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Ukraine-Ticker: Trump: Treffe Putin erst, wenn Deal sicher ist

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Rund 200 russische Soldaten sind in Pokrowsk eingedrungen +++ Drohnen treffen Kiew

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den geopolitischen Auswirkungen im Liveticker.
21.10.2025, 15:0526.10.2025, 15:32
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15:26
Kiew meldet: Rund 200 russische Soldaten in Pokrowsk eingedrungen
Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Darstellung aus Kiew gelungen, in die schwer umkämpfte Stadt einzudringen. Die russischen Streitkräfte hätten mehrere kleinere Infanteriegruppen unter Umgehung der ukrainischen Linien in die Stadt eingeschleust, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein.

Nach Darstellung der ukrainischen Generalität sind die Kämpfe «von hoher Dynamik und Intensität geprägt». Die russische Armee versuche unterdessen, die ukrainischen Verteidigungslinien mit Kampfpanzern und Schützenpanzern zu durchbrechen.

Der Generalstab widersprach unterdessen russischen Behauptungen von der kompletten Einkesselung ukrainischer Truppen in Pokrowsk. Vielmehr seien grössere Gebiete rund um die Stadt zurückerobert worden. Damit habe sich die Lage in dem Abschnitt sowie an den Zufahrtswegen zu Pokrowsk stabilisiert.

Pokrowsk und das benachbarte Myrnohrad sind seit Monaten umkämpft und von einer Einschliessung bedroht. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. (sda/dpa)
14:06
Drohnen verletzen 16 Personen im westrussischen Belgorod
In der westrussischen Region Belgorod sind nach Behördenangaben 16 Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe verletzt worden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Ortschaft Maslowa Pristan beschossen und dort zehn Zivilisten, unter ihnen zwei Minderjährige, verletzt, schrieb Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegramkanal. Zwei private Wohnhäuser seien durch die Sprengsätze stark beschädigt worden.

Etwas später informierte er über sechs weitere Opfer an anderer Stelle. So sind Gladkows Angaben nach in der Gebietshauptstadt Belgorod selbst drei Verletzte zu beklagen, darunter ein Angehöriger des Militärs. In der Ortschaft Dorogoschtsch im an die Ukraine grenzenden Landkreis Graiworon traf es drei weitere Personen, darunter einen 14-Jährigen.

Russland beschiesst seit Beginn seines nunmehr über dreieinhalb Jahre währenden Kriegs auch zivile Ziele im Hinterland der angegriffenen Ukraine. Aber auch die Menschen in Russland - speziell in den grenznahen Regionen - selbst spüren durch ukrainische Gegenangriffe zunehmend die Kriegsfolgen. Die Zahl der Opfer und das Ausmass der Schäden in Russland steht aber in keinem Verhältnis zu den vom russischen Militär angerichteten Zerstörungen in der Ukraine. (sda/dpa)
11:39
3 Tote und 29 Verletzte bei Drohnenangriff auf Kiew gemeldet
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht mindestens 3 Menschen getötet und 29 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch sieben Kinder, teilte der Katastrophenschutz bei Telegram mit.

Die ukrainische Luftabwehr war zwar nach Angaben der Militärverwaltung von Kiew im Einsatz, konnte aber nicht alle Schäden verhindern. Herabfallende Trümmerteile abgeschossener Drohnen hätten in mehreren Stadtbezirken Wohnhäuser beschädigt. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete bei Telegram über die Angriffe.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen Russlands Angriffskrieg. Immer wieder werden ukrainische Städte mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern attackiert. (sda/dpa)
22:19
Trump: Treffe Putin erst, wenn Deal sicher ist
US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach eigenen Angaben erst treffen, wenn er sich einer Einigung im Ukraine-Krieg sicher sein kann. Auf die Frage, was Russland tun müsse, damit Trump ein neues Treffen mit Putin ansetze, antwortete der US-Präsident an Bord der Regierungsmaschine Air Force One vor Journalisten: «Ich werde wissen müssen, dass wir einen Deal erzielen werden. Ich werde meine Zeit nicht verschwenden.»

Der US-Präsident hatte vor wenigen Tagen einem zuvor in Aussicht gestellten, baldigen Treffen mit Putin eine Absage erteilt - und es auf unbestimmte Zeit verschoben. Ausserdem verhängte seine Regierung erstmals in Trumps zweiter Amtszeit neue Sanktionen gegen Russland. Zur Begründung verwies sie ausdrücklich auf Putins mangelnden Willen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden.

Trump bekräftigte nun, dass er enttäuscht sei und an einen Frieden in der Region zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als im Nahen Osten geglaubt habe. Kurz darauf ging er zu einem anderen Konflikt über: «Armenien und Aserbaidschan - das war sehr schwierig», sagte er. Tatsächlich habe ihm Putin dazu am Telefon gesagt: «Mensch, das war fantastisch.» Der US-Präsident listet immer wieder Konflikte auf, die er nach Eigendarstellung beendet hat - auch wenn Friedensforscher diese Einschätzung so nicht teilen. (sda/dpa)
20:30
Moskaus Sondergesandter sieht diplomatische Lösung nahe
Kurz nach den von den USA erlassenen Sanktionen gegen Russland sieht ein Moskauer Top-Diplomat plötzlich Chancen auf ein schnelles Ende des Kriegs. «Ich glaube, Russland und die USA und die Ukraine sind tatsächlich ziemlich nah an einer diplomatischen Lösung», sagte der Moskauer Sondergesandte für die Gespräche mit der Trump-Administration Kirill Dmitrijew in einem Interview mit dem US-Sender CNN.

Dmitrijew führte nicht näher aus, worin sich sein Optimismus begründet. Er lobte aber überraschend den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für dessen Aussage, die derzeitige Frontlinie als Basis für eine Friedenslösung zu akzeptieren. Bisher habe Kiew stets den Rückzug der russischen Truppen hinter die Grenzen gefordert, daher sei dies ein grosser Fortschritt, meinte Dmitrijew. Zu welchem Entgegenkommen Moskau bereit ist, verriet er nicht. Vielmehr beharrte er darauf, dass US-Präsident Donald Trump Russland nicht unter Druck setzen dürfe, wenn er zu Verhandlungsergebnissen kommen wolle.

Die Ablehnung einer Waffenruhe begründete Dmitrijew einmal mehr mit dem schon oft von Moskau vorgebrachten Argument, dass Kiew die Feuerpause für eine Wiederbewaffnung und Umgruppierung seiner Kräfte nutzen könne. Russland sei an einer endgültigen Friedenslösung gelegen und nicht nur an einem zeitweisen Waffenstillstand. Im Gespräch wurde Dmitrijews Bemühen deutlich, Trump zu schmeicheln. Er lobte ihn für die Waffenruhe im Gazastreifen und hob Trumps Politik von der seines Vorgängers Joe Biden ab. (sda/dpa)
9:08
Ukrainisches Militär: Taktisch wichtigen Ort zurückerobert
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die für die Verteidigung der Stadt Lyman wichtige Ortschaft Torske zurückerobert. Bei der Erstürmung seien bis zu 100 russische Soldaten getötet worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. «Es gibt auch Gefangene», heisst es in der per Telegram verbreiteten Mitteilung. Die ukrainische Flagge sei wieder in Torske aufgestellt worden. Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben bislang nicht.

