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Tochter von Ärztin soll in Österreich bei OP Schädel aufgebohrt haben

Skandal in Österreich: Tochter von Ärztin (13) soll bei OP Schädel aufgebohrt haben

Eine 13-Jährige sorgt in Österreich für Schlagzeilen. Sie soll bei einer Not-OP ihrer Mutter zur Hand gegangen sein.
26.08.2024, 21:58
Matti Hartmann / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Im Universitätsklinikum Graz soll eine 13-Jährige einem Patienten den Schädel aufgebohrt haben. Die Vorwürfe äusserte jetzt der Anwalt des Mannes. zuerst berichtete die regionale «Kleine Zeitung» darüber.

Bereits im Juni war über die Anwesenheit des Kindes im OP-Saal berichtet worden, nun lösen die neuen Details Kopfschütteln aus. Demnach handelte es sich um eine Not-OP – und das Mädchen sah nicht bloss zu, sondern griff sogar selbst zu den Instrumenten.

«Wie ein Stück Fleisch»

Der «Kleinen Zeitung» zufolge hatte sich ein 33 Jahre alter Mann Anfang des Jahres bei Forstarbeiten schwer verletzt und war mit einem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden. Laut seines Anwaltes ging die Operation gut. Auch das aus medizinischer Sicht notwendige Loch sei korrekt gebohrt worden.

Trotzdem sei der Eingriff als schwere Körperverletzung zu werten, zitierte der ORF den Anwalt. Sein Mandant habe «wie ein Stück Fleisch» auf dem OP-Tisch gelegen und sei, «ohne dass er Zustimmung dazu gegeben hat, von einer 13-Jährigen, die die Zulassung nicht hat», operiert worden.

Anwalt will Schmerzensgeld durchsetzen

Strafrechtlich werde sich das gesamte OP-Team verantworten müssen. Zivilrechtlich habe das Opfer Schmerzensgeldanspruch.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte laut ORF, die Polizei ermittle in dem Fall weiter. Aktuell stünden die Vernehmungen der Beschuldigten noch aus. Man warte auf den Abschlussbericht der Kriminalpolizei.

Die Krankenhausgesellschaft Kages hat den Vorwurf, die 13-Jährige habe selbst den Bohrer angesetzt, bisher weder dementiert noch bestätigt. Die Mutter der 13-Jährigen, eine Neurochirurgin, sowie ein weiterer Arzt, wurden entlassen. Gegen das übrige OP-Team seien Verwarnungen ausgesprochen worden, teilte die Kages nun laut ORF mit. Weitere Konsequenzen seien je nach Ausgang der Ermittlungen möglich.

Quellen:

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pbel
26.08.2024 23:01registriert April 2017
Dachte mir schon irgendwie immer: wir schwer kann so ein bisschen Neurochirurgie schon sein. Kann man ja mal im nächsten Pfadilager ausprobieren.
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Müller Lukas
27.08.2024 08:01registriert August 2020
Ist in der Schweiz doch völlig normal, dass die Kids auch mal selbst Hand anlegen dürfen. Das nennt sich Zukunftstag 😉
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realkontrol.com
27.08.2024 00:07registriert April 2022
Eine 13 jährige Tochter wird im Beisein der Mutter, einer Neurochirurgin, im OP an einem Patienten tätig? Das ist doch zuallererst Kinderarbeit? Davon abgesehen hat das Kind natürlich keine Fachausbildung für die beschriebene Bohrarbeit und könnte bei Kunstfehler nicht in Regress genommen werden.
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