Bei einer Messerattacke in der japanischen Stadt Kawasaki sind am Dienstag mindestens zwei Opfer und der Täter getötet sowie über ein Dutzend weitere Menschen verletzt worden. Ein Mann griff Pendler, darunter mehrere Schulkinder, an einer Bushaltestelle an.
Wie japanische Medien am Dienstag berichteten, starb neben einem Schulmädchen auch ein Erwachsener an den Stichverletzungen. Der mutmassliche Täter hatte sich demnach in den Hals gestochen und starb später ebenfalls im Spital.
Der Mann hatte am frühen Morgen an einer Bushaltestelle der Tokioter Nachbarstadt Kawasaki aus unbekanntem Grund mit zwei Messern auf 18 Menschen, davon 16 Schulmädchen, eingestochen. Augenzeugenberichten zufolge soll der Mann geschrien haben: «Ich werde Euch töten».
Der Täter war danach zunächst festgenommen und mit schweren Verletzungen in ein Spital gebracht worden. Am Tatort stellte die Polizei laut Medienberichten zwei Messer sicher.
«Ich habe viele Krankenwagen gehört und einen blutenden Mann in der Nähe der Bushaltestelle liegen sehen», berichtete ein Augenzeuge. Auch Grundschulkinder habe er dort liegen sehen.
Über das Motiv der Tat gab es zunächst keine Angaben. Ein Regierungssprecher sprach von einem «grauenvollen Vorfall». US-Präsident Donald Trump, der gerade auf Staatsbesuch in Japan ist, drückte den Opfern sein Beileid aus. «Alle Amerikaner stehen den Menschen in Japan zur Seite und trauern um die Opfer und mit deren Familien», sagte er.
Zwar gilt die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt im internationalen Vergleich nach wie vor als ein Land mit geringer Gewaltkriminalität. Doch haben in den vergangenen Jahren die Übergriffe mit Messern zugenommen.
Bei einem der blutigsten Amokläufe in Japan seit Jahrzehnten hatte ein junger Mann 2016 in einem Behindertenheim 19 wehrlose Menschen erstochen. 2008 hatte ein Mann in Tokio sieben Menschen erstochen. Der Japaner war zur Mittagszeit in einem auch bei Touristen beliebten Viertel mit einem Lastwagen in die Menge gerast und hatte wahllos auf Passanten eingestochen. Zehn Menschen wurden verletzt. Der Mann wurde später zum Tode verurteilt. Das Blutbad in Tokio ereignete sich am gleichen Tag wie 2001, als ein Amokläufer in einer Grundschule in der Stadt Ikeda wahllos acht Kinder mit einem Küchenmesser erstach. (sda/dpa/afp/ap)