Torske ist ein Dorf im Norden der Region Donezk. Vor dem Krieg lebten dort mehr als 1.000 Menschen, inzwischen ist es weitgehend zerstört. Kurz nach Kriegsbeginn wurde es von den russischen Truppen erobert, im Herbst 2022 von den Ukrainern bei ihrer Offensive zurückgewonnen. Zuletzt ging es wieder in russische Hand über.

Torske ist wegen seiner Lage an einer Höhe am Ufer des Flusses Scherebez wichtig. Dieser Fluss bildet eine natürliche Barriere und erschwert das Vorkommen von Truppen – etwa auf die nur 13 Kilometer westlich gelegene Stadt Lyman und den dahinter befindlichen Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk, den die russische Armee bislang in dem seit mehr als dreieinhalb Jahre währenden Krieg nicht erobern konnte. (sda/dpa)
04:21
Kiew erneut mit ballistischen Raketen angegriffen
Das russische Militär hat erneut Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Zwei Menschen seien getötet worden, die Zahl der Verletzten sei auf zwölf gestiegen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Zuvor war von mindestens acht Verletzten die Rede gewesen.

Zudem seien im Ostteil der Dreimillionenstadt mehrere Brände ausgebrochen, hiess es. Inoffiziellen Informationen zufolge sind dort befindliche Heizkraftwerke erneut das Ziel der Attacke gewesen. Kurzzeitig galt wegen eines möglichen Einsatzes einer ballistischen Mittelstreckenrakete durch Russland im ganzen Land Luftalarm. (sda/dpa)
19:49
Selenskyj drängt auf weitere Sanktionen gegen russischen Energiesektor
Nach US-amerikanischen und britischen Sanktionen gegen die russischen Erdölriesen Rosneft und Lukoil hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf eine Ausweitung der Strafmassnahmen gedrängt. «Wir müssen Druck auf alle russischen Ölunternehmen wie Surgutneftegaz und andere ausüben», sagte er bei einer Pressekonferenz nach Beratungen der sogenannten Koalition der Willigen in London.

Strafmassnahmen sollten zudem auch Russlands Erdölterminals und die Tanker der russischen «Schattenflotte» betreffen, forderte Selenskyj. Die Ukraine ihrerseits erhöhe durch ihre Angriffe mittels Drohnen und Raketen auf den russischen Energiesektor bereits den Druck.

Gleichzeitig erneuerte Selenskyj die Bitte an die Verbündeten seines Landes nach Lieferung neuer weitreichender Waffen. «Weitreichende Fähigkeiten (der Ukraine) stärken die Diplomatie», sagte der Staatschef. Je mehr Verluste Russland auf seinem eigenen Staatsgebiet erleide, umso eher sei Kremlchef Wladimir Putin zu «sinnvoller Diplomatie» bereit.

Die von Grossbritannien und Frankreich geführte «Koalition der Willigen» setzt sich für eine Unterstützung der vor über dreieinhalb Jahren von Russland angegriffenen Ukraine ein. (sda/dpa)
15:22
Ukraine: Mann zündet Handgranate - Tote und Verletzte
Bei einem schweren Zwischenfall mit einer Handgranate in der Ukraine sind nach Behördenangaben vier Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden.

Bei einer Personenkontrolle in einem Zug im Gebiet Schytomyr habe ein Mann bei der Befragung durch eine Grenzbeamtin die Granate gezündet, teilte die Sprecherin des Innenministeriums, Marjana Rewa, dem Internetportal «Ukrajinska Prawda» zufolge mit. «Getötet wurden die Grenzbeamtin, die dem Mann die Fragen gestellt hat, der Mann selbst und vorläufigen Informationen nach noch zwei Passagiere», sagte sie.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Ein Sprecher der Grenzpolizei erklärte, der 23-jährige Verdächtige sei kürzlich bereits beim Versuch festgenommen worden, das Land Richtung Westen zu verlassen. (sda/dpa)
9:05
Mehrere Verletzte nach Drohnenangriffen bei Moskau
In der Moskauer Vorstadt Krasnogorsk sind nach Behördenangaben fünf Menschen durch einen ukrainischen Drohnenangriff verletzt worden, darunter auch ein Kind. «Die Erwachsenen weisen Schädel-Hirn-Verletzungen, Brüche und Splitterwunden auf, das Kind ein verstauchtes Knie und leichte Unterschenkelverletzungen», schrieb Gouverneur Andrej Worobjow bei Telegram. Die Drohne schlug demnach in eine Wohnung im 14. Stock eines Hochhauses ein.



Insgesamt drei Wohnungen wurden demnach beschädigt, das Gebäude evakuiert. Rund 70 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. Krasnogorsk ist eine Stadt, die im Nordwesten Moskaus praktisch direkt in die Aussenbezirke der Metropole übergeht.

Mehr als 100 Drohnen im Einsatz

Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von 111 ukrainischen Drohnen über 13 Regionen des Landes. Der Grossteil wurde demnach im Süden Russlands zum Absturz gebracht, allein 34 über dem Gebiet Rostow am Don, weitere 25 über Brjansk. Im Gebiet Moskau wurde demnach eine Drohne abgeschossen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (sda/dpa)
8:42
Merz: Luftraumverletzung in Litauen war bewusste Provokation
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geht nach der Luftraumverletzung in Litauen von einer bewusst gesetzten russischen Provokation aus. «Das ist eine weitere ernsthafte Luftraumverletzung, die nicht zufällig passiert, die auch nicht zufällig am heutigen Tag passiert», sagte Merz nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Russland provoziere damit die gesamte Europäische Union.

Die Staats- und Regierungschefs hatten bei dem Spitzentreffen über die weitere Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine beraten. Kurz zuvor war auch ein neues Paket mit Sanktionen gegen Moskau beschlossen worden.

Merz fügte hinzu, man werde auf den Vorfall «wie in den vergangenen Wochen mit Augenmass reagieren». Unter dem Eindruck der jüngsten Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und Kamikaze-Drohnen hatte die Nato im September den Einsatz «Eastern Sentry» (deutsch etwa: Wächter des Ostens) begonnen, mit dem vor allem zusätzliche Überwachungs- und Flugabwehrkapazitäten mobilisiert werden sollen.

Merz sagte nun, er wolle mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) über die jüngste Luftraumverletzung sprechen. Zudem gehe er davon aus, dass auch der Nato-Rat sich damit befassen werde. (sda/dpa)
7:43
Starmer fordert Waffen mit grösserer Reichweite für Ukraine
Der britische Premierminister Keir Starmer will die Verbündeten der Ukraine aufrufen, mehr Waffen mit grosser Reichweite zu liefern. Das Land müsse vor dem Winter in eine möglichst starke Position gebracht werden, hiess es in einer Mitteilung der britischen Regierung vor einem Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in London. Dazu gehöre, russisches Öl und Gas von den globalen Märkten zu verbannen, den Weg für die Nutzung russischer Vermögenswerte zur Verteidigung der Ukraine freizumachen und mehr Waffen mit grosser Reichweite bereitzustellen.

Zu dem Treffen am Nachmittag im britischen Aussenministerium werden neben Starmer der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und der niederländische Regierungschef Dick Schoof erwartet. Etwa 20 weitere Staats- und Regierungschefs wollen virtuell an der Sitzung teilnehmen, hiess es weiter.

