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Palästina

Frau, Kinder und Enkel von Al-Jazeera-Korrespondent in Gaza getötet

Frau, Kinder und Enkel von Al-Jazeera-Korrespondent in Gaza getötet

Mehrere Angehörige der Familie eines in der arabischen Welt bekannten Korrespondenten von Al-Jazeera sind nach Angaben des Fernsehsenders im Gazastreifen getötet worden.
26.10.2023, 16:31
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«Die Frau, der Sohn, die Tochter sowie der Enkel von Wael al-Dahdu, dem Büroleiter des arabischen Dienstes in Gaza, sind bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen», teilte Al-Jazeera in der Nacht auf Donnerstag mit.

Al-Jazeera correspondent Wael Dahdouh, center, mourns his wife, son, daughter, and grandson, killed in an Israeli airstrike on Nuisserat refugee camp, outside a hospital in Deir al Balah, south of the ...
Wael Dahdouh trauert um seine Frau, seinen Sohn, seine Tochter und seinen Enkel.Bild: keystone

Vom israelischen Militär hiess es am Donnerstag zu dem Vorfall, die Armee habe in dem Gebiet «terroristische Infrastruktur der Hamas» angegriffen.

Laut Al-Jazeera hatte die Familie von al-Dahdu im Flüchtlingslager Nuseirat Schutz gesucht. Nuseirat liegt im Zentrum des Gazastreifens, südlich des Flussbetts Wadi Gaza.

Israels Militär hatte zuvor die Bewohner des nördlichen Teils dazu aufgefordert, sich «zu ihrer Sicherheit» südlich von Wadi Gaza zu begeben. Mehrere Hunderttausende Bewohner machten sich seither dorthin auf den Weg. Später legte das Militär die Grenze für das «sichere Gebiet» auf einer auf X verbreiteten Karte noch südlicher fest.

Al-Jazeera begleitet Journalisten nach Hiobs-Botschaft

Aufnahmen von Al-Jazeera zeigen die bewegenden Bilder des Journalisten als er vom Tod seiner Familie erfuhr. In der Liveschalte brach er in Tränen aus. Im Spital hält er seine siebenjährige Tochter in ein Leichentuch gehüllt fest, berührt das Gesicht seines getöteten 15-jährigen Sohns. Dabei warf er dem israelischen Militär «gezielte Angriffe» gegen Zivilisten vor. «Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza, niemand ist sicher», sagte al-Dahdu in einem Interview.

Das israelische Militär bestätigte auf Nachfrage, dass «zur Zerschlagung der terroristischen Hamas-Organisation» im gesamten Gazastreifen Ziele angegriffen wurden. Ein Sprecher betonte jedoch:

«Angriffe auf militärische Ziele unterliegen den einschlägigen Bestimmungen des Völkerrechts, einschliesslich der Ergreifung praktikabler Vorsichtsmassnahmen zur Verringerung ziviler Opfer».

(saw/sda/dpa)

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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ste_17
26.10.2023 22:09registriert Januar 2017
Ist das noch völkerrechtskonform zu sagen, die Leute sollen sich südlich eines Flusses in Sicherheit begeben, um dann später auf X zu posten, die sichere Zone sei noch südlicher, und dann die zuvor als sicher definierte Zone zu bombardieren?
Also wer kein X benutzt (oder es benutzt, aber nicht dauernd online ist), hat dann halt Pech gehabt?
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Dominik Egloff
26.10.2023 18:48registriert November 2015
Auch wenn Israel den ihm aufgezwungenen Krieg Völkerrechtskonform führt, fallen unschuldige Zivilisten den Bomben zum Opfer. Dass ist nicht nur eine Tragödie, sondern auch ein weiteres Verbrechen der Hamas, welche genau wusste, dass ihr Jahrhundertverbrechen dazu führt, dass auch die eigene Zivilbevölkerung Opfer von Angriffen auf die Hamas wird. Während die Palästinenser nun leiden und das Leid auf Video festgehalten wird, knallen die Korken der Hamas Eliten in ihren Luxushäusern fernab des Geschehens. Genau dies war es was sie wollten, denn es vergrössert ihre Macht und verhindert Friede.
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I-LAN
26.10.2023 17:47registriert Oktober 2023
Allgemein zur Lage finde ich langsam nimmt es Züge an die als Völkermord eingestuft werden könnten.
Nicht in meinem Namen.
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