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Nordkorea

Nordkorea droht den USA und Südkorea wegen Militärübungen

«Heimtückisches Verhalten»: Nordkorea droht den USA und Südkorea wegen Militärübungen

10.08.2021, 06:1610.08.2021, 06:16

Vor geplanten Sommer-Militärübungen der Streitkräfte der USA und Südkoreas verschärft Nordkorea den Ton. Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, warf den USA eine feindselige Politik und Südkorea «heimtückisches Verhalten» vor.

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Verschärft die Rethorik: Kim Yo Jong.Bild: keystone

Beide Seiten müssten sich aufgrund ihres Vorgehens auf eine «ernstere Sicherheitsbedrohung» einstellen, wurde die Parteifunktionärin am Dienstag von den Staatsmedien zitiert. Nordkorea werde seine Fähigkeiten für «einen machtvollen Präventivschlag» erhöhen. Sie deutete an, dass ihr Bruder die Erklärung ermächtigt hat.

Das wegen seines Atomwaffenprogramms weithin isolierte Nordkorea wirft den USA regelmässig vor, durch ihre Manöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten. Seoul und Washington bestreiten das. In den vergangenen Jahren hatten beide Länder den Umfang einiger Übungen auch aus diplomatischen Gründen bereits reduziert.

Die Erklärung Kim Yo Jongs folgte auf Berichte südkoreanischer Medien, wonach Südkorea und die USA ihre Sommerübungen am kommenden Montag in geringerem Umfang beginnen. Im Mittelpunkt der elftägigen Kommandoübung sollen demnach Computersimulationen stehen. Davor gebe es vier Tage lang ein gemeinsames Krisenmanagement-Training, das am Dienstag gestartet sei. Die USA haben in Südkorea 28'500 Soldaten als Abschreckung gegen Bedrohungen durch Nordkorea stationiert.

Kim Yo Jong sah das Krisenmanagement-Training bereits als Beginn der Sommerübungen. «Was immer ihr Umfang oder ihre Art ist, die gemeinsamen Militärübungen sind von aggressiver Natur, da sie eine Kriegsübung und eine Vorübung für einen Atomkrieg sind.» Sie rief die USA auf, ihre Soldaten abzuziehen.

Kim hatte Südkorea bereits Anfang August vor neuen Manövern mit den USA gewarnt. Die Warnung erfolgte nur wenige Tage nach der Wiederherstellung monatelang getrennter Kommunikationskanäle zwischen beiden Ländern. (sda/dpa)

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