Der Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, müsse erhöht werden, sagte Starmer der Mitteilung zufolge. «Immer wieder bieten wir Putin die Gelegenheit, seine sinnlose Invasion zu beenden, das Töten zu stoppen und seine Truppen zurückzurufen – doch er weist diese Vorschläge und jede Chance auf Frieden immer wieder zurück», so der britische Premier.

Beraten werden soll den Angaben nach auch darüber, wie die Energie-Infrastruktur der Ukraine besser vor der systematischen Zerstörung durch Russland geschützt werden kann.

Die sogenannte Koalition der Willigen ist eine Gruppe von gut zwei Dutzend Staaten, die unter der Führung Frankreichs und Grossbritanniens der Ukraine militärische Sicherheitsgarantien für die Zeit nach einem möglichen Waffenstillstand mit Russland geben wollen. (sda/dpa)

22:38
Moskau weist Vorwurf der Luftraumverletzung zurück
Nachdem zwei russische Militärflugzeuge in den litauischen Luftraum eingedrungen waren, erklärte die litauische Armee, möglicherweise hätten sie Betankungsübungen in der Region Kaliningrad durchgeführt. Moskau wies jedoch die Vorwürfe zurück, dass der Luftraum Litauens verletzt wurde. Das russische Verteidigungsministerium schrieb bei Telegram, dass SU-30-Kampfflugzeuge über der Exklave Kaliningrad planmässige Übungsflüge vollzogen. Grenzen anderer Staaten seien dabei nicht verletzt worden, das hätten «objektive Kontrollmittel» bestätigt. (sda/vro)
21:40
EU treibt Plan für Nutzung von russischem Vermögen voran
Die EU treibt die Planungen für die Nutzung von eingefrorenem russischen Staatsvermögen für die Ukraine trotz erheblicher Bedenken Belgiens voran. Beim Herbstgipfel der Staats- und Regierungschefs wurde die EU-Kommission damit beauftragt, so bald wie möglich einen Vorschlag dazu vorzulegen. Auf Dringen Belgiens hin soll die Kommission allerdings auch mögliche andere Optionen erarbeiten, wie der Finanzbedarf der Ukraine für die Jahre 2026 bis 2027 gedeckt werden könnte, wie die Deutsche Presse-Agentur von mehreren Diplomaten erfuhr.

Von einer Einigung auf eine Nutzung des eingefrorenen Vermögens bleibt die EU damit ein ganzes Stück entfernt. Die vor allem von Merz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorangetriebenen Pläne sehen vor, in der EU festgesetzte Zentralbankgelder Russlands zu verwenden, um der Ukraine Darlehen in Höhe von bis zu 140 Milliarden Euro zu geben.

Russland soll das Geld nur dann zurückbekommen, wenn es nach einem Ende des Krieges gegen die Ukraine Reparationszahlungen leistet. Für den Fall, dass die eingefrorenen russischen Gelder unerwartet wieder freigegeben werden müssen, sollen die EU-Staaten Garantien leisten.

Insbesondere Belgien steht den Plänen bislang aber noch sehr kritisch gegenüber, weil es erhebliche Rechtsrisiken und auch negative Konsequenzen für noch in Russland tätige europäische Unternehmen sieht. Das Land ist ein zentraler Akteur, da die russischen Gelder dort derzeit von dem Unternehmen Euroclear verwaltet werden. (sda/dpa)

19:40
Litauen meldet Luftraumverletzung
In Litauen sind nach Armeeangaben zwei russische Militärflugzeuge in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Landes eingedrungen. Die Luftwaffe habe gegen 18.00 Uhr Ortszeit eine Verletzung der Staatsgrenze bei Kybartai durch einen russischen SU-30-Jet und ein Tankflugzeug vom Typ IL-78 festgestellt, teilte die litauische Armee mit.

Die beiden Maschinen seien etwa 700 Meter tief in litauisches Gebiet eingeflogen und hätten sich etwa 18 Sekunden lang darin aufgehalten. Als Reaktion auf den Vorfall seien zwei Eurofighter der spanischen Luftwaffe aufgestiegen, so die litauische Armee weiter. Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda sprach von einem «eklatanten Verstoss gegen das Völkerrecht und die territoriale Integrität Litauens».

Der Vorfall bestätige erneut, dass die Luftverteidigung gestärkt werden müsse. Er kündigte zudem an, dass Litauen wegen der Luftraumverletzung einen Vertreter der russischen Botschaft einbestellen werde. Regierungschefin Inga Ruginiene versicherte auf Facebook, dass die Lage vollständig unter Kontrolle sei. (sda/dpa)
16:30
Russland übergibt Ukraine 1000 weitere Soldatenleichen
Russland hat der Ukraine weitere 1000 Soldatenleichen übergeben. Die Übergabe sei unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes erfolgt, teilte der ukrainische Stab für Kriegsgefangenenbelange mit. Russischen Medienberichten zufolge erhielt Moskau im Gegenzug 31 Gefallene von ukrainischer Seite. Offiziell bestätigte Kiew das nicht.

Seit Jahresbeginn sind damit mehr als 14'000 Leichen ukrainischer Soldaten von Moskau an Kiew übergeben worden. Die russische Seite erhielt in den Austauschen weitaus weniger Leichname. Aufgrund des zwar langsamen, aber stetigen Vorrückens russischer Einheiten können die ukrainischen Streitkräfte bei ihrem Rückzug die eigenen Leichen oft nicht bergen.

Die Verlustzahlen unterliegen auf beiden Seiten der Geheimhaltung. Schätzungen zufolge hat die Ukraine rund 160'000 Soldaten verloren, während die russische Totenzahl bei rund 219'000 liegen soll. (sda/dpa)
15:46
Ukrainische Quellen: Russische Soldaten erschiessen fünf Zivilisten
Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach dortigen Behördenangaben fünf Zivilisten von russischen Soldaten erschossen worden. Der Vorfall habe sich im Dorf Swaniwka, wenige Kilometer südlich der Stadt Siwersk ereignet, teilten die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew und die Staatsanwaltschaft der Region Donezk mit.

Demnach berichtete eine überlebende Frau, dass russische Soldaten von ihrer Familie Informationen über die Positionen ukrainischer Einheiten verlangt hätten. Nachdem sie darüber keine Auskunft habe geben können, habe ein Soldat das Feuer auf die Unbewaffneten eröffnet. Die Frau habe später ihre zwei Söhne, ihren Mann und zwei Nachbarn tot aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.



Ebenfalls in der Region Donezk wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwei ukrainische Journalisten des staatlichen Fernsehsenders «Freedom» getötet. Demnach wurde ihr Auto in Kramatorsk von einer russischen Drohne angegriffen. Laut «Freedom» wurde ein weiterer Journalist verletzt ins Spital gebracht. Das Team soll sich zum Zeitpunkt des Angriffs an einer Tankstelle befunden haben. Kramatorsk ist etwa 15 Kilometer von der Frontlinie entfernt.

Die Angaben zu den berichteten Vorfällen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (sda/dpa)
15:08
Spionage: EU führt Meldepflicht für russische Diplomaten ein
Zur Abwehr von Spionage und Desinformation schränkt die EU die Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten und Konsularbeamter sowie ihrer Mitarbeiter und Familienangehörigen ein.

