Bologna ist die erste italienische Grossstadt, in der ab Samstag auf den städtischen Strassen - mit Ausnahme der Schnellstrassen - eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde gilt. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten auf Null zu reduzieren.
Nach dem Vorbild anderer europäischer Grossstädte wurde das neue Tempolimit herabgesetzt. Strafen werden aber erst ab 2024 verhängt.
Die Stadtverwaltung hat 24 Millionen Euro für die Beschilderung und die Verbesserung der Gehsteige vorgesehen. «In Bologna werden wir etwas langsamer fahren und dafür sicherer sein», schrieb Bolognas Bürgermeister Matteo Lepore in einem Brief an die Stadt.
«Zu den Begegnungen, die mich beeindruckt haben gehörten Treffen mit den Eltern und Angehörigen einiger sehr junger Verkehrsopfer. Ich habe versprochen, mich unverzüglich dafür einzusetzen, dass diese Tragödien ein Ende haben», schrieb Lepore weiter.
In Bologna kamen gemäss Lepore im Jahr 2022 22 Menschen ums Leben und 2023 bereits 13 - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie.
«Bedenken Sie, dass die häufigste Todesursache in Italien bei den unter 50-Jährigen Verkehrsunfälle sind. 73 Prozent dieser Unfälle ereignen sich in städtischen Gebieten. Die drei häufigsten Ursachen sind überhöhte Geschwindigkeit, Missachtung des Vorranges an Fussgängerüberwegen und Ablenkung am Steuer. Geschwindigkeit spielt immer eine Rolle: entweder als direkte Ursache oder als Faktor, der die Folgen anderer Verstösse verschlimmert», so der Bürgermeister. (sda/apa)
Deshalb ist generell Tempo 30 in Ortschaften der einzige vernünftige Weg. Bravi Bologna!
Vor unserem Haus wurde Tempo 30 eingeführt, wenige Wochen später rannte ein Kleinkind auf die Strasse. Ein Auto konnte gerade noch halten, das hätte mit 50 km/h tödlich geendet.