Schweiz
Bern

Palästina-Demo Bern: Hunderte Personen identifiziert

People hold banners and wave Palestinian flags during an unauthorized rally in solidarity with the Palestinian people in Bern, Switzerland, 11 October 2025. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Am Wochenende ist in Bern eine nicht bewilligte Pro-Palästina-Demonstration eskaliert.Bild: KEYSTONE

Schwarzer Block bei Palästina-Demo in Bern: Hunderte Personen identifiziert

15.10.2025, 10:3015.10.2025, 12:20

Bei der Palästina-Demonstration am Samstag in Bern wurden 536 Personen von der Polizei festgenommen. Den Angaben zufolge dürfte ein Grossteil der Festgenommenen dem gewaltbereiten Schwarzen Block angehören. Inzwischen sind weitere Hintergründe zu den festgenommenen Personen bekannt geworden.

Mehrheit ist sehr jung

Etwa 80 Prozent der festgenommenen Personen kamen aus anderen Kantonen als Bern. Michael Bettschen, stellvertretender Chef der Regionalpolizei Bern, erklärte, ein «beträchtlicher Teil» sei aus der Westschweiz angereist, wie er gegenüber den Zeitungen von Tamedia sagt.

Rund 85 Prozent der kontrollierten Personen sind Schweizerinnen und Schweizer, die Mehrheit zwischen 20 und 29 Jahre alt. 23 von ihnen sind noch minderjährig. Ausserdem handelt es sich bei rund der Hälfte der Kontrollierten um Frauen.

Schuldig wegen Landfriedensbruch

Von allen 536 Personen hat die Kantonspolizei Bern nun die Personalien aufgenommen. «Damit ist allerdings noch nichts gewonnen», relativiert Bettschen, «wir stehen erst am Anfang von herausfordernden Ermittlungen.» Wie viele Anzeigen aufgrund welcher Straftaten und insbesondere wie viele Verurteilungen am Ende resultieren, kann er noch nicht abschätzen.

Viele dürften sich des Landfriedensbruchs schuldig gemacht haben. Bezüglich schwerwiegender Delikte wie Gewalt gegen Behörden und Beamte sind die juristischen Hürden höher: Denn solche Straftaten müssen jedem Einzelnen nachgewiesen werden.

Masked People during an unauthorized rally in solidarity with the Palestinian people in Bern, Switzerland, 11 October 2025. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Vermummt und mit Schutzausrüstung: Der Schwarze Block sorgte am Samstag in Bern dafür, möglichst unerkannt zu bleiben.Bild: KEYSTONE

Identifizierung ist kompliziert

Obwohl die Kantonspolizei Bern über umfangreiches Videomaterial der Demonstration verfügt, gestaltet sich die Identifizierung der Beteiligten «als aufwendige Arbeit». Der gesamte Schwarze Block war vermummt – laut Bettschen hatten viele mehrere Kleidungsschichten übereinander an:

«Während der Einkesselung zogen sie eine Schicht aus, um eine spätere Identifizierung zu erschweren.»
Michael Bettschen

Zahlreiche schwarze Kleidungsstücke, die auf den Strassen gefunden wurden, belegen dies.

Schwarze Kleidung und Schutzbrillen blieben auf den Strassen liegen.
Schwarze Kleidung und Schutzbrillen blieben auf den Strassen liegen. bild: Kantonspolizei Bern

Es ist durchaus möglich, dass die Polizei daran Spuren der Täter findet. Fingerabdrücke oder DNA-Proben wurden den kontrollierten Personen jedoch nicht entnommen. «Dafür ist ein hinreichender Tatverdacht erforderlich, der im Einzelfall nachgewiesen werden muss», erklärt Bettschen. Zu diesem Zeitpunkt sei es dafür noch zu früh gewesen. (fak)

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291 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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uicked
15.10.2025 10:50registriert Oktober 2017
So trickst jeder den Staat ein wenig aus. Die einten mit Steuern und deren nicht Bezahlung, die Anderen mit Verwüstung und Sachschaden ohne belangt werden zu können.
Die einzigen die immer geschädigt sind, sind die, die Normal sind.
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Waskrasses
15.10.2025 11:28registriert März 2020
Die wollen das Chaos und die Gewalt.
Die kommen top vorbereitet an solche Demos. Weil sie genau wissen wie die rechtliche Lage in der Schweiz ist.
Das Feuer haben die auch absichtlich gelegt. Damit die Polizei die Blockade ihres Saubannerzuges auflösen musste. Die sind willentlich und wissentlich ein sehr grosses Risiko eingegangen.
Für mich einfach unfassbar.
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Rannen
15.10.2025 10:50registriert Januar 2018
Diese Bande ist schon lange Polizeilich Aktenkundig, darum verstehe ich nicht warum gegen diese nicht knall hart vorgegangen wird
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