Am 28. Dezember 1942 lief P311 mit 71 Mann an Bord aus dem Hafen von Malta aus. Das britische U-Boot sollte an einem alliierten Angriff auf italienische Kriegsschiffe vor der sardischen Küste teilnehmen – doch dort kam es nie an. Am 31. Dezember setzte das Boot seinen letzten Funkspruch ab, danach verschwand es, vermutlich nachdem es auf eine Mine aufgelaufen war. Seither blieb das Schicksal von P311 ein Rätsel.
Nun will ein italienischer Taucher das verschollene U-Boot gefunden haben, wie der «Telegraph» berichtet. Massimo Bondone aus Genua stiess ungefähr fünf Seemeilen östlich der kleinen Insel Tavolara bei Sardinien auf das Wrack. Das Boot liegt in etwa 80 Meter Tiefe.
Paolo Pegoraro vom Tauchklub L'Orso, der Bondone logistisch unterstützt hatte, sagte der britischen Zeitung, Bondone habe das U-Boot aufgrund von zwei Mini-Tauchbooten identifizieren können, die an der Aussenhülle von P311 festgemacht waren. P311 sei das einzige britische U-Boot gewesen, das solche «menschlichen Torpedos» mitführte, sagte Pegoraro. «Es ist hundertprozentig die P311».
Laut Bondone ist das Wrack weitgehend intakt, bis auf eine Beschädigung am Bug, die vermutlich durch eine Mine verursacht wurde. Ansonsten sei P311 «hermetisch abgeschlossen», sagte der 58-jährige Taucher. Es sei noch sehr gut erhalten und mit vielen Krustentieren bedeckt.
«Es sieht so aus, als ob das Boot mit im Inneren versiegelter Luft sank, dadurch kam die Besatzung durch Sauerstoffmangel um», vermutet Bondone. Die Crew wird allem Anschein nach in ihrem nassen Grab bleiben – die britische Marine plant keine Bergung des Wracks. (dhr)