hatten seine Spenden-Runden in Grossbritannien und weit darüber hinaus bekannt gemacht. Von der Queen wurde der Brite sogar zum Ritter geschlagen – er darf sich seit der feierlichen Zeremonie auf Schloss Windsor nun Sir Thomas Moore nennen. Durch seine Aktion kamen knapp 33 Millionen Pfund zusammen. (sda/dpa)