International
Hongkong

USA verurteilen Schlag gegen Demokratiebewegung in Hongkong

USA verurteilen Schlag gegen Demokratiebewegung in Hongkong

19.04.2020, 07:1119.04.2020, 14:08
Mehr «International»

Die US-Regierung hat die vorübergehende Festnahme von führenden Mitgliedern der Demokratiebewegung in Hongkong scharf verurteilt. In einer Mitteilung von US-Aussenminister Mike Pompeo hiess es am Samstagabend (Ortszeit), die Regierung in Peking und ihre Vertreter in Hongkong verstiessen weiterhin gegen den Grundsatz «ein Land, zwei Systeme», demzufolge Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Hongkong verbrieft seien.

In einem Schlag gegen Regierungskritiker in Hongkong hatte die Polizei der chinesischen Sonderverwaltungsregion zuvor 14 führende Mitglieder der Demokratiebewegung vorübergehend festgenommen.

Unter ihnen sind der Gründer der Hongkonger Zeitung «Apple Daily», Jimmy Lai, der bekannte Anwalt Martin Lee sowie frühere Abgeordnete wie Albert Ho, Lee Cheuk Yan und Yeung Sum, wie Politiker und Aktivisten berichteten. Im Laufe des Samstags wurden die Festgenommenen gegen Kaution wieder auf freien Fuss gesetzt; sie warten jetzt auf ihre Gerichtstermine. Prodemokratische Politiker sahen einen Versuch, die Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Mehr als ein halbes Jahr lang hatten prodemokratische Kräfte in Hongkong seit vergangenem Sommer fast jede Woche für freie Wahlen demonstriert. Dabei kam es auch zu Ausschreitungen und Zusammenstössen mit der Polizei. Die Proteste richteten sich gegen die nicht frei gewählte Hongkonger Regierung sowie den wachsenden Einfluss der kommunistischen Pekinger Führung. Auch forderten die Demonstranten eine unabhängige Untersuchung der Polizeibrutalität bei den Protesten sowie Straffreiheit für Tausende Festgenommene.

Der Grundsatz «ein Land, zwei Systeme», nach dem die frühere britische Kronkolonie seit der Rückgabe 1997 an China in ihren eigenen Grenzen verwaltet wird, soll Hongkong eigentlich ein Höchstmass an Autonomie garantieren. Die sieben Millionen Einwohner geniessen - anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik - viele Freiheitsrechte, um die sie jetzt aber zunehmend fürchten. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Liechtenstein prüft laut Regierungschefin europäische Integration
Liechtenstein untersucht nach Aussagen von Regierungschefin Brigitte Haas die europäische Integration. Grund dafür sind die Bestrebungen des EWR-Mitgliedstaats Island, das mit einem EU-Beitritt liebäugelt, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA schrieb.
Zur Story