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Ukraine-Ticker: Tödlicher Drohnenschlag auf Odessa

Explosionen in Russland nach Drohnenangriffen +++ Tödlicher Drohnenschlag auf Odessa

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
14.07.2025, 11:3419.07.2025, 14:07
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Putin mit Samthandschuhen an.
  • Trump kündigte am Montag Waffenlieferungen an die Ukraine an. Gleichzeitig drohte er Russlands Partnern mit hohen Zöllen.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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15:40
Selenskyj: Mehr als 300 Luftangriffe auf Ukraine
Ukrainische Städte sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Nacht Ziele Hunderte russischer Luftangriffe gewesen. Es habe mehr als 300 Drohnenattacken und mehr als 30 Angriffe mit Raketen und Marschflugkörpern gegeben, teilte Selenskyj am Morgen bei Telegram mit und veröffentlichte dazu Fotos von den Zerstörungen.

Im Kreis Synelnykowe starben am Morgen zwei Menschen bei einem russischen Raketenschlag, wie der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mitteilte. Zerstört worden seien unter anderem eine Schule und eine Kultureinrichtung, auch private Gebäude seien beschädigt worden und Autos ausgebrannt.

In Odessa am Schwarzen Meer sei ein Wohnhaus beschädigt worden, teilte Selenskyj mit. Er bestätigte Angaben von Behörden aus der Nacht, wonach ein Mensch getötet und sechs weitere verletzt wurden.
Betroffen waren demnach unter anderem auch die Regionen Donezk, Cherson und Saporischschja. In Sumy sei wichtige Infrastruktur zerstört worden. Tausende Haushalte seien dort ohne Strom. «Es sind immer noch Drohnen in der Luft», sagte Selenskyj. Die Flugabwehr zerstöre die Ziele weiter. Zudem seien Rettungskräfte im Einsatz.

Besonders viele Angriffe habe es in der Stadt Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk gegeben, wo ein Wohngebäude und wichtige Infrastruktur beschädigt worden seien, sagte Selenskyj. Militärgouverneur Lyssak sprach von einer «höllischen Nacht». «Der massivste Angriff auf die Stadt. Eine Explosion nach der anderen. Russische Terroristen griffen mit Raketen und Drohnen an», schrieb er bei Telegram. (sda/dpa)
14:20
Russland sagt grosse Militärschau für August ab
Russland hat sein traditionell zur Demonstration militärischer Stärke im August organisiertes Armeeforum samt der üblichen Waffenschau abgesagt. Das internationale militärtechnische Forum «Army-2025» werde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Organisatoren. Gründe wurden nicht genannt.

Die Ausstellung von Rüstungsgütern, darunter auch militärische Neuentwicklungen wie Drohnen, war vom 11. bis 14. August im Militärpark Patriot unweit von Moskau geplant. Ein neues Datum wurde nicht genannt.

Laut Webseite des Forums wurden zu der Veranstaltung mehr als 1.500 Teilnehmer erwartet, geplant war eine Ausstellung von mehr als 28.000 Exponaten. Im vergangenen Jahr waren Delegationen aus mehr als 100 Ländern eingeladen. Die seit 2015 organisierte Fachmesse gilt als wichtigste Präsentationsplattform für das russische Verteidigungsministerium.

Unklar war, ob womöglich Sicherheitsbedenken zu der Entscheidung führten. Im Moskauer Gebiet werden inzwischen fast täglich ukrainische Drohnen nach Angaben des Verteidigungsministeriums abgeschossen. Immer wieder ist wegen der Drohnengefahr der Luftverkehr eingeschränkt. (sda/dpa)
14:06
Russische Regionen melden Explosionen nach Drohnenangriffen
Die Ukraine hat bei ihrer Verteidigung gegen Moskaus Angriffskrieg erneut auch Ziele in Russland mit Drohnen angegriffen. Im Gebiet um die russische Hauptstadt Moskau berichteten Bewohner von massiven Explosionen – die Flugabwehr schoss nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als ein Dutzend ukrainische Drohnen ab. Bürgermeister Sergej Sobjanin meldet inzwischen täglich ukrainische Drohnenangriffe.

