Dirigent Chailly wurde nach Schwächeanfall ins Spital gebracht
Der italienische Dirigent Riccardo Chailly hat am Mittwochabend während einer Aufführung an der Mailänder Scala einen Schwächeanfall erlitten. Das Opernhaus brach daraufhin die Aufführung der Oper «Lady Macbeth von Mzensk» von Dmitri Schostakowitsch ab.
Rettungskräfte rückten mit Notarztwagen an und brachten den 72-Jährigen ins Krankenhaus. Bereits zuvor hatten Gerüchte die Runde gemacht, Chailly fühle sich nicht wohl. Die erste Pause war um rund 15 Minuten verlängert worden. Dennoch dirigierte er bis zur zweiten Unterbrechung weiter.
Der künstlerische Koordinator Paolo Gavazzeni informierte anschliessend das Publikum und erklärte, angesichts der Komplexität des Werks und «aus Respekt gegenüber Maestro Chailly» habe die Leitung beschlossen, die Aufführung nicht fortzusetzen. Chailly, der sich seit Längerem wegen eines Herzleidens in Behandlung befindet, hatte den Musikerinnen und Musikern laut Scala Hinweise von «Erschöpfung» gezeigt.
Für den Dirigenten hat die letzte Saison als Musikdirektor der Scala begonnen. Er ist aber weiterhin in mehrere Projekte eingebunden, unter anderem mit dem Lucerne Festival, das er bis 2028 leiten soll. Bereits im Februar hatte er aus gesundheitlichen Gründen eine Tournee mit dem Scala-Orchester abgesagt und war 2023 nach einem Schwächeanfall operiert worden, weshalb er damals das Eröffnungskonzert des Lucerne Festivals verpasste.
Mit Dmitri Schostakowitschs «Lady Macbeth von Mzensk» hatte die Scala am 7. Dezember die Saison eröffnet. Das Publikum hatte elf Minuten lang Applaus gespendet. (dab/sda/apa)
