International
Islamischer Staat (IS)

Mit Bulldozern: Terrormiliz IS zerstört syrisches Kloster aus dem fünften Jahrhundert

Weil dort Andersgläubige gebetet hätten, haben IS-Schergen eine syrisch-katholische Klosteranlage zerstört.
Weil dort Andersgläubige gebetet hätten, haben IS-Schergen eine syrisch-katholische Klosteranlage zerstört.Bild: AP/Islamic State militant website

Mit Bulldozern: Terrormiliz IS zerstört syrisches Kloster aus dem fünften Jahrhundert

21.08.2015, 14:3821.08.2015, 14:53
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Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat in der zentralen syrischen Provinz Homs nach Angaben von Aktivisten ein Kloster aus dem fünften Jahrhundert zerstört. Die Extremisten seien am Donnerstag mit Bulldozern angerückt, um die syrisch-katholische Klosteranlage Mar Elian in Al-Karjatain abzureissen.

Dies teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mit. Die Dschihadisten hätten die Zerstörung damit begründet, dass die Gläubigen dort andere Gottheiten ausser Gott angebetet hätten.

Mit Bulldozern gegen die antike Stätte: Zeit ihres Bestehens war die Klosteranlage ein Anziehungspunkt für Pilger.
Mit Bulldozern gegen die antike Stätte: Zeit ihres Bestehens war die Klosteranlage ein Anziehungspunkt für Pilger.Bild: AP/Islamic State militant website

Die IS-Miliz veröffentlichte im Internet Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Planierraupen Mauern des Klosters einreissen. Ob auch die angrenzende Kirche im Mitleidenschaft gezogen wurden, blieb zunächst unklar.

Ungeklärter Verbleib von siebzig Geiseln

Die Dschihadisten hatten Al-Karjatain Anfang August erobert und mindestens 230 Einwohner, unter ihnen Dutzende Christen, verschleppt. Nach Angaben der Beobachtungsstelle, die ihre Informationen aus einem Netzwerk von Ärzten und Aktivisten vor Ort bezieht und deren Angaben von unabhängiger Seite kaum überprüfbar sind, wurden 48 Entführte inzwischen freigelassen. 110 weitere seien in die IS-Hochburg Raka gebracht worden. Das Schicksal der verbleibenden siebzig Geiseln ist demnach ungeklärt.

Der IS vertritt eine radikal-sunnitische Islamauslegung. Die Verehrung von Monumenten wie Schreinen ist nach der Auffassung der Extremisten Götzendienst. In den von ihnen kontrollierten Gebieten im Irak und Syrien zerstörten sie bereits zahlreiche christliche und auch muslimische Kultstätten.

Das Kloster in Al-Karjatain ist nach einem christlichen Märtyrer aus Homs benannt, der sich geweigert hatte, dem Christentum abzuschwören und deswegen getötet wurde. Im Mai wurde der syrische Priester Jacques Mourad aus dem Kloster entführt. Er wollte Einwohner aus dem nahegelegenen Palmyra aufnehmen, die nach der Eroberung ihrer Heimatstadt durch den IS auf der Flucht waren. (sda/dpa/afp)

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Mit dem Vorschlaghammer gegen das kulturelle Erbe des Irak: Dieses Standbild aus einem dem sogenannten Islamischen Staat (IS) zugeschriebenen Video zeigt, wie IS-Anhänger die Weltkulturerbe-Stätte Hatra im Nordirak zerstören.
quelle: militant video / uncredited
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