International
Myanmar

Dutzende Tote bei Luftangriff auf Konzert in Myanmar

Dutzende Tote bei Luftangriff auf Konzert in Myanmar

24.10.2022, 09:4324.10.2022, 16:14
Mehr «International»
In this image taken from video, a fighter jet flies overhead and visible from Tak province, Thailand on Thursday, June 30, 2022. A Myanmar fighter jet crossed the border into Thailand's airspace, ...
Ein Kampfjet der Armee Myanmars.Bild: keystone

Das Militär in Myanmar hat bei einem Luftangriff auf ein Konzert im Kachin-Staat im Norden des Landes mindestens 60 Menschen getötet. Dies bestätigten Augenzeugen am Montag der Nachrichtenagentur DPA.

Mit dem Konzert in der Gemeinde Hpakant Township wollten die Teilnehmer den 62. Jahrestag der Gründung der Unabhängigkeitsorganisation Kachin Independence Organisation (KIO) feiern, die sich für die Rechte der myanmarischen Volksgruppe der Kachin einsetzt.

Die Zahl der Toten steige, weil es viele Schwerverletzte gebe. Bis zum Montagmittag (Ortszeit) seien mehr als 60 Opfer gemeldet worden. Das Konzert hatte am Sonntagabend stattgefunden. Lokalen Nachrichtenberichten zufolge wurde der Angriff mit drei Maschinen des myanmarischen Militärs gegen 21.00 Uhr durchgeführt, als sich gerade viele Leute zu dem Event versammelt hatten.

Unter den Toten seien auch in der Region berühmte Künstler, sagte ein Musiker, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollte. «Wir haben unsere Leute, unsere Künstler, unsere Brüder und Schwestern verloren. Ich werde diese schreckliche Aktion nie vergessen, und sie müssen dafür bezahlen», sagte der Augenzeuge.

«Dies ist kein Kriegsgebiet. Unsere Leute haben einfach ein Konzert für eine ethnische Gedenkveranstaltung genossen, aber das Militär hat trotzdem angegriffen», sagte Aung Hein Min, ehemaliger Abgeordneter von Hpakant Township. Der Ort ist für seine grossen Jade-Vorkommen bekannt.

Die Vereinten Nationen in Myanmar zeigten sich «zutiefst besorgt und traurig» über die Berichte. Die Verletzten müssten dringend Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten, hiess es in einer Mitteilung. «Was als übermässiger und unverhältnismässiger Einsatz von Gewalt durch Einsatzkräfte gegen unbewaffnete Zivilisten erscheint, ist inakzeptabel und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.»

Seit einem Militärputsch am 1. Februar 2021 versinkt das frühere Birma in Chaos und Gewalt. Die Junta regiert mit eiserner Faust und unterdrückt jeden Widerstand. Die Kachin Independence Organisation kämpft seit Jahrzehnten gegen das Militär und unterstützt die Putsch-Gegner. In der Region haben sich viele Menschen angesiedelt, die vor der Brutalität der Generäle auf der Flucht sind. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
31 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lord_Mort
24.10.2022 10:14registriert Oktober 2015
Was für Ar*** werfen Bomben auf ein Konzert? Hoffe die Widerstandskämpfer*innen in Myanmar kriegen alle davon in die Hände.
612
Melden
Zum Kommentar
avatar
Repplyfire
24.10.2022 11:25registriert August 2015
Bomben auf ein Konzert, drehen die nun vollends durch,!?
531
Melden
Zum Kommentar
avatar
BG1984
24.10.2022 10:19registriert August 2021
Wie Feige ist das denn mit Kampfjets ein Konzert zu bombardieren? Diese Millitärdiktatoren haben keine Eier, genau wie Putin. War ja auch klar, dass sie dafür Russische Kampfjets verwenden.
494
Melden
Zum Kommentar
31
    Wie nahe dran ist Iran wirklich an der Atomwaffe? Das sagen die Geheimdienste

    Während und nach dem Start des Angriffs auf den Iran letzte Woche hörte man immer wieder von der israelischen Seite: Wir haben keine Wahl. Wir müssen. Sie oder wir.

    Zur Story