Ein 15-Jähriger ist nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten im besetzten Westjordanland erschossen worden. Bei dem Vorfall südlich von Nablus sei der Palästinenser von einer Kugel in den Kopf getroffen worden, er sei seinen Verletzungen im Spital erlegen.
Das teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Mittwoch mit. Zwei weitere Palästinenser seien schwer verletzt worden. Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte, man prüfe die Berichte.
Laut Armee war es zu gewaltsamen Unruhen mit rund 500 Palästinensern in der Nähe des Ortes Beita gekommen. Palästinenser hätten Steine in Richtung von Soldaten geworfen und Reifen in Brand gesetzt, hiess es. Die Armee kenne die Berichte über einen getöteten Palästinenser und mehrere Verletzte. Der Vorfall werde untersucht.
Nach Angaben von palästinensischen Anwohnern hatten israelische Siedler in der Nacht auf Mittwoch versucht, einen Berg zu besetzen, den sie als heilig für Juden bezeichnen würden. Der Berg gehöre zur palästinensischen Stadt Beita al-Tachta. Die Siedler seien von israelischen Soldaten beschützt worden. Es sei zu Zusammenstössen mit palästinensischen Anwohnern gekommen.
Die Siedlungspolitik Israels ist hoch umstritten. Der Uno-Sicherheitsrat hatte Israel Ende 2016 zu einem vollständigen Siedlungsstopp in den besetzten Palästinensergebieten einschliesslich Ost-Jerusalems aufgefordert. Siedlungen verstossen gemäss Uno-Resolution 2334 gegen internationales Recht und stellen ein grosses Hindernis für Frieden in Nahost dar.
Israel hatte 1967 während des Sechstagekriegs unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600'000 jüdische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil eines unabhängigen Staates. (wst/sda/dpa)