Hellmuth Karasek ist tot. Der Literaturkritiker und Schriftsteller starb am Dienstag im Alter von 81 Jahren. Das bestätigte seine Familie in Hamburg. Zwölf Jahre lang hatte Karasek neben Marcel Reich-Ranicki die ZDF-Sendung «Das literarische Quartett» geprägt. Seine journalistische Laufbahn begann er bei der «Stuttgarter Zeitung», danach war er Theaterkritiker bei der Wochenzeitung «Die Zeit» in Hamburg.
Mehr als 20 Jahre lang leitete er das Kulturressort des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel». Seine Erfahrungen verarbeitete er in dem Roman «Das Magazin». Bis 2004 war er Mitherausgeber des Berliner «Tagesspiegel». Geboren wurde Hellmuth Karasek 1934 als eines von fünf Kindern im mährischen Brünn.
Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie vor der Roten Armee nach Bernburg/Saale in Sachsen-Anhalt. Nach der Matura übersiedelte Karasek 1952 aus der damaligen DDR in die Bundesrepublik und studierte in Tübingen Germanistik, Geschichte und Anglistik: «Ich habe in zwei Diktaturen gelebt. Die erste habe ich gemocht und erst später gemerkt, dass das ein Schweineregime war. Die zweite habe ich von Anfang an gehasst.» (dwi/sda/dpa)