International
Myanmar

Myanmar: Suu Kyi wegen Wahlbetrugs zu weiterer Haftstrafe verurteilt

Myanmar: Suu Kyi wegen Wahlbetrugs zu weiterer Haftstrafe verurteilt

02.09.2022, 11:3502.09.2022, 11:35
Mehr «International»
FILE - Myanmar's leader Aung San Suu Kyi waits to address judges of the International Court of Justice in The Hague, Netherlands, Dec. 11, 2019. A Myanmar court convicted Suu Kyi in more corrupti ...
Aung San Suu KyiBild: keystone

Ein von der Militärjunta kontrolliertes Gericht in Myanmar hat die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt. Zudem müsse die 77-Jährige in diesem Zeitraum Zwangsarbeit leisten, bestätigten Justizkreise am Freitag der Nachrichtenagentur DPA.

Bei dem Verfahren ging es um angeblichen Wahlbetrug, wie mit dem Prozess vertraute Kreise am Freitag der Nachrichtenagentur DPA sagten. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. In den vergangenen Monaten war die 77-Jährige bereits zu insgesamt 17 Jahren Haft wegen verschiedener Vergehen verurteilt worden, darunter Korruption, Anstiftung zum Aufruhr und die Verletzung von Corona-Massnahmen.

Die Friedensnobelpreisträgerin sitzt seit Juni in einem Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw in Einzelhaft, nachdem sie im Zuge des Militärputsches vom Februar 2021 zunächst unter Hausarrest gestellt worden war. Die Verfahren finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Suu Kyis Anwälte dürfen nicht mit Medien sprechen. Menschenrechtler sprechen von einem Schauprozess.

Die Generäle hatten im Februar 2021 geputscht. Sie begründeten den Umsturz mit angeblichem Betrug bei der Wahl im November 2020, die Suu Kyi mit ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie klar gewonnen hatte. Beweise legten sie keine vor. Seither versinkt das frühere Birma in Chaos und Gewalt. Der Gefangenenhilfsorganisation AAPP zufolge wurden seit dem Umsturz bereits mehr als 2250 Menschen getötet und mehr als 15 000 festgenommen. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Verbrechen gegen Menschlichkeit in Myanmar
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
    Journalistin in Tel Aviv beschreibt «Totenstille im ganzen Land»
    Im Konflikt zwischen Israel und Iran ist keine Deeskalation in Sicht. Nach den israelischen Angriffen von Freitag startete der Iran Gegenangriffe mit Drohnen und Raketen, seitdem ist Israel in Alarmzustand. Die Journalistin Sarah Cohen-Fantl ist mit ihrer Familie in Tel Aviv.

    Die Bilder der Angriffe gehen gerade um die Welt. Die Eskalation zwischen Israel und Iran dauert weiter an. In der Nacht feuerte der Iran nach Angaben des israelischen Militärs Hunderte ballistische Raketen ab, am Morgen ⁠meldete die Raketenwarn-App weitere Drohnenangriffe. In verschiedenen Landesteilen gab es Einschläge, auch in und um Tel Aviv kam es zu Explosionen.

    Zur Story