wechselnd bewölkt-3°
DE | FR
International
Kolumbien

Kolumbien verschiebt Beginn von Friedensverhandlungen mit Guerillagruppe

FILE - In this Wednesday, Oct. 4, 2016 file photo Colombia’s President Juan Manuel Santos delivers a statement to the press after meeting with former President Alvaro Uribe and other opposition leader ...
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos sprach ein Machtwort.Bild: Fernando Vergara/AP/KEYSTONE

Kolumbien verschiebt Beginn von Friedensverhandlungen mit Guerillagruppe

Wegen des Streits um die Freilassung eines verschleppten Ex-Abgeordneten verschiebt Kolumbien den Beginn von Friedensverhandlungen mit der Guerillagruppe Nationales Befreiungsheer (ELN).
27.10.2016, 22:5628.10.2016, 11:36
Mehr «International»

Die Gespräche würden beginnen, wenn Odín Sánchez wie vereinbart freigelassen werde, sagte Präsident Juan Manuel Santos am Donnerstag in einer Rede. In der Hauptstadt Bogota hätten wenige Stunden später die Friedensgespräche beginnen sollen.

Innenminister Juan Fernando Cristo sagte vor Journalisten, die Verhandlungen könnten «morgen, Samstag oder irgendwann beginnen» – vorausgesetzt Sánchez sei frei.

Dieser hatte sich im April gegen seinen von der ELN verschleppten kranken Bruder Patrocinio austauschen lassen. Der ehemalige Gouverneur befand sich drei Jahre in Gefangenschaft der ELN.

«Meine Seite wird alles, was vereinbart wurde, erfüllen.»
Pablo Beltran, ELN-Chefunterhändler

Vorbereitungen zur Befreiung laufen

Regierungsunterhändler Juan Camilo Restrepo sagte kurz nach der Rede von Santos, mittlerweile hätten die Vorbereitungen zur Befreiung der Geisel begonnen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die katholische Kirche seien daran beteiligt. Der ELN-Chefunterhändler Pablo Beltran teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass seine Seite «alles, was vereinbart wurde, erfüllen» werde.

Nach dem Friedensschluss mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) will die kolumbianische Regierung auch den Konflikt mit der zweitgrössten Guerillagruppe des Landes beenden.

Santos wird für seinen Einsatz für eine Beendigung des Konflikts mit der FARC in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Verhandlungen mit der FARC in Kuba hatten vier Jahre gedauert, im September wurde der Friedensvertrag unterzeichnet.

Allerdings lehnte die Bevölkerung das Abkommen in einem Referendum ab, inzwischen haben Verhandlungen für eine Überarbeitung des Vertrags begonnen. Die ELN hatte ebenso wie die FARC 1964 ihren Kampf gegen die kolumbianische Regierung, Grossgrundbesitzer und rechte Paramilitärs begonnen. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Warum sich Schweizer plötzlich auf «ranziges» Olivenöl aus Palästina stürzen
Bauern aus dem Westjordanland produzieren Olivenöl für Schweizer Haushalte. Plötzlich erhalten die Importeure unerwartete Post vom kantonalen Labor. Dann passiert etwas Verblüffendes.

Das Projekt macht Hoffnung in Zeiten des Krieges. Seit nun 20 Jahren importiert ein Schweizer Verein, gegründet von Menschen mit jüdischem und palästinensischem Hintergrund, Olivenöl von Bauernfamilien aus dem Westjordanland. Das Projekt ist ein Erfolg. Als der Verein an der Zürcher Bahnhofstrasse im Jahr 2003 zum ersten Mal das Produkt an einem Stand feilbot, hatte man insgesamt neun Tonnen Öl importiert. Dieses Jahr sind es 23 Tonnen. Der Import wird mittlerweile über die Zürcher Firma Gebana abgewickelt. Sie ist spezialisiert auf ökologisch und sozial sinnvolle Produkte.

Zur Story