Wie aus dem aktuellen Amtsblatt der EU hervorgeht, müssen sie Reisen zwischen Mitgliedstaaten ab dem 25. Januar kommenden Jahres mindestens 24 Stunden vorab in den Ziel- und Durchreiseländern anmelden. Letztere können zudem auch eine Genehmigungspflicht für die Einreise oder Durchreise einführen, um Reisen im Zweifelsfall verbieten zu können.

Zur Begründung der im Zuge eines neuen Pakets mit Russland-Sanktionen beschlossenen Massnahme heisst es, die betroffenen Personen würden zum Teil eingesetzt, um nachrichtendienstliche Operationen zur Verteidigung der russischen Aggression gegen die Ukraine durchzuführen. Solche Massnahmen umfassten in erster Linie die Beteiligung an geheimen Aktivitäten wie Spionage und die Verbreitung von Desinformation über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, um die öffentliche Meinung zu verzerren.

So würden historische Fakten in Bezug auf das ukrainische Volk oder die Ukraine als Nation falsch dargestellt, falsche rechtliche Begründungen dafür gegeben, wer der tatsächliche Angreifer sei, und verschiedene Verstösse der russischen Streitkräfte gegen das humanitäre Völkerrecht oder die internationalen Menschenrechtsnormen geleugnet.

Vergeltung befürchtet

Bislang konnten russische Diplomaten und anderes Personal in der Regel ungehindert ausserhalb des Hoheitsgebiets des Aufnahmestaats und durch das Gebiet der Union reisen. Vor allem östliche EU-Staaten üben daran bereits seit Jahren Kritik. Andere Mitgliedstaaten hatten hingegen die Sorge geäussert, dass Russland im Gegenzug auch die Bewegungsfreiheit europäischer Diplomaten in Russland einschränken könnte.

Die EU betont nun, dass Reisen innerhalb des eigentlichen Aufnahmestaats weiterhin nicht angemeldet werden müssen. Die neuen Massnahmen stünden im Einklang mit den Rechten und Pflichten der Mitgliedstaaten aus dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen von 1961 oder dem Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen von 1963, heisst es im Amtsblatt. Nach Angaben von EU-Beamten könnten Verstösse gegen die Auflagen mit dem Entzug der diplomatischen Akkreditierung geahndet werden.

Das neue Paket mit Russland-Sanktionen war am Donnerstagmorgen kurz vor dem Beginn eines EU-Gipfels in Brüssel beschlossen worden. Es sieht unter anderem vor, Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Gas und Öl weiter zu reduzieren. Dazu gehört jetzt ein vollständiges Importverbot von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland schon 2027 und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Zudem wurden weitere Strafmassnahmen im Finanzsektor und Handelsbereich vereinbart. (sda/dpa)
15:06
Selenskyj fordert auf EU-Gipfel weitreichende Waffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die europäischen Verbündeten eindringlich darum gebeten, die Lieferung von Waffen mit grösserer Reichweite in die Ukraine zu ermöglichen.

«Ich fordere Sie dringend auf, alles zu unterstützen, was der Ukraine dabei hilft, solche Fähigkeiten zu erlangen – denn das macht für Russland einen grossen Unterschied», sagte er beim EU-Gipfel an die Adresse der Staats- und Regierungschefs. «Diese Langstreckenwaffen gibt es nicht nur in den USA – auch einige europäische Länder verfügen über sie, darunter Tomahawks.»

Forderung nach Taurus bisher ohne Erfolg

Die Tomahawk-Marschflugkörper haben nach Angaben des Herstellers eine Reichweite von etwa 1600 Kilometern. Damit könnte die Ukraine Ziele in weiten Teilen Russlands angreifen. Von den europäischen Ländern verfügt Grossbritannien über Tomahawks. Deutschland hat die Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern, die die Ukraine seit langem fordert – bisher ohne Erfolg.

Selenskyj verwies darauf, wie nervös Putin geworden sei, als die Debatte über die Tomahawks losgegangen sei. «Er weiss, dass Langstreckenwaffen wirklich den Verlauf des Krieges verändern können», sagte er in Brüssel.



Selenskyj fordert schnelle Entscheidung über russisches Vermögen

Der ukrainische Präsident warb auch für eine schnelle Einigung auf die Nutzung des in der EU eingefrorenen russischen Vermögens für die Unterstützung der Ukraine. «Ich bitte Sie so schnell wie möglich darüber zu entscheiden. Russisches Vermögen sollte vollständig für die Verteidigung gegen die russische Aggression genutzt werden.» (sda/dpa)
14:40
Neue Sanktionen: Medwedew sieht USA im Krieg gegen Moskau
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat die US-Sanktionen gegen die Ölkonzerne Rosneft und Lukoil als «kriegerischen Akt» bezeichnet. Auf seinem Telegram-Blog kritisierte Medwedew US-Präsident Donald Trump: «Die USA sind unser Gegner, und der wortreiche »Friedensstifter« ist nun auf dem Kriegspfad gegen Russland.»

Trump könne nicht mehr sagen, dass Vorgänger Joe Biden am Krieg schuld sei. «Nun ist es sein Konflikt», schrieb der derzeitige Vizechef des russischen Sicherheitsrates. Einen Vorteil habe diese Klarheit für Russland: Es könne die Ukraine bombardieren, ohne Rücksicht auf Verhandlungen nehmen zu müssen.

Trump hatte am Vorabend ein Gipfeltreffen mit Kremlchef Wladimir Putin auf unbestimmte Zeit verschoben, weil Moskau im Ukraine-Krieg nicht kompromissbereit sei. Erstmals in seiner Amtszeit verhängte er Sanktionen gegen Russland. (sda/dpa)

10:05
Selenskyj begrüsst neue US- und EU-Sanktionen gegen Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erleichtert über die von den USA verhängten Sanktionen geäussert. «Darauf haben wir gewartet. So Gott will, wird es funktionieren», sagte Selenskyj vor dem EU-Gipfel in Brüssel, bei dem er zu Gast ist. Auch die EU-Sanktionen lobte er: «Diese Entscheidung über das 19. Sanktionspaket ist für uns von enormer Bedeutung.»

Russland zeige mit seinen andauernden Angriffen auf zivile Einrichtungen, dass das Land kein Interesse an Frieden habe. Daher sei es wichtig, weiter Druck auf Putin auszuüben. «Druck bedeutet Sanktionspakete, Luftabwehr mit grosser Reichweite und natürlich finanzielle Unterstützung, worüber wir heute gemeinsam sprechen werden», fügte er hinzu.

USA sanktionieren Öl-Firmen

Erstmals in der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump hatte die US-Regierung am Mittwochabend neue Sanktionen direkt gegen Russland verhängt. Angesichts der Weigerung von Kremlchef Wladimir Putin, den «sinnlosen Krieg» gegen die Ukraine zu beenden, belege das US-Finanzministerium die zwei grössten Öl-Firmen Russlands mit Strafmassnahmen, erklärte Finanzminister Scott Bessent.

