Am 17. März feiert wieder die ganze Welt den irischen Patron St.Patrick und hüllt sich an Paraden und Feiern in grüne Farbe. So auch in Boston, wo die Parade bereits am Sonntag stattfand. Bisher verbannten die Organisatoren der Bostoner Parade Schwulen- und Lesbenorganisationen von der Teilnahme. Der Oberste Gerichtshof in den USA stützte diesen Entscheid bislang.
Vertreter des Bostoner Veteranenrates hatten dieses Jahr jedoch Mut zur Modernisierung, wie «BBC Online» schreibt: Sie hiessen den Schwulen-Veteranenverein «Boston Pride and Outvets» erstmals in der Geschichte der Feier willkommen.
Die Organisatoren zogen damit das Verbot zurück, welches sie 1995 beim Obersten Gerichtshof eingefordert hatten. Sie begründeten ihre Haltung damit, dass «solche Gruppierungen» wie die Schwulen- und Lesbenvereine der römisch-katholischen Lehre zuwiderliefen. Brian Mahoney, Kommandant des Veteranenrates, begründete die neue Position der Veteranen mit der rhetorischen Frage: «Wer bin ich denn, um zu urteilen?»
Der Präsident der Parade, Sylvain Bruni, begrüsste den Entscheid. Gegenüber BBC Radio 5 Live sagte er: «Wir glauben, dass dies ein historischer Moment für unsere Gemeinschaft in Boston ist. Wir lassen damit die Schwierigkeiten, welche die Schwulen- und Lesbengemeinschaften hatten, hinter uns. Wir bewegen uns vorwärts.»
Auch der Bostoner Bürgermeister Marty Walsh freut sich. Er und seine Vorgänger nahmen seit 1995 aus Protest gegen die homophobe Haltung nicht an den Strassenparaden teil. Einzig erzkonservative Organisationen wie die «Knights of Columbus» kritisierten den Entscheid. Man spalte und politisiere damit die Strassenparade. (pma)