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Nach Auszählung von 97 Prozent: Klarer Sieg für Netanjahu

Nach Auszählung von 86 Prozent: Klarer Sieg für Netanjahu

01.11.2022, 21:1602.11.2022, 16:05
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Nach der Parlamentswahl in Israel zeichnet sich ein klarer Sieg des rechtskonservativen Oppositionsführers Benjamin Netanjahu ab. Nach Auszählung von rund 86 Prozent der Stimmen konnte sich sein rechts-religiöses Lager israelischen Medienberichten zufolge eine Mehrheit von 65 der 120 Sitze im Parlament (Knesset) sichern.

epaselect epa10280658 Former Israeli prime minister and leader of the Likud party Benjamin Netanyahu (C) thanks his supporters after speaking at the Likud party final election event in Jerusalem, Isra ...
Benjamin Netanjahu könnte erneut Ministerpräsident Israels werden.Bild: keystone

Die Likud-Partei des 73-Jährigen, gegen den ein Korruptionsverfahren läuft, wurde nach Angaben vom Mittwoch stärkste politische Kraft mit 31 Parlamentssitzen. Die Zukunftspartei des liberalen Ministerpräsidenten Jair Lapid kam mit 24 Sitzen an zweiter Stelle.

Auf den dritten Platz schaffte es zum ersten Mal in der Geschichte Israels ein rechtsextremes Bündnis. Die Religiös-Zionistische Partei von Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir gilt als Königsmacher für Netanjahu.

Israeli Prime Minister and the head of Yesh Atid party, Yair Lapid, speaks to his supporters after first exit poll results for the Israeli Parliamentary election at his party's headquarters in Te ...
Jair Lapid ist aktueller Ministerpräsident Israel und der Hauptkonkurrent Netanjahus.Bild: keystone

Die linksliberale Meretz-Partei sowie die arabische Balad-Partei könnten dagegen ganz knapp an der 3,25-Prozent-Hürde scheitern. Das Endergebnis wird bis Donnerstag erwartet. Die Wahlbeteiligung war vergleichsweise hoch. Sie lag mit Schliessung der Wahllokale um 21.00 Uhr (MEZ) am Dienstagabend bei 71,3 Prozent der rund 6,8 Millionen Wahlberechtigten.

epa10267596 Israel's President Isaac Herzog speaks to the media after meeting with United States President Joe Biden at the White House in Washington, DC, USA, 26 October 2022. EPA/Chris Kleponis ...
Israels aktueller Präsident Izchak Herzog.Bild: keystone

Für Netanjahu wäre es das zweite Comeback auf den Posten des Regierungschefs. In Israels Geschichte war niemand länger im Amt als er. Der rechtskonservative Politiker war von 1996 bis 1999 Ministerpräsident, danach wieder durchgängig von 2009 bis 2021. Mit seiner Ablösung im vergangenen Jahr durch Naftali Bennett an der Spitze einer Acht-Parteien-Koalition galt die Ära Netanjahu vorerst als beendet.

Die Koalition von Parteien vom rechten bis zum linken Spektrum war jedoch im Juni nach inneren Streitigkeiten zerbrochen. Im Anschluss übernahm Aussenminister Lapid den Posten des Regierungschefs. (sda/dpa)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Neruda
02.11.2022 01:10registriert September 2016
Ah ja Israel, die einzige "Demokratie" in der Region, deren Rechtsextreme gerade alles dafür tun, sich der Region besser anzupassen. Wer als jüdischer Israeli Moslems hasst, hat nichts aus der eigenen Geschichte gelernt.
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James McNew
01.11.2022 23:11registriert Februar 2014
🤦‍♂️
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_kokolorix
02.11.2022 12:48registriert Januar 2015
Stöhn. Und noch ein korrupter Faschist an der Macht. Den Israelis ist echt nicht mehr zu Helfen.
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