International
Lateinamerika

Mindestens drei Tote bei Unruhen in Bolivien

Mindestens drei Tote bei Unruhen in Bolivien

20.11.2019, 04:57
Mehr «International»

Bei Zusammenstössen zwischen Anhängern des zurückgetretenen bolivianischen Präsidenten Evo Morales und Sicherheitskräften sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere 30 Menschen wurden verletzt.

epa08010352 A group of people participates in the wake of policeman Juan Jose Alcon Parra, who died yesterday after he was attacked by a mob, during the looting and burning of the Integral Police Stat ...
Hier wird ein Toter in El Alto im Sarg weggetragen.Bild: EPA

Dies geschah, als Soldaten und Polizisten in der Stadt El Alto Blockaden der Demonstranten räumten, um den Weg für Tanklastzüge freizumachen, wie die staatliche Ombudsstelle am Dienstag (Ortszeit) mitteilte.

Die Streitkräfte erklärten, sie hätten durchgreifen müssen, weil die Demonstranten mit Sprengsätzen hantiert hätten und wegen der grossen Mengen an Treibstoff in dem Gebiet die Gefahr einer Kettenreaktion bestanden hätte. Die Ombudsstelle rief die Sicherheitskräfte zur Zurückhaltung auf, um weitere Opfer zu vermeiden.

Verletzte bei Kundgebungen

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Verteidiger des Volkes (Defensoría del Pueblo) wurde ein 31-jähriger Mann am Dienstag in El Alto nahe La Paz erschossen. «Wir fordern Ermittlungen der Behörden», erklärte ein Sprecher der Organisation. Bolivianischen Medienberichten zufolge wurden zudem mehrere Menschen bei den Kundgebungen verletzt.

Morales war vor gut einer Woche unter dem Druck von Militär und Polizei zurückgetreten, nachdem internationale Beobachter ihm Wahlbetrug bei der Abstimmung vom 20. Oktober vorgeworfen hatten. Er setzte sich ins Exil nach Mexiko ab - in Bolivien übernahm derweil eine Interimsregierung die Amtsgeschäfte. Die Anhänger des ersten indigenen Präsidenten des Landes blockieren seitdem wichtige Landstrassen, liefern sich Auseinandersetzungen mit der Polizei und fordern die Rückkehr von Morales. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
14
Brigitte Macron soll ein Mann sein: Politische Desinformation kennt keine Grenzen mehr
Frankreichs First Lady ein Mann? Emmanuel Macron schwul? Und dazu im Griff der Rothschilds? Nach der Häufung wildester Fake News geht der französische Präsident erstmals in den Gegenangriff.

Emmanuel Macron zieht die Verschwörungstheoretiker seit langem an. Vor seiner ersten Wahl im Jahr 2017 zirkulierte die Falschmeldung, der Ex-Rothschild-Banker bleibe der jüdischen Bankerfamilie verpflichtet: Als Präsident verdiene er zu wenig Geld, um die hohen Steuern seiner lukrativen Rothschild-Jahre bezahlen zu können.

Zur Story