Erneut kam es Einschränkungen beim Betrieb der Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Scheremetjewo. Mitten in den Schulferien klagen viele Reisende über Flugausfälle und Verspätungen.

Im Gebiet Rostow nahe der Grenze zur Ukraine musste der Zugverkehr nach Bahnangaben zeitweise eingestellt werden, nachdem Teile abgeschossener Drohnen auf Eisenbahnanlagen gefallen waren. 50 Fernzüge und einige Nahverkehrsbahnen waren demnach betroffen. In der Stadt Kamensk seien zudem Privathäuser durch Drohnenteile in Brand geraden, teilte Gouverneur Juri Schljussar mit. Eine Frau sei verletzt worden.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in der Nacht und am Morgen mehr als 80 ukrainische Drohnen abgeschossen. Einmal mehr war demnach auch die an der Grenze zur Ukraine gelegene Region Brjansk betroffen. Das Ministerium machte wie immer keine Angaben zu Schäden. (sda/dpa)
04:09
Tödlicher Drohnenangriff auf Odessa
Bei einem Drohnenangriff in der südukrainischen Hafenstadt Odessa sind in der Nacht Medienberichten zufolge mindestens ein Mensch getötet und mehrere Menschen verletzt worden. Zivile Infrastruktur sei beschädigt worden, die Rettungskräfte seien dabei, die Trümmer zu beseitigen, schrieb «The Kyiv Independent» unter Berufung auf den Militärgouverneur Oleh Kiper. Auch Bürgermeister Hennadij Truchanow sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine von mindestens einem Toten, nachdem eine Drohne in ein mehrstöckiges Hochhaus eingeschlagen war.



In der Stadt Pawlohrad im Südosten des Landes seien Explosionen zu hören gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur weiter unter Berufung auf den Sender Suspline. Laut Luftwaffe werde die Stadt mit Raketen und Drohnen angegriffen.

Am Abend hatte Russland erneut einen massiven kombinierten Luftangriff mit Kampfdrohnen und Raketen gestartet. Unbestätigten Berichten zufolge waren zudem Bomber der strategischen Luftwaffe Russlands auf dem Weg in die Ukraine. Diese können Marschflugkörper über grosse Distanzen abfeuern.

In Russland wurden unterdessen mehr als ein Dutzend Drohnen mit Ziel Moskau abgefangen, wie der Bürgermeister Sergej Sobjanin laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass mitteilte. Bereits in den Nächten zuvor hatte die Ukraine Drohnen in Richtung der russischen Hauptstadt geschickt. (sda/dpa)
22:39
Russland startet neuen Luftangriff auf Ukraine
Das russische Militär hat einen neuen massiven kombinierten Luftangriff mit Kampfdrohnen und Raketen auf die Ukraine gestartet. Am frühen Abend wehrte die ukrainische Flugabwehr mehrere Drohnen im Anflug auf die Hauptstadt Kiew ab. Dutzende weitere russische Drohnen befanden sich noch im ukrainischen Luftraum. Zuvor waren mehrere ballistische Raketen auf Ziele bei der südostukrainischen Grossstadt Dnipro abgefeuert worden.

Unbestätigten Berichten zufolge starteten zudem Bomber der strategischen Luftwaffe Russlands. Diese können Marschflugkörper über grosse Distanzen abfeuern.


Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Russland greift dabei regelmässig Ziele im ukrainischen Hinterland mittels Raketen und Drohnen an. (sda/dpa)
15:51
Neue britische Sanktionen gegen russische Spionage
Die britische Regierung hat weitere Sanktionen gegen mehrere mutmassliche Spione des russischen Geheimdienstes GRU angekündigt. Insgesamt 18 Offiziere aus drei Einheiten des Geheimdienstes sind von den Massnahmen betroffen, wie das britische Aussenministerium mitteilte.

