Seit über drei Monaten dauert der Krieg zwischen Israel und der Hamas an. Beim Angriff der Terrororganisation an mehreren Orten in Israel sind am 7. Oktober über 1200 Menschen ums Leben gekommen. Zusätzlich verschleppte die Hamas rund 250 Personen in den Gazastreifen.
Bei israelischen Attacken auf den Gazastreifen wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde über 23'800 Menschen getötet. Unabhängig überprüfbar sind diese Angaben jedoch nicht.
105 der Geiseln hat die Hamas während einer kurzen Waffenruhe im November freigelassen, darunter Frauen, Kinder und nicht-israelische Bürger, im Gegenzug kamen rund 240 palästinensische Gefangene frei. Wie mehrere Medien schreiben, befinden sich aktuell aber nach wie vor 132 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Mindestens 27 als Geiseln verschleppte Personen seien bis jetzt ums Leben gekommen, heisst es am Mittwoch im «Guardian».
Wie der «Spiegel» schreibt, haben viele der bisher freigekommenen Geiseln die Bedingungen ihrer Gefangenschaft als grauenhaft bezeichnet.
Nun kursieren Videos der Hamas, die das Prädikat grauenhaft ebenfalls verdient haben. In einem informiert eine als Geisel gefangengehaltene junge Frau, Noa Argamani (26), über den Tod zweier ebenfalls gefangener Männer, es handelt sich um Yossi Sharabi (53) und Itay Svirsky (38). Am Schluss ist im Video eine blutige männliche Leiche zu sehen. Die Hamas sagt im Video, die beiden Männer seien durch israelische Bombenangriffen getötet worden. Das israelische Militär weist die Anschuldigungen zurück.
Wir sind untröstlich über die Nachricht, dass Yossi Sharabi (53) und Itay Svirsky (38) von Hamas-Terroristen ermordet wurden, während sie in Gaza als Geiseln gehalten wurden.
— Israël en Suisse (@israelinCH) January 17, 2024
Die Eltern von Itay wurden am 7. Oktober von der Hamas ermordet. Er hinterlässt drei Geschwister.… pic.twitter.com/VymGTJ13ri
Noch brutaler ist ein am bereits vergangenen Sonntag veröffentlichtes Hamas-Video. Dort sind die Frau und die beiden zu dem Zeitpunkt noch lebenden Männer zu sehen. Gemäss «Spiegel» endet das Video mit der Ankündigung: «Morgen werden wir euch über ihr Schicksal informieren.»
Einen Tag darauf, am Montag, legte die Hamas mit einem weiteren Video nach. Es zeigte gemäss der Nachrichtenagentur Reuters die Gesichter der drei Geiseln, zudem hat die Terrororganisation drei Optionen angeboten: Alle drei Geiseln sterben, «einige werden getötet, einige werden verletzt» oder alle drei Personen werden verschont. Am Ende des Videos wurde erneut angekündigt: «Heute Abend werden wir euch über ihr Schicksal informieren.»
Wann die Videos entstanden sind und ob Sharabi und Svirsky wirklich tot sind, war zunächst unklar. Inzwischen hat Israel den Tod der beiden Männer bestätigt, bei Noa Argamani geht das Militär davon aus, dass sie noch am Leben ist. Die 26-Jährige nahm am 7. Oktober am Supernova-Musikfestival teil und wurde dort verschleppt.
Besonders tragisch ist die Geschichte von Itay Svirsky, bereits seine beiden Eltern sind von der Hamas ermordet worden. Seine 96-jährige Grossmutter hat den Anschlag auf das Dorf, in welchem die Eltern wohnten, überlebt. Yossi Sharabi hat die Hamas gemeinsam mit seinem Bruder verschleppt, er hinterlässt seine Frau und drei Töchter.
«Nach drei Monaten mit intensiven Kampfhandlungen gehen einem langsam die Worte aus, um diese zu beschreiben.» Das sagt Martin Schüepp, Leiter Operationen beim Internationalen Komitee des Roten Kreuzes, gegenüber der «NZZ» zur humanitären Lage im Gaza-Streifen.
Von der unmenschlichen Situation sind auch die israelischen Geiseln betroffen. Ihre Lage könnte sich aber dank eines Deals zwischen Israel und der Hamas zumindest kurzfristig ein bisschen verbessern. Wie der «Guardian» schreibt, sei unter der Vermittlung von Katar und Frankreich zwischen den Konfliktparteien eine Vereinbarung zustande gekommen.
Diese ermöglicht, dass ab Mittwoch israelische Geiseln vom Roten Kreuz mit Medikamenten und anderen humanitären Gütern beliefert werden können. Im Austausch wird aber auch die palästinensische Zivilbevölkerung mit solchen Lieferungen unterstützt. Verwandte der Geiseln haben gefordert, dass ihre Angehörigen Medikamente erhalten.
Frankreich hat die Medikamente finanziert und in die katarische Hauptstadt Doha verschickt. Von dort erreichen sie den Gaza-Streifen via die ägyptische Stadt El-Arish. Israel hat die Vereinbarung bestätigt.
Der Deal ermöglicht, dass rund 45 Geiseln Medikamente erhalten. Die Medikamente werden gemäss «Guardian» in einem Spital in der Grenzstadt Rafah deponiert. Danach nimmt sie das Rote Kreuz entgegen und bringt sie zu den Geiseln. Die Lieferungen sollen sich über drei Monate erstrecken.
John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, hofft, dass unter Vermittlung von Katar eine weitere solche Vereinbarung getroffen werden kann.
Hamas - Club der Weicheier, verstecken sich hinter alten Menschen, Kinder und generell Zivilisten. Hinterlistig überfallend sind sie „stark“, mit „offenen Visier“ kläglich versagend & ängstlich.
München 72 ist lange her, hat sich nichts geändert seither.
Was sollen diese Barbaren solche Psychospiele mit Geiseln veranstalten und im Gegenzug, den anderen Geiseln Medikamente bringen??
Genau…