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Verdacht auf Frauen-Diskriminierung bei WC-Nutzung in Wien

Verdacht auf Frauen-Diskriminierung bei WC-Nutzung in Wien

22.08.2025, 14:3622.08.2025, 14:36
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Während Pissoirs in öffentlichen WC-Anlagen in Wien gratis zugänglich sind, kostet die Nutzung von Kabinen zu bestimmten Tageszeiten 50 Cent. Die Volksanwaltschaft erblickt darin einen besonderen Fall von Geschlechterungerechtigkeit.

«Dieser Fall von Diskriminierung stinkt wahrlich zum Himmel», meinte Volksanwältin Gabriela Schwarz am Freitag. Es sei unfair, dass Männer in der österreichischen Hauptstadt Pissoirs kostenlos nützen können, während Frauen in jedem Fall zur Kasse gebeten werden, wenn sie in den 28 öffentlichen Toilettenanlagen eine WC-Kabine aufsuchen.

Wien, Sch
Schwarz erwartet von der Stadt Wien, dass diese Ungleichbehandlung umgehend behoben werde. Bild: www.imago-images.de

«Gleichberechtigung sieht anders aus. Die Begründung, dass bei WC-Kabinen ein höherer Reinigungsaufwand nötig ist, lasse ich nicht gelten. Denn seien wir ehrlich: Männer treffen bei einem Urinal auch nicht immer ins Schwarze», stellte die Volksanwältin gegenüber der Nachrichtenagentur APA fest.

Sie erwarte daher von der Stadt Wien, dass diese Ungleichbehandlung «umgehend» behoben wird. «Gleichbehandlung beim Toilettengang ist kein Luxus, sondern Pflicht», sagte Schwarz. Abgesehen von der Diskriminierung verwehre die Stadt Wien Frauen, die kein Bargeld bei sich haben, «das menschliche Bedürfnis und Recht auf Erleichterung durch eine öffentliche Toilette», rügte die Volksanwältin.

Die Volksanwaltschaft ist ein Bundesorgan mit Sitz in Wien. Bürgerinnen und Bürger, die von möglichen Missständen in der Verwaltung betroffen sind, können sich bei der Volksanwaltschaft darüber beschweren. Die Volksanwältinnen und Volksanwälte sind zur Verschwiegenheit verpflichtet, unabhängig und unabsetzbar. (sda/apa)

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bärner728
22.08.2025 17:36registriert Juni 2020
Ich sehe es kommen: Pissoirs werden ebenfalls kostenpflichtig und dann wird wild herumgepisst.
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Bikemate
22.08.2025 17:16registriert Mai 2021
Ein Urinal benötigt garantiert weniger Reinigungsaufwand pro Toilettengang, Und wenn ein Modernes ohne Wasser verwendet wird, fallen nicht mal Kosten fürs spülen an.
Ob es jetzt gerecht ist oder nicht, ist ein anderes Thema aber die Fakten sollte man schon nicht verdrehen.
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Dr. Rodney McKay
22.08.2025 15:41registriert September 2024
Der Vergleich der Dame passt aber auch nicht ganz. Auf dem Pissoir gehe ich nicht kacken sondern Pipi machen.

Der höhere Reinigungsaufwand kommt daher vor allem weil gewisse Leute ihren Hinterausgang nicht unter Kontrolle haben bzw. nicht Wissen wie man mit Toilettenpapier verfährt...

Und da ist der Fluch. Die Frau braucht in praktisch jedem Fall eine Toilette. Der Man eigentlich nur für das grosse Geschäft. (Ausnahmen gibts immer)

Zusätzlich sind solche Kabinen eben auch für Obdachlose und Drogennutzung beliebt...Eintritt schreckt dort ab.

Aber ja. Fair wäre nur Gratis.
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