Diese hätten auf Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin «Chaos und Unordnung verbreitet». Die Spione hätten in- und ausserhalb des Vereinigten Königreichs «über viele Jahre hinweg eine anhaltende Kampagne bösartiger Cyberaktivitäten durchgeführt», hiess es weiter.

Sie seien etwa an dem Bombenangriff auf das Theater in Mariupol beteiligt gewesen und für Cyberoperationen zur Unterstützung von Putins Angriffskrieg in der Ukraine verantwortlich.

In Grossbritannien hat Russland den Angaben nach bereits Medienorganisationen, Telekommunikationsanbieter, politische Institutionen und die Energieinfrastruktur ins Visier genommen. Russische Spione wollten «Europa destabilisieren, die Souveränität der Ukraine untergraben und die Sicherheit britischer Bürger bedrohen», sagte der britische Aussenminister David Lammy laut Mitteilung. (sda/dpa)
13:11
Selenskyj lobt Sanktionspaket und fordert weitere Schritte
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der EU für das 18. Sanktionspaket gegen den russischen Angriffskrieg gedankt und weitere Strafmassnahmen gegen Moskau gefordert.

«Dieser Beschluss ist von grundlegender Bedeutung und kommt zur rechten Zeit, vor allem jetzt, da Russland die Brutalität der Angriffe auf unsere Städte und Dörfer verstärkt hat», schrieb Selenskyj in den sozialen Netzwerken. Es würden zudem mit den ukrainischen Partnern und im Land selbst neue Sanktionsentscheidungen vorbereitet.

Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha sprach von einem der stärksten Sanktionspakete bisher. Das werde die Kosten des Krieges für Russland noch einmal deutlich erhöhen. Russland müsse zu einer vollständigen und bedingungslosen Waffenruhe gezwungen werden und den Krieg gegen die Ukraine beenden, schrieb er bei X.

Selenskyj hob hervor, dass das neue Sanktionspaket vor allem auch darauf gerichtet sei, Russlands für den Krieg wichtige Einnahmen aus dem Ölverkauf weiter zu drosseln. Zudem lobte er die Massnahmen gegen eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 1 und eine Nutzung der Pipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland.

Der Bau der Pipelines sei eine Vorbereitung für den Angriffskrieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine gewesen, sagte Selenskyj. Drei der insgesamt vier Nord-Stream-Röhren waren 2022 bei bisher nicht aufgeklärten Sprengstoffanschlägen schwer beschädigt worden. «Die gesamte Infrastruktur für Russlands Krieg muss blockiert werden», sagte der Präsident. (sda/dpa)
11:24
Tote und Verletzte nach Drohnenschlägen in der Ukraine
Bei russischen Angriffen mit Drohnen und Gleitbomben sind in der Ukraine erneut mehrere Menschen getötet und verletzt worden.

Die ukrainische Flugabwehr berichtete von insgesamt 35 russischen Drohnenangriffen, das waren noch einmal weniger als am Vortag und deutlich weniger als in den vergangenen Tagen. Elf Drohnen seien unschädlich gemacht worden, teilten die Luftstreitkräfte mit. 18 Drohnen seien an fünf Stellen eingeschlagen. Sechs Flugobjekte seien Attrappen gewesen – also ohne Sprengstoff.

Das russische Verteidigungsministerium berichtete am Morgen von der Zerstörung von 73 ukrainischen Drohnen. Von den Attacken seien die Gebiete Brjansk, Orjol und Moskau besonders betroffen gewesen. Zu Schäden oder Opfern gab es zunächst keine Angaben.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte mit, dass vier Drohnen mit Kurs auf die russische Hauptstadt zerstört worden seien. Am Flughafen Wnukowo gab es zeitweilig wegen der Drohnengefahr keine Starts und Landungen. (sda)
13:25
Ukrainischer Rekrut erschiesst zwei Ausbilder
Auf einem Übungsplatz im Nordosten der Ukraine hat ein Rekrut zwei Ausbilder erschossen. Der Verdächtige habe aus einer automatischen Waffe mehrere Schüsse in Richtung der Vorgesetzten abgegeben, teilte die Polizei des Gebiets Tschernihiw mit.