Kurz davor hatte auch die EU mitgeteilt, dass sich die Mitgliedstaaten vor dem Gipfeltreffen in Brüssel auf eine weitreichende Verschärfung ihrer Sanktionen gegen Russland verständigt haben. (sda/dpa)
09:37
Ukraine greift Rosneft-Raffinerie in Rjasan an
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat im russischen Rjasan eine grosse Ölraffinerie getroffen und einen Brand ausgelöst. Offiziell teilte Gouverneur Pawel Malkow mit, dass über dem Gebiet Rjasan 14 Drohnen abgefangen worden seien. «Durch herabfallende Trümmer gab es einen Brand auf dem Gelände eines Industriebetriebs», schrieb er auf Telegram.

Der ukrainische Generalstab in Kiew bestätigte den Angriff. Die Raffinerie 200 Kilometer südöstlich von Moskau spiele «eine wichtige Rolle bei der Versorgung der feindlichen Streitkräfte mit Treibstoff», hiess es. Ausserdem sei ein russisches Munitionsdepot bei Wajluki im Gebiet Belgorod getroffen worden. Russlands Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht seien insgesamt 139 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet ausgeschaltet worden.



Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil

Die Anlage in Rjasan gehört zum Ölkonzern Rosneft, den die USA am Mittwoch mit Sanktionen belegt haben – ebenso wie den russischen Ölkonzern Lukoil. Über die zwei grössten Ölfirmen des Landes läuft ein grosser Teil der russischen Ölexporte, sie erwirtschaften einen wichtigen Anteil der Moskauer Steuereinnahmen. Die USA wollen mit den Sanktionen die Finanzierung der russischen Kriegsmaschinerie gegen die Ukraine erschweren.

Die Ukraine hat in ihrem Abwehrkampf in den vergangenen Monaten systematisch auf russische Raffinerien und Ölpipelines gezielt. Das soll den Nachschub an Treibstoff für die russische Armee bremsen und Moskau in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen. (sda/dpa)
09:19
EU-Gipfel startet mit Beschluss für Russland-Sanktionen
Die neuen EU-Russland-Sanktionen sind nach der Einigung am Mittwochabend nun auch formell beschlossen und können in Kraft treten.

Das am Morgen in einem schriftlichen Verfahren angenommene Paket sieht unter anderem vor, Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Gas und Öl weiter zu reduzieren, wie die aktuelle dänische EU-Ratspräsidentschaft in Brüssel mitteilte. Dazu soll ein vollständiges Importverbot von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland schon 2027 gelten und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant.

Zudem sind auch weitere Strafmassnahmen im Finanzsektor und Handelsbereich sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten innerhalb der EU vorgesehen. Die Rechtstexte für das Sanktionspaket sollen nach Angaben einer Sprecherin des Rates der EU noch heute veröffentlicht werden. Ermöglicht wurde die Einigung durch die Slowakei, die einen wochenlangen Vorbehalt am Mittwoch aufgab.


Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico

Der dänische Aussenminister Lars Løkke Rasmussen sprach im Namen der derzeitigen dänischen EU-Ratspräsidentschaft von einem guten Tag für Europa und für die Ukraine. «Die Sanktionen zeigen Wirkung und treffen die russische Wirtschaft. Russland hat zunehmend Schwierigkeiten, seinen illegalen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu finanzieren», erklärte er.

Gipfel beginnt in Brüssel

Angesichts der Sanktionseinigung können sich die 27 Staats- und Regierungschefs beim heutigen EU-Herbstgipfel auf andere Themen konzentrieren. Auf der Tagesordnung des Spitzentreffens stehen unter anderem Gespräche über die weitere Unterstützung der Ukraine und Vorschläge der EU-Kommission für gemeinsame Aufrüstungsprojekte. Als Gast wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu dem Gipfel erwartet. (sda/dpa)
7:33
Vier Tote bei Explosion in russischer Fabrik
Bei einer schweren Explosion in einer Fabrik in der russischen Grossstadt Kopeisk im Ural sind mindestens vier Menschen um Leben gekommen. Fünf weitere seien verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region Tscheljabinsk, Alexej Teksler, über Telegram mit. Dass eine Drohne angeflogen sei, könne derzeit nicht bestätigt werden. Um was für eine Fabrik es sich genau handelt, sagte er nicht. Berichten zufolge war ein Betrieb betroffen, der laut dem Nachrichtenportal «RBK» zur Rüstungsbranche gehört.

In sozialen Medien kursierten nicht überprüfbare Fotos und Videos, die die Explosion und ein grosses Feuer zeigen sollen. Berichten zufolge war am Abend Drohnenalarm im Gebiet Tscheljabinsk ausgelöst worden. Kopeisk liegt rund 2.000 Kilometer von der Ukraine entfernt und nahe an der Grenze zu Kasachstan. (sda/dpa)
15:49
Russland startet Atom-Manöver zu Wasser, Land und Luft
Russland hat parallel zu einer laufenden Atomübung der Nato in Europa ein eigenes grossangelegtes Manöver seiner strategischen Nuklearstreitkräfte gestartet. Es handle sich um eine planmässige Militärübung, betonte Kremlchef Wladimir Putin.

Er befahl den Start per Videoschalte. Nach Angaben des Kremls läuft die Übung zu Wasser, Land und Luft.

Vom Weltraumbahnhof Plessezk in Nordrussland seien Interkontinentalraketen des Typs Jars abgefeuert worden, heisst es auf der Kreml-Webseite. Das Atom-U-Boot «Brjansk» habe in der Barentssee ebenfalls eine Rakete gestartet. Zudem hätten die strategischen Bomber Tu-95 Marschflugkörper abgeschossen. Zur Anzahl der eingesetzten Waffensysteme machte Moskau keine Angaben (sda/dpa)
14:47
Ukraine beschiesst Rüstungsfabrik und Raffinerie
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Kiewer Generalstabs im russischen Hinterland zwei weitere kriegswichtige Grossbetriebe beschossen.

Ein Luftangriff habe einer feinmechanischen Fabrik in der Stadt Saransk, mehr als 500 Kilometer südöstlich von Moskau, gegolten, hiess es in einer Mitteilung. Dort würden Anti-Personen-Minen und Zünder hergestellt. An der Fabrik seien Explosionen beobachtet worden.

Zweites Ziel war demnach eine Raffinerie in Machatschkala am Kaspischen Meer, in der auch Treibstoff für die russische Marine hergestellt werde. Das jeweilige Ausmass der Schäden müsse noch geprüft werden, teilte der Generalstab mit. Das russische Verteidigungsministerium informierte seinerseits nur darüber, dass angeblich mehr als 50 Drohnen abgefangen worden seien - darunter acht über der Republik Dagestan, deren Hauptstadt Machatschkala ist. (sda/dpa)
14:12
Slowakei gibt Blockade weiterer Russland-Sanktionen auf
Der slowakische Regierungschef Robert Fico hat angekündigt, dass sein Land dem geplanten 19. EU-Sanktionspaket gegen Russland zustimmen werde.

Er habe erreicht, dass in den Entwurf der Abschlusserklärung des kommenden EU-Gipfels eine von der Slowakei geforderte Formulierung aufgenommen werde, sagte der Linksnationalist am Mittwoch im slowakischen Parlament.

Ihm sei es von vornherein nicht darum gegangen, die Russland-Sanktionen zu verhindern, erklärte Fico. Sein Ziel sei es gewesen, dass die EU mehr gegen explodierende Energiepreise unternehme, anstatt sich nur um Militärhilfe für die Ukraine zu kümmern. Er werde nicht akzeptieren, «dass das Hauptthema auf jedem EU-Gipfel immer nur Ukraine, Ukraine und nochmals Ukraine» sei, während die grundlegenden Probleme der europäischen Wirtschaft und Bevölkerung ignoriert würden.

