International
Grossbritannien

300'000 Menschen bei propalästinensischer Grossdemo in London

Protesters wave flags and hold flares during a pro-Palestinian protest in London, Saturday, Nov. 11, 2023. London police have stepped up efforts to ensure a pro-Palestinian march on Saturday remains p ...
Der Demonstrationszug der propalästinensischen Kundgebung zieht durch die Londoner Innenstadt, 11. November 2023.Bild: AP

300'000 demonstrieren in London für «Freiheit für Palästina» – 150 Festnahmen

11.11.2023, 16:5612.11.2023, 11:27
Mehr «International»

Etwa 300 000 Menschen haben sich in London nach Schätzungen der Polizei an einer propalästinensischen Grossdemonstration beteiligt. In Sprechchören und auf Plakaten forderten sie am Samstag «Freiheit für Palästina» und ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Die Veranstalter hatten mit mehr als 500 000 Menschen gerechnet.

Etwa 150 Demonstrationsteilnehmer wurden festgenommen. Sie hätten Feuerwerkskörper geworfen und sich vermummt, hiess es zur Begründung.

epa10970004 People participate in the Pro-Palestinian march in London, Britain, 11 November 2023. A coalition of groups are behind the march including the Palestine Solidarity Campaign, Friends of Al- ...
Die Veranstaltenden der Demo hatten mit über 500'000 Personen gerechnet, 11. November 2023.Bild: EPA

Die Menge zog vom zentralen Hyde Park über die Vauxhall-Brücke zur US-Botschaft an der Themse. Auch britische Gewerkschaften und Politiker beteiligten sich an dem Protestmarsch, darunter der frühere Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn.

Zuletzt hatten mehrere Politiker der traditionell palästinafreundlichen Sozialdemokraten aus Protest gegen die Weigerung des amtierenden Parteichefs, Keir Starmer, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu fordern, ihre Ämter abgegeben.

Der Protestmarsch fand am wichtigsten britischen Gedenktag für die Weltkriegstoten statt, dem «Armistice Day». Mit den Feiern am Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg 1918 erinnern die Menschen im Vereinigten Königreich an die gefallenen Soldaten. Premierminister Rishi Sunak hatte es «respektlos» genannt, dass die Veranstaltung stattfindet.

Protesters hold flares during a pro-Palestinian protest in London, Saturday, Nov. 11, 2023. London police have stepped up efforts to ensure a pro-Palestinian march on Saturday remains peaceful followi ...
Propalästinensische Demonstranten in London, 23. November 2023. Bild: AP

In der Nähe der Demonstrationsroute nahm die Polizei mehr als 90 britische Nationalisten und Hooligans fest. Es wurde befürchtet, dass die Rechten versuchen würden, die Kundgebungsteilnehmer anzugreifen. Am Vormittag war es bereits nahe des Kriegsmahnmals Cenotaph zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und nationalistischen Gegendemonstranten gekommen.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan gab Innenministerin Suella Braverman die Schuld an der angespannten Lage. Die konservative Hardlinerin habe die Rechtsradikalen angestachelt, als sie die Kundgebung als «Hassmarsch» bezeichnet hatte, kritisierte der Labour-Politiker Khan.

(hah/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
45 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Donnerherz
11.11.2023 16:38registriert November 2020
Wenn man die Dschihad Doku auf ARTE kuckt, wundert man sich nicht mehr, dass vor allem in London marschiert wird. Ich weigere mich, irgendwo mitzulaufen, wo der islamistische Terror der Hamas nicht genau so verurteilt wird wie die Fehler der rechten israelischen Regierung.
12918
Melden
Zum Kommentar
avatar
Maxfried Frischmatt
11.11.2023 17:14registriert April 2019
Opportunisten, die in GB ihr Glück suchten, kläglich scheiterten und sich nun per soziale Medien radikalisieren, da sie auch keine grosse Bildung haben und durch die selbst erworbene Nutzlosigkeit, stumpfsinnig werden.
7320
Melden
Zum Kommentar
avatar
JabbaThaHutt
11.11.2023 17:30registriert März 2023
Solange diese 300'000 Leute "Free Palestine" und "From the River to the Sea..." singen und solange sie die HAMAS nach wie vor nicht als Schuldige in diesem Krieg bezeichnen, so lange ignoriere ich diese Leute und finde ihr Verhalten erbärmlich. Wenn man zudem sieht wie diese "Friedens-Stifter" in London randalieren und mit dem Gegenüber umgehen dann wird mir richtig schlecht. Wenn wir in Europa nicht langsam aufpassen, werden wir uns in 20-30 Jahren, wenn hier die Scharia herrscht, fragen wie es nur so weit kommen konnte...
5118
Melden
Zum Kommentar
45
Frankreich beginnt mit Truppenabzug aus dem Tschad

Frankreich hat nach der Aufkündigung eines Militärabkommens durch den Tschad mit dem Abzug seiner Truppen aus dem zentralafrikanischen Land begonnen. Die in der Hauptstadt N'Djamena stationierten französischen Jagdflugzeuge seien abgezogen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit. Nach französischen Medienberichten handelt es sich um drei Mirage-Kampfflugzeuge.

Zur Story