Dem später Festgenommenen droht nun eine lebenslange Gefängnisstrafe. Zum Motiv wurde nichts bekannt.

Seit dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 gilt in der Ukraine das Kriegsrecht, und es wurde eine Mobilmachung angeordnet. Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen nur mit einer Genehmigung das Land verlassen. Nahezu täglich werden in sozialen Netzwerken Videos von Zwangsrekrutierungen veröffentlicht, auf denen sich die Männer zum Teil mit Hilfe von Umstehenden gegen die Militärpolizisten wehren. (sda/dpa)
13:06
Russland übergibt 1000 Leichen an Ukraine
Russland hat nach offiziellen Angaben die Leichen von 1000 ukrainischen Soldaten an Kiew übergeben. Damit setze Moskau weiter die Vereinbarungen der Verhandlungen von Istanbul um, teilte der russische Chefunterhändler bei den Gesprächen, Wladimir Medinski, mit.

Moskau hat im Gegenzug seiner Darstellung nach 19 russische Kämpfer zurückerhalten. «Mögen sie in Frieden in heimischer Erde ruhen», schrieb er auf Telegram. Die ukrainische Seite bestätigte nur den Erhalt von 1000 Soldatenleichen.

Die Rückführung der Leichen hat sich zum Politikum entwickelt: Moskau hatte bereits vor der heutigen Übergabe 6000 Leichen übergeben und weitere gut 2000 angeboten. Laut Medinski hat gleichzeitig die Ukraine weniger als 100 Gefallene überstellt. Nach Ansicht Moskaus ein Indiz dafür, dass die Ukraine wesentlich mehr Tote an der Front zu beklagen hat als Russland.

Die ukrainische Regierung ihrerseits erklärte später, Moskau habe unter die zurückgegebenen Gefallenen auch russische Soldatenleichen gemischt. Zudem erklären Experten die Differenz damit, dass russische Truppen auf dem Vormarsch sind und damit die eigenen Gefallenen einsammeln können. (sda/dpa)
11:32
Ukrainisches Parlament bestätigt neue Ministerpräsidentin
In der von Russland angegriffenen Ukraine hat das Parlament in Kiew die neue Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko bestätigt. Für ihre Kandidatur stimmte eine deutliche Mehrheit von 262 Abgeordneten, meldeten örtliche Medien unter Berufung auf mehrere Abgeordnete.

Für den Nachmittag werden die Abstimmungen für den neuen Verteidigungs- und Aussenminister und die übrigen Kabinettsmitglieder erwartet. Aussenminister Andrij Sybiha soll seinen Posten behalten. Neuer Verteidigungsminister soll Ex-Regierungschef Denys Schmyhal werden.

Die 39-jährige Swyrydenko hatte vorher seit 2021 als Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin unter Schmyhal gearbeitet. Die Ökonomin aus dem nordostukrainischen Tschernihiw gilt als Vertraute des Präsidentenbürochefs Andrij Jermak. (sda/dpa)

20:35
Tote und Verletzte nach Gleitbombenangriff in der Ostukraine
In der Ostukraine sind bei einem russischen Gleitbombenangriff in der Stadt Dobropillja mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere 14 wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Es sei eine 500-Kilogramm-Bombe auf das belebte Stadtzentrum abgeworfen worden. Unter den Trümmern der beschädigten Gebäude werden demnach noch weitere Opfer vermutet.

Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 lebten fast 30.000 Menschen in der Stadt. (sda/dpa)
13:11
Kreml nennt Europäer nahe dem Irrsinn und droht mit Atomwaffen
Der Kreml hat den europäischen Ländern offenen Militarismus vorgeworfen und einmal mehr den möglichen Einsatz von Atomwaffen angedeutet. Die europäischen Länder gäben Unsummen für Waffen aus, um den Krieg in der Ukraine weiter zu befeuern, sagte Kremlsprecher Peskow.