Die slowakische Wirtschaft wird von energieintensiver Industrieproduktion, vor allem Automobil- und Schwerindustrie, dominiert. Zugleich ist das EU- und Nato-Land stark von russischen Gas- und Ölimporten abhängig. Die Regierung in Bratislava sträubt sich dagegen, sich von russischen Energieimporten zu lösen, weil dadurch die ohnehin schon hohen Energiepreise weiter steigen würden. (sda/dpa)
14:09
Kreml: Putin nicht zu G20 - Treffen mit Trump nicht abgesagt
Die Vorbereitungen für das Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump laufen nach Angaben aus Moskau entgegen den Absagespekulationen weiter. Das Treffen müsse gut vorbereitet werden.

Denn niemand wolle seine Zeit verschwenden, weder Trump noch Putin, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Die Gerüchte um eine Absage seien falsch, betonte er. Eine Teilnahme Putins am G20-Gipfel im November in Südafrika schloss er derweil aus.

Während das Treffen in Budapest damit vorerst auf der Tagesordnung bleibt, wird Putin Ende November nicht nach Südafrika zum Gipfel der Gruppe 20 grosser Industrie- und Schwellenländer (G20) reisen. Persönlich werde der Präsident nicht teilnehmen, Russland werde aber auf hohem Niveau vertreten sein, sagte Peskow. In der Vergangenheit hatte zumeist Aussenminister Sergej Lawrow Russland vertreten. (sda/dpa)
12:33
Selenskyj reist zu EU-Gipfel
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt an diesem Donnerstag als Gast am Oktober-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder teil. Es werde eine Freude sein, Selenskyj beim Europäischen Rat zu begrüssen, teilte Ratschef António Costa mit.

Man werde besprechen, wie man die Ukraine angesichts des anhaltenden russischen Angriffskrieges weiterhin unterstützen könne. Das Engagement der EU sei unerschütterlich und der Kurs klar. Man werde den Druck auf Russland weiter erhöhen, während man die Ukraine im Streben nach Frieden stärke, erklärte Costa.

Als Hintergrund der Einladung Selenskyjs zu dem Treffen gilt insbesondere das jüngste Gespräch von US-Präsident Donald Trump mit Russlands Präsident Wladimir Putin. In Brüssel wird befürchtet, dass die beiden Politiker über den Kopf von Selenskyj hinweg über Bedingungen für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verhandeln könnten. Selenskyj soll deswegen noch einmal Unterstützung zugesichert werden, die im Idealfall dazu führt, dass die Ukraine nicht gegen ihren Willen Zugeständnisse machen muss.

Geplant ist etwa, in der EU festgesetztes Vermögen der russischen Zentralbank für Darlehen in Höhe von 140 Milliarden Euro zu nutzen, um die Ukraine für den weiteren Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer aufzurüsten. Zudem soll grünes Licht für das mittlerweile 19. Paket mit EU-Russland-Sanktionen gegeben werden. (sda/dpa)
12:03
Russische Drohne trifft Kindergarten in Charkiw
Bei einem russischen Drohnenangriff ist in der ostukrainischen Grossstadt Charkiw ein Kindergarten getroffen worden. Ein Mensch sei getötet worden, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram.

Ausserdem gebe es sieben Verletzte. Erste Informationen über verletzte Kinder hätten sich aber nicht bestätigt.

Durch den Einschlag sei in dem privaten Kindergarten ein Feuer ausgebrochen, teilte Terechow mit. Das Gebäude sei geräumt worden. Seinen Angaben nach gab es in dem betroffenen Stadtteil im Nordosten der Grossstadt am Vormittag mehrere Einschläge von Drohnen.

Charkiw zählte vor dem Krieg 1,4 Millionen Einwohner. Die zweitgrösste Stadt der Ukraine liegt nur etwa 35 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und wird besonders oft beschossen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X zu dem jüngsten Angriff, damit spucke Russland allen ins Gesicht, die eine friedliche Lösung anstrebten. (sda/dpa)

9:23
Teile der Ukraine ohne Strom nach russischem Luftangriff
Wegen russischer Luftangriffe auf das Stromnetz der Ukraine kommt es in weiten Teilen des Landes zu Notabschaltungen. Das teilte das Energieministerium in Kiew am Morgen mit. «Die massive Attacke dauert an», schrieb Ministerin Switlana Hrintschuk auf Telegram. Wo die Sicherheitslage es erlaube, werde mit Reparaturarbeiten begonnen. Wegen russischer Kampfdrohnen herrschte in Kiew und anderen Regionen auch am Morgen noch Luftalarm.

Durch einen Raketenangriff auf die Hauptstadt wurden nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete auf Telegram ausserdem von fünf Verletzten.

Landesweit habe es mindestens sechs Tote gegeben, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. «Und wieder hat eine Nacht bewiesen, dass Russland nicht genügend Druck zu spüren bekommt, weil es den Krieg hinauszieht», sagte er. Dieser Druck könne nur mit Sanktionen gegen Moskau, weitreichenden Waffen für sein Land und diplomatischen Anstrengungen aller Partner aufgebaut werden. (sda/dpa)
6:16
Russland feuert ballistische Raketen auf Kiew ab
Das russische Militär hat Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Vorläufigen Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind dabei mindestens vier Raketen eingesetzt worden. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur hörte im Zentrum gut zwölf Explosionen hauptsächlich von Flugabwehrraketen.

Im südlichen Stadtteil Holossijew sei ein Brand ausgebrochen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. In zwei weiteren Stadtbezirken seien Raketentrümmer herabgestürzt und dabei mindestens ein Auto in Brand gesetzt worden. Militärbeobachtern zufolge sind die beiden Heizkraftwerke der Stadt Ziel des Angriffs gewesen.

Auch Angriffe auf Saporischschja und Kamjanske
In der südostukrainischen Grossstadt Saporischschja hat es Behördenangaben nach zudem neun Einschläge von russischen Kampfdrohnen gegeben. Mehrere Wohnhäuser seien in Brand geraten, teilte der Gouverneur des Gebiets Iwan Fedorow bei Telegram mit. Mehrere russische Raketen und Drohnen sind der ukrainischen Luftwaffe zufolge auch auf die Industriestadt Kamjanske abgefeuert worden. Berichte über mögliche Schäden und Opfer gab es vorerst nicht.

Stromausfälle in Ismajil
Zuvor hatten mehrere russische Kampfdrohnen auch die südukrainische Hafenstadt Ismajil an der rumänischen Grenze angegriffen. Der ukrainische öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtete von Explosionen und Stromausfällen in der Stadt an der Donau. Offizielle Bestätigungen standen dafür aus.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. Im Herbst hat das russische Militär Angriffe auf ukrainische Energieanlagen intensiviert. In mehreren Gebieten des osteuropäischen Landes kommt es immer wieder zu Stromausfällen. Der Start der Heizsaison für die Fernheizungssysteme wurde bereits aufgeschoben. In vielen Regionen fallen die Temperaturen dabei in der Nacht bereits in den unteren einstelligen Bereich. (sda/dpa)
6:11
Ukraine: Haben Rüstungsfabrik in Russland beschossen
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bei einem kombinierten Luftangriff eine Rüstungsfabrik im russischen Gebiet Brjansk getroffen. Bei der Attacke seien unter anderem Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow eingesetzt worden, teilte der ukrainische Generalstab auf Telegram mit. Das Ausmass der Schäden müsse noch geprüft werden, heisst es. Zugleich betonte das Militär die Bedeutung der Fabrik für die russische Rüstungsindustrie.

