International
Italien

«Draghi wird Italien retten»

«Draghi wird Italien retten»

10.02.2021, 13:42
Mehr «International»
epa08999627 epa08999576 Leader of Italian party 'Italia Viva', Matteo Renzi, attends the Raiuno Italian TV program 'Porta a porta' conducted by Italian journalist Bruno Vespa in Ro ...
Matteo Renzi ist von Ex-Zentralbankchef Mario Draghi (hinten) begeistert.Bild: keystone

Der frühere italienische Ministerpräsident Matteo Renzi hat den mit der Regierungsbildung in Rom beauftragten Ex-Zentralbankchef Mario Draghi als Retter des Landes und Garanten für Vertrauen bezeichnet.

«Er ist der Italiener, der den Euro gerettet hat, jetzt ist er der Europäer, der Italien retten wird», sagte Renzi über den langjährigen Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Draghi, in der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit» (Donnerstag).

Der Chef der Splitterpartei Italia Viva verteidigte den Auszug seiner Partei aus dem Kabinett, der mitten in der Pandemie-Krise den Sturz der bisherigen Mitte-Links-Regierung bewirkt hatte. Der 73-jährige Ökonom Draghi führte am Mittwoch noch Sondierungsgespräche für eine mögliche Regierungsübernahme.

Renzi (46) äusserte sich zuversichtlich, dass Draghi die notwendige Zustimmung im Parlament finden werde. Zu seiner eigenen Rolle beim Sturz des Ministerpräsidenten Giuseppe Conte sagte er: «Wer behauptet, ich hätte die Krise aus reiner Eitelkeit ausgelöst, sollte sich daran erinnern, dass ich einen Ministerposten abgelehnt habe, ich habe mehr Ministerposten für meine Partei abgelehnt, ich habe alles riskiert, weil ich Mario Draghi als Ministerpräsidenten wollte.»

Im öffentlichen italienischen Fernsehen Rai 1 hatte Renzi am Dienstagabend über Draghi gesagt: «Mario Draghi bedeutet Vertrauen.» Er sei weltweit extrem bekannt. Der Corona-Hilfsfonds der EU stelle für Italien über 200 Milliarden Euro bereit. Aber bisher habe es an Vertrauen gefehlt. Bei Draghi sei dieses Geld «in den bestmöglichen Händen».

Renzis Partei Italia Viva («Lebendiges Italien») hatte das Kabinett Contes Mitte Januar im Streit um die Anforderung und den Einsatz der EU-Gelder verlassen. Staatspräsident Sergio Mattarella beauftragte den früheren Ex-Währungshüter vor einer Woche mit der Suche nach einer neuen Mehrheit. Renzi selbst war Ende 2016 als Regierungschef zurückgetreten. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Inflatio
10.02.2021 15:19registriert Februar 2020
Ob Draghi den Euro gerettet hat, wird sich noch zeigen. Leitzins auf Null senken und Anleihkäufe von 3 Billionen hinterlassen, kann jeder.

Italien hat eine gigantische Staatsverschuldung und ist nicht mehr weit von Griechenland entfernt. Da wirken nur noch schmerzhafte Eingriffe ins System. Viel Glück.
4733
Melden
Zum Kommentar
16
Trump macht die Ex seines Sohns zur Botschafterin in Griechenland

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die frühere Fox-News-Moderatorin Kimberly Guilfoyle zur US-Botschafterin in Griechenland ernannt. Die 55-Jährige rückte auch als Verlobte von Trumps ältestem Sohn Don Jr. (46) ins Scheinwerferlicht. US-Medienberichten zufolge sollen sich die beiden aber kürzlich getrennt haben. Guilfoyle ist eine prominente Persönlichkeit innerhalb der amerikanischen Rechten und setzte sich im Wahlkampf für Trump ein. Die Personalie muss vom US-Senat bestätigt werden.

Zur Story