«Vor dem Hintergrund eines solchen an Irrsinn grenzenden emotionalen Zustands auf dem europäischen Kontinent ist es äusserst schwierig, irgendetwas zu prognostizieren», erklärte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Zugleich erinnerte er an die erst vor kurzer Zeit umgeschriebene russische Atomdoktrin. Dort sei eindeutig festgehalten, dass schon das «Anstiften» nichtatomarer Staaten zu feindlichen Handlungen gegen Russland durch Atommächte als Aggression gelte.

Atommächte in Europa sind Grossbritannien und Frankreich. Schon mehrfach seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die russische Führung Atomdrohungen geäussert, um den Westen von einer stärkeren Unterstützung des überfallenen Landes abzuhalten.

Obwohl Russland in den Verhandlungen mit der Ukraine über ein Kriegsende bislang keine Kompromissbereitschaft gezeigt hat, gab Peskow erneut dem Nachbarland die Schuld für die stockenden Gespräche. Er rufe alle Staaten dazu auf, die Ukrainer zu neuen Verhandlungen anzuhalten, sagte er.

Die bislang letzte Verhandlungsrunde zwischen den Kriegsparteien fand Mitte Juni in Istanbul statt. Dabei wurde ein Gefangenenaustausch vereinbart. Einen Termin für neue Gespräche gibt es bislang nicht - laut Moskau hat Kiew keine entsprechenden Vorschläge gemacht. (sda/dpa)
12:13
Russische und ukrainische Parlamentsspitzen in Genf erwartet
Anlässlich der Weltkonferenz der Parlamentsvorsitzenden Ende Juli werden die Parlamentsspitzen von Russland und der Ukraine in Genf erwartet. Das geht aus der Teilnehmerliste hervor. Für sanktionierte Delegationsmitglieder aus Russland könnte eine Sonderregelung angewendet werden, die ihnen die Einreise ermöglicht.

Das geht aus einer provisorischen Teilnehmerliste hervor, die auf der Konferenz-Website aufgeschaltet ist. Die Konferenz findet vom 29. bis 31. Juli im Genfer Palais des Nations statt.

Die Ukraine reist gemäss der Liste mit einer vierköpfigen Delegation an. Die Delegation von Russland besteht demnach aus 13 Personen. Auf der Namensliste findet sich neben Matwijenko auch der Vizechef des russischen Föderationsrates, Konstantin Kossatschow, sowie der Vizechef der Duma, Pjotr Tolstoi.

Matwijenko und Tolstoi stehen auf der Sanktionsliste der Schweiz und der EU. Für ihre Einreise in der Schweiz bedarf es somit einer Ausnahmebewilligung.

Das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) schrieb dazu auf Anfrage von Keystone-SDA, im Rahmen des Sitzstaatabkommens des Bundesrats mit der IPU sei die Schweiz dafür zuständig, die Einreise offizieller Delegierter zu erleichtern. Bei Bedarf seien Sanktionen für die Dauer der Konferenz vorübergehend aufzuheben.

Die Verordnung über Massnahmen im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine sehe für natürliche Personen und Organisationen, die als sanktionsbedroht bezeichnet werden, Ein- und Durchreiseverbote in die Schweiz vor.

Gemäss dieser Verordnung könnten das Staatssekretariat für Migration (SEM) und das EDA Ausnahmen genehmigen, insbesondere wenn die Person reist, um an einer internationalen Konferenz teilzunehmen. Zu spezifischen Fällen äusserte sich das EDA derweil nicht.

Ob die russische und die ukrainische Vertretung wie angekündigt nach Genf reisen werden und ob sich die Delegationen begegnen werden, bleibt abzuwarten. Das gilt auch für die Delegationen aus Israel und Palästina. Auch sie meldeten parlamentarische Vertretungen an. (sda)
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