Der Friedhof Poggioreale ist der grösste Friedhof in Neapel – und einer der grössten in Europa. Hier ruhen der Dichter Salvatore Di Giacomo und die Komponisten Niccolò Antonio Zingarelli und Sigismund Thalberg. Wenn sie denn noch ruhen: Auf dem Poggioreale hängt seit letztem Montag nicht nur der Haussegen schief.
Nach einem Teileinsturz des vierstöckigen Gebäudes mit dem Namen «Auferstehung» baumeln einige Särge meterhoch über dem Abgrund. Laut der Nachrichtenagentur Ansa sollen dabei auch Leichen freigelegt worden sein. Verletzt wurde dabei niemand. Nach einer Prüfung durch die Feuerwehr wurde das gesamte Areal des Friedhofs geschlossen. Noch ist unklar, weshalb es zum Einsturz kam. In den letzten Tagen kam es zu heftigen Regenfällen.
Für viele Neapolitaner greift die Regen-Theorie zu kurz. Sie werfen den Behörden vor, dem Unterhalt der Friedhöfe zu wenig Beachtung geschenkt zu haben. So schreibt der Grünen-Politiker (Europa Verde) Francesco Emilio Borelli auf Facebook: «Erneut stürzt beim Poggioreale-Friedhof ein Gebäude ein. Die Situation ist kritisch und inakzeptabel. Für zu viele Jahre wurden die Friedhöfe in Neapel schlecht verwaltet und ihrem Schicksal überlassen. Nun werden sie Opfer von Schwindlern und Profiteuren.»
An wen sich Borellis Kritk genau richtet, erklärt er nicht weiter. Bereits im Januar stürzte auf demselben Friedhof in Neapel ein Haus ein. Dabei wurden 300 Nischengräber zerstört. Die Untersuchung dieses Vorfalls ist laut Guardian noch immer im Gange.
(tog)
Bleibt zu hoffen das niemand verletzt wurde.
Habe so etwas vor vielen Jahren mal erlebt, als eine Friedhofsmauer nach Starkregen einstürzte und ein paar Särge freigelegt wurden.
Das war für viele Anwohner und Betroffene sehr verstörend....
Weshalb in Italien nicht selten Gebäude einstürzen, ist leider hinlänglich bekannt.