Die mutmasslich beschossene Chemiefabrik Brjansk «50 Jahre UdSSR» ist offiziellen Angaben nach einer der führenden Hersteller für Sprengstoffe in Russland und stellt etwa Granaten und Geschossfüllungen für Raketen her.

Das russische Militär gab am Abend den Abschuss von 57 ukrainischen Drohnen im Gebiet Brjansk bekannt. Schäden wurden offiziell nicht bekannt. Der Gouverneur des Gebiets Alexander Bogomas teilte lediglich mit, dass die Rettungskräfte im Einsatz seien. (sda/dpa)
21:27
Selenskyj drängt weiter auf weitreichende Waffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut auf der Lieferung weitreichender Waffen für sein Land bestanden. «Je weiter die ukrainischen Waffen reichen, umso grösser ist die russische Bereitschaft, den Krieg zu beenden», betonte der Staatschef in einer am Abend veröffentlichten Videobotschaft. Die aktuelle Frontlinie könne dabei der Startpunkt für Diplomatie sein, doch mache Russland alles, um Verhandlungen zu vermeiden.

Er bezog sich dabei auf die von Kiew angestrebte Verkaufsfreigabe von in den USA hergestellten Tomahawk-Marschflugkörpern. «Wir haben Russland gezwungen zu zeigen, dass die Tomahawks gerade die Karte sind, die sie ernst nehmen», sagte Selenskyj. Er werde mit Europäern und US-Amerikanern weiter Gespräche zu weitreichenden Waffen und Flugabwehr führen. Selenskyj bestätigte dabei Verhandlungen über einen langfristigen Liefervertrag von zusätzlichen US-amerikanischen Patriot-Flugabwehrsystemen. (sda/dpa)
19:18
Trump-Putin-Treffen vorerst geplatzt - kein Gipfel «in naher Zukunft»
Das von US-Präsident Donald Trump geplante Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Budapest soll nach US-Medienberichten auf Eis liegen oder sich zumindest verzögern. Das US-Medium «Politico» schrieb unter Berufung auf das Weisse Haus, dass nach einem Gespräch von US-Aussenminister Marco Rubio mit dem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow ein Treffen in naher Zukunft nicht mehr vorgesehen sei.

Der TV-Sender CNN berichtete ebenfalls, dass sich das Treffen Putin-Trump verzögern könnte. Ein Vor-Treffen zwischen Rubio und Lawrow sei auf Eis gelegt worden, berichtete der Sender unter Berufung auf das Weisse Haus.

NBC News berichtete ebenfalls unter Berufung auf das Weisse Haus, dass ein Telefonat zwischen Rubio und Lawrow am Montag zwar «produktiv» gewesen sei, Russland und die Ukraine in dem Konflikt aber nicht bereit seien, ernsthafte Friedensgespräche zu führen. Die «Washington Post» schrieb ebenso, dass es keine Pläne für ein Treffen in naher Zukunft gebe. (sda/dpa)
16:02
EU lädt Selenskyj zum Gipfel – Sorge vor Trump-Putin-Deal
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist von EU-Ratschef António Costa zu dem am Donnerstag beginnenden Oktober-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten eingeladen worden. Wie ein ranghoher EU-Beamter in Brüssel sagte, wird gehofft, dass Selenskyj persönlich teilnehmen kann. Ansonsten soll er per Video zugeschaltet werden.

Hintergrund der Einladung ist insbesondere das von US-Präsident Donald Trump geplante Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Budapest. In Brüssel wird befürchtet, dass dabei über den Kopf von Selenskyj hinweg über Bedingungen für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verhandelt werden könnte. Selenskyj soll deswegen noch einmal Unterstützung zugesichert werden, die im Idealfall dazu führt, dass die Ukraine nicht gegen ihren Willen Zugeständnisse machen muss.

Geplant ist etwa, in der EU festgesetztes Vermögen der russischen Zentralbank für Darlehen in Höhe von 140 Milliarden Euro zu nutzen, um die Ukraine für den weiteren Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer aufzurüsten. Zudem soll grünes Licht für das mittlerweile 19. Paket mit EU-Russland-Sanktionen gegeben werden. (sda/dpa)

15:17
Polen warnt Putin vor Verhaftung
Vor dem geplanten Gipfeltreffen mit Donald Trump hat Polens Aussenminister Radoslaw Sikorski Wladimir Putin dazu aufgefordert, Polens Luftraum zu meiden. «Ich kann nicht garantieren, dass ein unabhängiges polnisches Gericht die Regierung nicht anweisen wird, ein solches Flugzeug zu Boden zu eskortieren, um den Verdächtigen dem Gericht in Den Haag zu übergeben», so Sikorski gegenüber Radio Rodzina. Und sagt deshalb: «Ich hoffe, dass das Flugzeug daher eine andere Route nehmen wird.»

Gegen Wladimir Putin wurde am 17. März 2023 vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) ein Haftbefehl erlassen. Polen erkennt den IStGH an und wäre so grundsätzlich dazu verpflichtet, Putin zum Sitz nach Den Haag zu überweisen, sollte dieser in polnisches Staatsgebiet gelangen. (dab)

15:03
Nach Trump-Forderung: Moskau will kein Einfrieren der Front
Anders als von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagen, will Russland die Kämpfe nicht an der aktuellen Frontlinie im Ukraine-Krieg einstellen. «Wenn man einfach so aufhört, bedeutet das, die Ursachen dieses Konflikts zu vergessen», sagte Aussenminister Sergej Lawrow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Es bedeute auch, «dass ein riesiger Teil der Ukraine unter Führung eines Nazi-Regimes bleibt», sagte der Minister. Die russische Propaganda behauptet immer wieder, dass es in der Ukraine eine rechtsgerichtete Regierung gebe. Der Sturz der Regierung in Kiew ist ein erklärtes Kriegsziel Moskaus.

Die Idee einer sofortigen Waffenruhe stehe ausserdem im Gegensatz zu den Vereinbarungen des russisch-amerikanischen Gipfels in Alaska, sagte Lawrow. Dort waren Trump und Kremlchef Wladimir Putin im August im Ringen um eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg zusammengekommen - allerdings ohne greifbare Ergebnisse.

Moskau ist in seinem seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg bisher bei Maximalforderungen geblieben. Demnach soll die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichten und neben der Halbinsel Krim auch die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja vollständig abtreten. Putin betont immer wieder, dass diesmal eine umfassende Friedensvereinbarung ausgehandelt werden solle – parallel zu den andauernden Kämpfen.

US-Präsident Trump sagte zuletzt, Russland und die Ukraine sollten jeweils dort bleiben, wo sich ihre Truppen aktuell befänden, alles Weitere sei «sehr schwer auszuhandeln». Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stimmte zu, ergänzte aber: «Beide Seiten müssen stoppen, doch das ist eine Frage an Putin, denn wir haben den Krieg nicht begonnen.»

