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Christentum bleibt grösste Religion der Welt

Petersplatz nach der Wahl des Papstes am 8.5.2025 im Vatikan
Der Petersplatz im Vatikan nach der Wahl von Papst Leo im Mai. Bild: keystone

Christentum bleibt grösste Religion der Welt – doch 2 andere Philosophien wachsen stark

Das Christentum bleibt die grösste Religion der Welt, aber der Islam wächst, und die Zahl der Nichtgläubigen nimmt zu.
17.06.2025, 06:2317.06.2025, 10:06
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Dies geht aus einer Studie des Pew Research Center über die Entwicklung der Religionen zwischen 2010 und 2020 hervor.

Mit 2,3 Milliarden Menschen (+122 Millionen) bleiben die Christen die grösste religiöse Gruppe der Welt und machen 28,8 Prozent der Bevölkerung aus, wie die Metaanalyse betont, die auf der Grundlage von mehr als 2700 Studien und Volkszählungen erstellt und kürzlich veröffentlicht wurde.

Das Christentum konnte jedoch nicht mit der Weltbevölkerung Schritt halten, und sein Gewicht ist um 1,8 Prozentpunkte zurückgegangen.

Der Islam, mit 2 Milliarden Menschen (+347 Millionen) die zweitgrösste Religion der Welt, verzeichnete das schnellste Wachstum des Jahrzehnts und macht 25,6 Prozent der Weltbevölkerung aus (+1,8 Punkte).

Religionslose auf dem Vormarsch

Auch die Zahl der Nichtgläubigen wächst (1,9 Milliarden Menschen), was fast einem Viertel (24,2 Prozent) der Weltbevölkerung entspricht.

In den USA , wo das Christentum von 2010 bis 2020 um 14 Prozentpunkte zurückgegangen ist, hat sich die Zahl der Nichtgläubigen auf 101 Millionen Menschen fast verdoppelt: 30 Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als Atheisten, Agnostiker oder «nichts Bestimmtes».

Auch in den Niederlanden, in Uruguay und Neuseeland machen die Religionslosen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus.

Die Welt zählte im Jahr 2020 ausserdem 1,2 Milliarden Hindus, 300 Millionen Buddhisten und 14,8 Millionen Juden.

Geografisch gesehen ist die Region mit den meisten Christen (30,7 Prozent) nunmehr Afrika südlich der Sahara und nicht mehr Europa (22,3 Prozent). Die Studie erklärt diesen Trend mit der Demografie und der weitverbreiteten Abkehr vom Christentum in Westeuropa.

Entfremdung und Geburtenrate

Die Studie führt zwei Hauptmechanismen an: die religiöse Entfremdung, die die Haupttriebfeder für den Rückgang des Anteils der Christen an der Weltbevölkerung sei, und das Bevölkerungswachstum.

Die Zunahme des Islams ist demnach weitgehend auf das allgemeine Bevölkerungswachstum in muslimischen Ländern zurückzuführen, das durch eine relativ junge Alterspyramide und eine relativ hohe Geburtenrate bedingt ist.

Die Studie stellt ausserdem fest, dass die Menschen in den reicheren Ländern im Durchschnitt weniger religiös seien als die Menschen in weniger entwickelten Volkswirtschaften. (sda/afp)

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142 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fant
17.06.2025 08:35registriert Oktober 2015
Religionen als Philosopien zu bezeichnen ist schon eine tendenziöse Beschönigung.

Während Philosophie Hyopthesen als Erklärung für das Warum aufstellt und sich dann verschiedene Richtungen aneinander abarbeiten - im Wissen und dem Respekt, dass jede dieser Positionen nur eine Möglichkeit ist, die vielleicht wahr sein könnte...

sind Religionen zwar ebenfalls Hypothesen. Aber die Vertreter halten Ihre Positionen für absolute Wahrheiten (oder sie tun wider besseres Wissen so) und Nichtgläubige für arme, verlorene Seelen.

Nein, eine Religion ist keine Philosophie. Bitte korrigieren.
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AnnaleaW
17.06.2025 08:38registriert Oktober 2015
Das sind doch keine Philosophien.
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AtlasausOprund
17.06.2025 08:43registriert März 2020
Philosophien? Mindestens der Islam ist auch eine Religion. Ob das Gleichsetzen mit Philosophie stimmt bezweifle ich. "Nicht Gläubig" kann man als Antithese zu Gläubig irgendwie als Philosophie bezeichnen. Bei solchen ganz leicht tendenziösen Titeln habe ich das Gefühl, dass bewusst eine unterschwellige Wertung als Botschaft mitgegeben wird. Hier die Gleichstellung von Religion mit Philosophie. Bei Religion geht es primär um ein Glaubenssystem und nur davon ausgehend um die Rationale Suche nach Wahrheit ohne das Glaubenssystem anzutasten.
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