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Salvini drängt auf Steuersenkung in Italien und droht mit Rücktritt

Salvini drängt auf Steuersenkung in Italien und droht mit Rücktritt

21.06.2019, 10:56
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Italian Deputy Premier and Interior Minister Matteo Salvini speaks during a press conference at the League party headquarters, in Milan, Italy, Friday, June 14, 2019. (Matteo Bazzi/ANSA via AP)
Matteo SalviniBild: AP/ANSA

Der italienische Innenminister und Chef der rechtsnationalistischen Regierungspartei Lega, Matteo Salvini, hat sich zum Rücktritt bereit erklärt, sollte er sein wichtigstes Anliegen - die Senkung des Steuerdrucks in Italien - nicht durchsetzen können.

Das betonte Salvini im Gespräch mit der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» vom Freitag.

«Nach meine Reise in den USA ist meine Überzeugung noch fester geworden: Italien braucht eine mutige Steuerreform. Es ist meine Pflicht, diese umzusetzen. Sollte ich nicht in der Lage sein, dies zu tun, verabschiede ich mich und gehe», sagte der 46-jährige Vizepremier. Italien müsse sich an der Steuerpolitik von US-Präsident Donald Trump ein Beispiel nehmen.

Rund zehn Milliarden Euro würde laut Salvini eine Senkung des Steuerdrucks kosten. «Mit weniger Steuern belebt man die Wirtschaft, und die Steuergelder fliessen wieder in die Staatskassen», sagte Salvini. Seit Monaten drängt er auf die Einführung einer Flat Tax von 15 Prozent für Jahreseinkommen unter 50'000 Euro.

Die EU-Kommission hat indes das Schreiben der italienischen Regierung erhalten mit der Antwort auf die Empfehlung Brüssels an die EU-Mitgliedsstaaten, ein Verfahren gegen Italien wegen des überhöhten Budgetdefizits einzuleiten.

Ein Strafverfahren auf Grundlage einer «fragwürdigen Bewertung» durch die EU-Kommission sei nicht nachvollziehbar, erklärte Regierungschef Giuseppe Conte in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an die 27 übrigen EU-Mitgliedsstaaten sowie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk. (aeg/sda/apa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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nimmersatt
21.06.2019 11:58registriert Februar 2014
die Rechten und die Steuern - immer schön im Dienste des Kapitals


Fremdenhass schüren um zu mobilisieren, um schliesslich auf sachpolitischer Ebene den Geld-Eliten zuzudienen.

In der CH beobachtbar seit Jahrzehnten.
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FrancoL
21.06.2019 11:15registriert November 2015
Nein Mister Salvini! Sie sind in Italien zu Hause und da ist es mit Abgaben an den Staat etwas anderes. Selbst wenn diese tief oder tiefer sein sollten, sie werden nicht geleistet und dies weil der ItalienerIn keinerlei Glauben in den Staat hat und auch weil der Arbeiter in Italien weiss, dass die Grossverdiener nicht zur Kasse gebeten werden und Schlupflöcher noch und noch gegeben sind. Man könnte senken wenn man alle zur Kasse beten würde, doch dies will ja ein Salvini nicht, weil es seine Hintermänner sind die da sonst zur Kasse gebeten würden, zB die lombardischen Unternehmen.
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raues Endoplasmatisches Retikulum
21.06.2019 11:51registriert Juli 2017
Zur Belebung der Wirtschaft durch den Staat kann dieser mit den Ausgaben rauf oder mit den Steuern runter.
Die Wirtschaft muss aber in einer Rezesion vom Staat belebt werden, nicht während des Booms.
Dieser Boom findet statt, dass das in Italien anders aussieht, hat aber viele andere Gründe, zB ein disfunktionales politisches System.
Damit mehr Geld in die Staatskasse fliesst, müssten überhaupt Steuern gezahlt werden, was halt niemand macht, weil er nichts dafür bekommt.
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