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Jazz- und Salsa-Pianist Eddie Palmieri gestorben

FILE - Pianist Eddie Palmieri poses for a portrait in New York, Aug. 15, 2011. (AP Photo/Seth Wenig, File)
Eddie Palmieri
Der Pianist und Komponist Eddie Palmieri ist im Alter von 88 Jahren verstorben.Bild: keystone

Jazz- und Salsa-Pianist Eddie Palmieri gestorben

07.08.2025, 12:4007.08.2025, 12:40
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Der Pianist und Komponist Eddie Palmieri («Vámonos Pa’l Monte»), gefeiert als einer der kreativsten Musiker des Latin Jazz und der Salsa, ist mit 88 Jahren gestorben. Das teilte das Plattenlabel Fania Records mit, bei dem mehrere seiner Aufnahmen erschienen.

Palmieris jüngste Tochter sagte der «New York Times», ihr Vater sei schon länger krank gewesen. Er starb demnach am Mittwoch in seinem Haus in New Jersey.

Der Künstler, als Sohn puerto-ricanischer Einwanderer 1936 in New York geboren, war bekannt für seine Experimentierfreudigkeit. So fusionierte er afrokaribische Klänge mit Jazz, Rock oder Funk. Als erster Latino gewann er 1975 einen Grammy – sieben weitere sollten folgen. Als Komponist und Bandleader gehörte er zu den Mitbegründern des Salsa-Booms der 1970er und 1980er Jahre. Sein erstes Orchester, La Perfecta, gründete er bereits 1961. Dass er damals die sonst üblichen Trompeten gegen Posaunen austauschte, galt Kritikern als Wagnis, wurde aber ein grosser Erfolg.

Ein «Verrückter» am Klavier

Bekannt war Palmieri zudem für seine furiosen Konzerte, bei denen er zuweilen auch mit seinen Ellbogen auf das Klavier einhämmerte – das brachte ihm die Spitznamen «Rompeteclas» (etwa: Tastenzerstörer) und «The Madman of Salsa» (Der Verrückte der Salsa) ein. Palmieri selbst erklärte das in einem Interview mal so: «Ich bin ein frustrierter Perkussionist, das lasse ich am Klavier aus.» Zu seinen Vorbildern zählte er unter anderen Thelonious Monk und Herbie Hancock sowie seinen älteren Bruder Charlie. Der ebenfalls begnadete Pianist starb 1988.

Palmieri setzte sich als Künstler auch für soziale Belange ein. In dem Song «Justicia» (Gerechtigkeit) etwa fordert er Gleichberechtigung für Schwarze und die in den USA lebenden Puerto Ricaner. «Gäbe es keine Tyrannei, wären wir alle Brüder», heisst es in dem Text. Zu seinen Klassikern zählen auch Stücke wie «Vámonos Pa’l Monte», «Azúcar», «Café» oder «La Malanga». Für Aufsehen sorgte ein Konzert für die Insassen des Sing-Sing-Gefängnisses bei New York im Jahr 1972, das auch als Live-Album erschien. (sda/dpa)

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