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Streit mit Trudeau: Kanadas Finanzministerin Freeland tritt zurück

Streit mit Trudeau – Kanadas Finanzministerin tritt zurück

16.12.2024, 16:5216.12.2024, 16:52
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Deputy Prime Minister and Minister of Finance Chrystia Freeland, left, and Prime Minister Justin Trudeau take part in a photo opportunity during the Fall Economic Statement on Parliament Hill in Ottaw ...
Als noch alles in Ordnung war: Chrystia Freeland und Justin Trudeau im November 2023.Bild: keystone

Die stellvertretende Premierministerin Kanadas und eine der engsten Vertrauten von Premier Justin Trudeau, Chrystia Freeland, ist zurückgetreten. Sie nannte Meinungsverschiedenheiten mit ihm als Grund: «In den vergangenen Wochen waren wir uns uneinig über den besten Weg Kanadas in die Zukunft», erklärte Freeland in ihrem Rücktrittsschreiben, veröffentlicht beim Nachrichtendienst X.

«Am Freitag hatten Sie mir gesagt, dass Sie mich nicht länger als Finanzministerin wünschen und mir eine andere Position im Kabinett angeboten. Nach einigem Nachdenken bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es für mich der einzig aufrichtige und machbare Weg ist, mich aus dem Kabinett zurückzuziehen», schrieb sie weiter.

Streit über Haushaltspolitik

Kanadische Medien hatten in den vergangenen Wochen berichtet, dass Freeland und Trudeau wegen der Haushaltspolitik des Landes aneinandergeraten waren. Die Finanzministerin hatte sich gegen vom Premier versprochene Steuersenkungen ausgesprochen und betont, dass ein sparsamerer Kurs nötig sei, um auf die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Zölle auf kanadische Güter reagieren zu können.

Das Land müsse deshalb auf «teure politische Spielereien verzichten, die wir uns nicht leisten können und die Kanadier daran zweifeln lassen, ob wir uns dem Ernst der Lage bewusst sind», schrieb Freeland. Sie verkündete ihren Rückzug nur wenige Stunden vor einer Pressekonferenz zum Haushalt des Landes.

Freeland galt lange als mögliche Nachfolgerin Trudeaus als Premierministerin. Im Oktober 2025 soll in Kanada ein neues Parlament gewählt werden, aktuell sind Trudeau und seine Liberalen in den Umfragen aber extrem unbeliebt. Der Mitte-Links-Partei drohen grosse Stimmverluste. (sda/dpa)

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