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Zoom-Panne: Kanadischer Abgeordneter nackt in Videokonferenz

Zoom-Panne: Kanadischer Abgeordneter nackt in Videokonferenz

In Kanada ist ein Mitglied des Parlaments in einer Videokonferenz des Unterhauses nackt erschienen. Nach eigenen Angaben übersah er die eingeschaltete Kamera.
16.04.2021, 19:3917.04.2021, 12:29
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Ein liberaler Abgeordneter des kanadischen Parlaments hat sich bei einer Videokonferenz mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen unfreiwillig freizügig gezeigt: «Meine Kamera war aus Versehen noch eingeschaltet, als ich nach dem Joggen meine Arbeitskleidung anziehen wollte», schreibt er in einem Statement auf Twitter. Und fügte hinzu: «Das wird nicht wieder passieren.»

Wer den Screenshot des nackten Abgeordneten machte und an die Presse weitergab, soll nun geklärt werden, wie die Nachrichtenagentur The Canadian Press schreibt. In einem Statement, das der kanadische parlamentarische Geschäftsführer Mark Holland ebenfalls auf Twitter publizierte, bezeichnet er die Weitergabe des Bildes als «schrecklichen Verstoss»:

«Der Abgeordnete von Pontiac (Anm.d.Red. Gemeinde in Kanada) ist ein rechtschaffenes Mitglied des Parlaments, der einen unbeabsichtigten Fehler gemacht hat: Seine Kamera war an, während er sich umgezogen hat. Das hätte jedem von uns passieren können. Das Video war privat und nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Nur Mitglieder des Parlaments und eine kleine Gruppe Angestellter hatte Zugriff darauf. Es ist verboten, Bilder oder Videomaterial dieser parlamentarischen Verfahren zu teilen. Trotzdem hat jemand aus dieser kleinen Gruppe von Menschen das Bild geteilt, das nun in den Sozialen Medien viral geht.
(...)
Das war eine grausame, gemeine und voraussichtlich illegale Tat. Wir bitten um die Zusammenarbeit aller Parlamentarierinnen und Parlamentarier, um die schuldige Person ausfindig zu machen. Was der Abgeordnete von Pontiac und seine Familie durchmachen müssen, soll sich niemals wiederholen. »

Nach dem Zoom-Missgeschick des Abgeordneten William Amos diskutierte man über den Dress-Code und die Schuldigen: Claude DeBellefeuille, ein Mitglied des Unterhauses, betonte die Bedeutung einer ordentlichen Arbeitskleidung während den parlamentarischen Fragerunden: «Bitte erinnern Sie unsere Mitglieder im Parlament daran, speziell die männlichen unter ihnen, dass Anzug und Krawatte angemessen sind», sagte sie zum Sprecher und Präsident des Unterhauses, Anthony Rota.

Sie hätten zwar gesehen, dass das Mitglied in sehr guter körperlicher Form sei, aber es sei wichtig, daran zu erinnern, was angemessen sei und dass es eine Kamera gibt. Anthony Rota konnte sich zu diesem Kommentar ein Lächeln nur schwer verkneifen und antwortete: «Ich danke dem ehrenwerten Mitglied für ihre Beobachtungen. Ich habe das verpasst», sagte er und erinnerte daran, dass Kamera und Mikrofon nicht vergessen werden sollten.

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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M&M
16.04.2021 20:19registriert März 2016
Einen Fehler machen ist ja das eine, aber dann dass ein/e anderer/andere einen Screenshot davon macht und den Mann total bloss stellt, ist absolut nicht ok! Finde es aber cool wie sie damit umgegangen sind. :D
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Bündn0r
16.04.2021 20:22registriert Januar 2018
Dem anderen Geschlecht vorzuschreiben was es zu tragen hat ist doch nicht mehr ganz 2021.
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homo sapiens melior
17.04.2021 08:51registriert Februar 2017
- wer den Screenshot gemacht hat, ist ein Dubbl.
- wer das Bild international durch die Presse jagt, ist ein auch Dubbl.
- wer anderen vorschreibt, was sie tragen dürfen, ist auch ein Dubbl.
- aber der bei weitem Abstand grösste Dubbl ist eine Gesellschaft oder Kultur, die wegen dem nackten Anblick eines Exemplars der eigenen Spezies so einen Aufstand macht.
Ist ja wie im Kindergarten.
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