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Niederlande

Brennender Fracht in Nordsee: Schiff am neuen Ankerplatz angekommen

Riskantes Manöver in Nordsee: Brennender Frachter am neuen Ankerplatz angekommen

31.07.2023, 13:0931.07.2023, 16:24
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Der brennende Frachter ist nach einem riskanten Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln an seinem neuen vorläufigen Ankerplatz angelangt. Das teilte die Wasserbehörde am Montag in Den Haag mit. Zwei Schlepper hatten die Fremantle Highway seit Sonntagabend nach Osten geschleppt – bis etwa 16 Kilometer im Norden der Inseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Transport war nach Angaben der Behörde ohne Probleme verlaufen. Die Lage des Schiffes sei stabil.

Der Transport war von Bergungsexperten und einem Flugzeug der Küstenwache begleitet worden. Auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, war dabei. Bisher lag der Frachter im Norden der Insel Terschelling.

Es war ein riskantes Unternehmen, denn das Schiff mit rund 3800 Autos an Bord brennt noch immer. Das Feuer sei aber deutlich schwächer geworden, hiess es. Befürchtet wurde, dass es Risse in den Stahlwänden geben und Öl ausströmen könnte. Beim Auseinanderbrechen oder Kentern des Schiffes droht eine Umweltverseuchung.

Smoke is seen from a freight ship in the North Sea, about 27 kilometers (17 miles) north of the Dutch island of Ameland, Wednesday, July 26, 2023. A fire on the freight ship Fremantle Highway, carryin ...
Die Fremantle Highway am 26. Juli.Bild: keystone

Spezialisten hatten den Autofrachter vorher kontrolliert und festgestellt, dass er trotz der grossen Hitze stabil war und auch unter der Wasserlinie intakt. «Auch andere Schiffe der Wasserbehörde und aus Deutschland stehen auf Abruf zur Verfügung, sollte es eine Ölverschmutzung geben», teilte die Behörde mit.

Die Schlepper fuhren der Behörde zufolge kontrolliert und langsam, etwa 5,5 Kilometer pro Stunde.

Der neue Ankerplatz soll sicherer sein, weniger dicht beim Schiffsverkehr und auch geschützter vor Wind. Das Schiff lag bisher genau zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland – wie ein brennender, mit Öl beladener Lkw auf dem Grünstreifen zwischen zwei Autobahnen.

Noch immer droht eine Ölpest

Der seit Mittwoch wütende Brand auf dem Frachter ist zwar schwächer geworden. Doch die Gefahr, dass die Stahlwände der Hitze nicht mehr standhalten, bleibt hoch. Bei Rissen oder sogar einem Auseinanderbrechen und Kentern droht eine Ölpest – eine Katastrophe für die Nordsee, das besonders geschützte Wattenmeer mit seinen Vogelgebieten und die Inselbewohner. Bisher kann das Feuer nicht gezielt gelöscht werden. Löschwasser könnte das Schiff zum Kentern bringen.

Also heisst es wieder Abwarten. Ideal sei das nicht, sagte Direktor Ruig. Und schon gar nicht in der Nähe des Weltnaturerbes Wattenmeer. «Aber unter diesen Umständen ist es der beste Ort», sagte er. «Hier bleibt das Schiff, bis das Feuer erloschen ist. Erst dann kann es sicher weitergeschleppt werden.»

Die folgende Frage ist: Wohin? Ein Hafen muss für eine solche Operation ausgerüstet sein. Das Schiff muss entladen, abgewrackt und das Schweröl abgepumpt werden. Im Notfall könnte das Abpumpen bereits auf See am heutigen Ankerplatz geschehen, um Gefahren bei einem Weitertransport zu reduzieren.

Noch ist nicht entschieden, wohin die «Fremantle Highway» geschleppt wird. Es könnte auch ein Hafen in Deutschland sein. Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer bezahlen.

Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Zu dem Zeitpunkt lag er vor der Insel Ameland. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Brandherd war möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Aber bestätigt ist das bisher nicht. Das Schiff hatte auch weitaus mehr E-Autos geladen, als zuvor gemeldet worden war, nämlich 500 statt 25.

Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer des Schiffes bezahlen. Die Behörden des Flaggenstaates Panama sind wiederum für die Untersuchung nach der Ursache des Feuers verantwortlich.

(lst/yam/sda/dpa)

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