In einer Erklärung unterstützten Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, die Ukraine und andere Länder die Forderung, die aktuelle Frontlinie als Ausgangspunkt für Verhandlungen zu nehmen. (sda/dpa)

13:01
Ukraine verlängert Kriegsrecht bis Anfang Februar 2026
Die Ukraine hat das geltende Kriegsrecht und die Mobilmachung um 90 Tage bis Anfang Februar 2026 verlängert. Für die von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereichten Gesetzesvorlagen stimmte jeweils eine deutliche Zweidrittelmehrheit des Parlaments, meldete der Pressedienst der Obersten Rada in Kiew. Beide Massnahmen wären am 5. November ausgelaufen.

Nach dem russischen Überfall im Februar 2022 wurde in dem osteuropäischen Land für zunächst 30 Tage das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet und seitdem regelmässig verlängert. Wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 22 und 60 Jahren können nur mit wenigen Ausnahmen das Land verlassen. Im August war das bis dahin geltende Ausreiseverbot für Männer zwischen 18 und 22 aufgehoben worden, was zu erhöhten Ausreisezahlen von jungen Männern führte. (sda/dpa)
11:55
Moskau will nicht über Aussenministertreffen sprechen
Der stellvertretende russische Aussenminister Sergej Rjabkow hat Berichte zurückgewiesen, wonach das Treffen von Aussenminister Sergej Lawrow und seinem US-Kollegen Marco Rubio vertagt worden sei.

«Man kann nichts verschieben, worüber es keine Vereinbarung gab», sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. «Wir hatten weder eine ungefähre Vorstellung des Zeitpunkts noch des Ortes eines solchen Kontakts.» Die Idee eines Treffens bestehe, aber es sei noch zu früh, über einen Termin zu sprechen.

Lawrow und Rubio haben am Vortag zur Vorbereitung eines möglichen Treffens von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg telefoniert. Zur weiteren Vorbereitung dieses Gipfels war ein Treffen der beiden Aussenminister geplant.



Der Sender CNN meldete allerdings unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass dieses Treffen vorerst verschoben sei. Der Hintergrund sei unklar, eine Quelle habe aber berichtet, dass Rubio und Lawrow unterschiedliche Erwartungen zur Beendigung des seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden Ukraine-Kriegs gehabt hätten.

Der ungarische Aussenminister Péter Szijjártó ist heute in Washington. Bei dem Besuch soll es ebenso um die Vorbereitung des Gipfeltreffens der Staatschefs gehen.

Einen Tag bevor er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus empfing, hatte Trump mit Putin telefoniert und danach angekündigt, dass er sich mit dem Kremlchef bald in der ungarischen Hauptstadt Budapest treffen wolle. Viele Fragen zu diesem möglichen Treffen, etwa der Zeitpunkt, sind bislang offen. (sda/dpa)
11:39
Europäer unterstützen Trumps Plan
Aus Sicht von europäischen Staats- und Regierungschefs muss die aktuelle Frontlinie im Ukraine-Krieg der Ausgangspunkt für Friedensverhandlungen sein.

«Wir unterstützen nachdrücklich die Position von Präsident (Donald) Trump, dass die Kämpfe sofort eingestellt werden sollten und die aktuelle Kontaktlinie der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein sollte», heisst es in einer Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und anderen Ländern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa unterzeichneten das Statement ebenfalls. Es gelte weiterhin der Grundsatz, «dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen», heisst es darin weiter.

US-Präsident Trump hatte sich zuletzt widersprüchlich geäussert. Nachdem er in den vergangenen Wochen mehr Verständnis für die Lage der von Russland angegriffenen Ukraine gezeigt hatte, schien er davon zuletzt wieder abzurücken. Am Wochenende sprach er sich dafür aus, dass für ein Ende der Kämpfe der aktuelle Frontverlauf eingefroren werden sollte. Am Montag sagt er dann, er glaube nicht, dass die Ukraine den Krieg gewinnen könne – auch wenn er dies nicht gänzlich ausschliesse.

In dem Statement heisst es nun, die Ukraine sei die einzige Partei, die es mit dem Frieden ernst meine. «Wir alle sehen, dass (der russische Präsident Wladimir) Putin weiterhin Gewalt und Zerstörung wählt.» Die Ukraine müsse zu jedem Zeitpunkt in der stärkstmöglichen Lage sein – «vor, während und nach einem Waffenstillstand». (sda/dpa)


21:07
Selenskyj setzt auf Patriot-Flugabwehr aus den USA
Nachdem die Ukraine von den USA keine Marschflugkörper Tomahawk bekommt, konzentriert sie sich nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf den Kauf von Patriot-Flugabwehrsystemen. «Sehr konkret arbeiten wir mit Amerika zusammen, damit die Ukraine doch die erforderliche Anzahl von Patriot-Systemen erhalten kann», sagte Selenskyj in Kiew in einer Videobotschaft. «Das ist keine einfache Aufgabe, aber es ist eine der Sicherheitsgarantien für die Ukraine und wird langfristig funktionieren

Er habe in Washington mit den Herstellern von Patriot und anderen Waffensystemen gesprochen. «Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Ukraine ist durchaus vorhanden – man vertraut der Ukraine», sagte Selenskyj. Nötig sei aber auch die Unterstützung für solche Waffenkäufe auf politischer Ebene. (sda/dpa)
17:34
Lawrow und Rubio bereiten Präsidententreffen vor
Die Aussenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und Marco Rubio, haben zur Vorbereitung eines möglichen Präsidententreffens zum Ukraine-Krieg miteinander telefoniert. Das teilten die Aussenministerien in Moskau und Washington mit.

Einer Mitteilung aus Moskau zufolge wurden konkrete Schritte besprochen, um Verabredungen aus einem Telefongespräch der Staatschefs Wladimir Putin und Donald Trump vom vergangenen Donnerstag umzusetzen. Ein Sprecher Rubios sagte in Washington, Ziel der Kontakte sei eine «dauerhafte Lösung für den russisch-ukrainischen Krieg», wie Präsident Trump sie anstrebe.

Trump hatte nach jenem Telefonat mit Putin angekündigt, dass er sich mit dem Kremlchef bald in der ungarischen Hauptstadt Budapest treffen wolle. Einen Termin dafür gibt es bislang nicht. Vorher ist aber ein Treffen der Aussenminister geplant, um den zweiten Gipfel zwischen Trump und Putin in diesem Jahr vorzubereiten. Die Präsidenten hatten sich bereits Mitte August im US-Bundesstaat Alaska getroffen.

Der unerwartet verkündete zweite Gipfel durchkreuzte Hoffnungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, von Trump eine Zusage für US-Marschflugkörper des Typs Tomahawk mit hoher Reichweite zu bekommen. Ähnlich wie in Verbindung mit dem Alaska-Gipfel übt Trump stattdessen Druck auf die Ukraine aus, territorialen Forderungen Russlands zuzustimmen. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
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Von ihrem Nachbarn überfallen, kämpft die Ukraine ums Überleben. In dieser Bildstrecke schauen wir auf die Ereignisse seit der Invasion Russlands zurück ...
quelle: keystone / bo amstrup
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Russland prahlt mit «Frankenstein-Panzer» – die Ukraine zerstört ihn sofort
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