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Italien

Junge Afrikanerin in Tunnel nahe Ventimiglia überfahren

A migrant prays at the Italian Red Cross camp in Ventimiglia, Italy, October 3, 2016. Picture taken October 3, 2016. REUTERS/Eric Gaillard
Ein Flüchtling beim Gebet in einem Lager des Roten Kreuzes in Ventimiglia (03.10.2016).Bild: ERIC GAILLARD/REUTERS

Junge Afrikanerin in Tunnel nahe Ventimiglia überfahren

08.10.2016, 10:0008.10.2016, 10:10
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Bei einem Versuch, die italienisch-französische Grenze zu überqueren, ist eine 17-jährige Afrikanerin nahe der Kleinstadt Ventimiglia ums Leben gekommen. Das Mädchen, das in einem Tunnel auf der Autobahn A10 zu Fuss unterwegs war, wurde von einem Lastwagen erfasst.

Um die Kontrollen der französischen Polizei zu umgehen, hatte das Mädchen mit weiteren sechs Angehörige aus Eritrea versucht, zu Fuss durch den Tunnel die Grenze zu überqueren. Hier wurde das Mädchen von einem spanischen Lkw überfahren. Der geschockte Lkw-Fahrer wurde negativ auf Alkohol getestet. Auch die Angehörigen des Mädchens wurden schwer traumatisiert ins Spital eingeliefert.

Der Bürgermeister von Ventimiglia, Enrico Inoculano, erklärte sich erschüttert. «Europa beweist wieder einmal, dass es nicht in der Lage ist, mit der Flüchtlingsproblematik umzugehen. Wir müssen uns alle für diesen Tod verantwortlich fühlen. Tragödien dieser Art dürfen nicht mehr vorkommen», sagte der Bürgermeister.

Ventimiglia ist seit Monaten mit einem enormen Flüchtlingsnotstand konfrontiert. Das Übergangslager der Stadt an der Riviera ist chronisch überfüllt. Die Flüchtlinge wollen von Ventimiglia nach Frankreich. Teils versuchen sie es zu Fuss über die Klippen, teils zusammengepfercht in Transportern der Schlepper.

Die französischen Behörden schicken die meisten zurück. Zur Entschärfung der Flüchtlingssituation in der ligurischen Kleinstadt bringen die Behörden die Flüchtlinge mit Bussen in den Süden des Landes und nach Sardinien. (sda/apa)

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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dmark
08.10.2016 15:05registriert Juli 2016
Eigentlich sollten sie dort bleiben, wo sie sind. Dort ist erst einmal ihre Sicherheit gewährleistet und sie werden registriert, sowie versorgt. Alles andere ist, hart ausgedrückt Asyl-Optimierung.
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Nach jahrelangem Stillstand möchte die EU die Beziehungen zur Türkei wieder aufleben lassen.

Die Europäische Union habe ein strategisches Interesse an einem stabilen Umfeld im östlichen Mittelmeer und einer für beide Seiten vorteilhaften Beziehung, heisst es in einer in der Nacht zu Donnerstag in Brüssel verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Entscheidend sei aber, inwiefern sich Ankara konstruktiv beteilige.

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