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Wenn der Staat Gras produziert: Niederlande gehen neue Wege beim Kiffen

«Staats-Marihuana»: Legales Gras war gestern – die Niederlande gehen einen Schritt weiter

29.08.2019, 15:1930.08.2019, 09:55
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epa07523295 A man smokes a weed joint in Cremers coffee shop, in The Hague, the Netherlands, 22 April 2019 (issued 23 April 2019). In the Netherlands, an experiment with state-regulated marijuana cult ...
Die Niederlande gehen neue Wege beim Kiffen.Bild: EPA/ANP

In zehn niederländischen Städten soll ab 2021 ausschliesslich Marihuana aus legalem Anbau verkauft werden. Die Teilnehmer an diesem staatlichen Experiment wurden am Donnerstag von der Regierung bekanntgegeben.

In den insgesamt 79 sogenannten Coffeeshops der beteiligten Orte darf mit Beginn der Testphase vier Jahre lang ausschliesslich «Staats-Marihuana» verkauft werden, wie niederländische Medien das künftig in lizensierten und behördlich überwachten Anlagen zu produzierende Rauschmittel nannten. Derzeit gibt es in den Niederlanden rund 560 Coffeeshops.

Die bei Haschisch-Touristen besonders beliebte Hauptstadt Amsterdam sowie Rotterdam, Den Haag und Utrecht nehmen an dem Experiment nicht teil. Sie verwiesen nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP darauf, dass sie nicht alle Vorbedingungen erfüllen könnten - darunter die Teilnahmepflicht für sämtliche Coffeeshops einer Stadt.

Die Regierung will mit dem Experiment feststellen, ob auf diese Weise die Drogenkriminalität sowie gesundheitliche Schäden durch mangelnde Qualität aus nicht kontrolliertem Anbau eingedämmt werden können.

Nach geltendem Recht dürfen zwar Cannabis-Produkte in den Coffeeshops verkauft werden. Jedoch ist der Anbau - mit Ausnahme von fünf Pflanzen für den privaten Konsum - verboten. Die Shops versorgen sich daher fast ausschliesslich mit illegalen Lieferungen «durch die Hintertür».

Die beteiligten Städte sind Arnheim, Almere, Breda, Groningen, Heerlen, Hellevoetsluis, Maastricht, Nimwegen, Tilburg und Zaanstad. (aeg/sda/dpa)

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30 Kommentare
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Franz v.A.
29.08.2019 20:57registriert August 2019
Legalisiert das Zeugs endlich! Dann hat die Mafia einen Job weniger, und der Staat bekommt viele Steuern, die ev. für die AHV eingesetzt werden könnte. Zudem ist das Zeug dann auch gesundheitlich viel weniger schädlich als jetzt. Ein Verbot nützt zu 100% nur der Mafia. Beispiel Alkohol verbot in USA um die 1920er.
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Doppelpass
29.08.2019 17:03registriert Februar 2014
Ein konsequenter Versuch aus dem Dilemma "Anbau, Handel verboten, Verkauf, Konsum toleriert" zu kommen.
Bei uns ist die Situation ja nicht minder absurd und verworren.
Anbau, Handel, Konsum verboten. Besitz von Kleinmengen toleriert. Besitz übrigens auch bei Kindern toleriert (BG Entscheid)!
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Snowy
29.08.2019 15:32registriert April 2016
Was ist das grösste Problem bei verunreinigtem Weed?

Mit was für Substanzen wird v.a. gestreckt? Oder sind v,a. die eingesetzten Dünge- und Spritzmittel (bis kurz vor der Ernte) das Problem?
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