International
Grossbritannien

Weltstrafgericht: Kein Verfahren zu britischen Verbrechen im Irak

Weltstrafgericht: Kein Verfahren zu britischen Verbrechen im Irak

09.12.2020, 21:2709.12.2020, 21:27

Die Anklage des Internationalen Strafgerichtshofes hat Untersuchungen zu möglichen britischen Kriegsverbrechen im Irak von 2003 bis 2008 eingestellt. Es werde kein Ermittlungsverfahren eröffnet, teilte Chefanklägerin Fatou Bensouda am Mittwoch in Den Haag mit. Es gebe zwar deutliche Hinweise auf Kriegsverbrechen, die von britischen Soldaten im Irak begangen worden seien. Doch die Vorwürfe würden bereits von der britischen Justiz geprüft, heisst es in der Erklärung.

Die Anklage des Weltstrafgerichtes hatte 2014 eine Untersuchung gestartet. Grundlage waren zahlreiche Berichte über systematische Misshandlungen von irakischen Kriegsgefangenen durch britische Soldaten. Das Gericht darf nach seinen Statuten nur dann ein Verfahren einleiten, wenn die Justiz in den betroffenen Ländern dies selbst nicht tut.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bedauerte die Entscheidung. Die britische Regierung habe bisher wenig Anstrengungen unternommen, um Kriegsverbrechen ihrer Truppen im Ausland auch strafrechtlich zu verfolgen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Trump kündigt «sofortigen Beginn» von Atomwaffentests an – das ist bekannt
US-Präsident Donald Trump hat den sofortigen Beginn neuer Atomwaffentests angekündigt. Er schürt damit Ängste vor einem Wiederaufflammen eines Kalten Kriegs.
Er begründete die Massnahme in einem Post auf der Plattform Truth Social mit den Testprogrammen anderer Länder. Er habe das jüngst in Kriegsministerium umbenannte Verteidigungsministerium angewiesen, Tests «auf gleicher Basis» durchzuführen, schrieb Trump weiter.
Zur Story