Der renommierte deutsche Journalist Hubert Seipel erhielt 2018 offenbar mehrere Hunderttausend Euro an Geheimzahlungen aus Russland. Dies berichtet der Fernsehsender ZDF. Es soll sich um eine Summe von insgesamt 600'000 Euro handeln.
Das Geld ging von einer Briefkastenfirma aus. Dahinter steht laut ZDF der russische Oligarch Alexej Mordaschow. Dieser gilt als Putin-Vertrauter und steht seit Februar 2022 auf den Sanktionslisten der USA und der Europäischen Union.
Seipel erhielt das Geld dank einem sogenannten «Sponsorenvertrag». Die Summe sei für ein Buch des Journalisten über «die politische Landschaft in der Russischen Föderation» veranschlagt gewesen, so das ZDF. Dieses Buch erschien 2021 unter dem Titel «Putins Macht. Warum Europa Russland braucht».
Laut dem ZDF ist es nicht die erste Zahlung des Kremls an Seipel. Offenbar unterschrieb er schon 2013 einen ähnlichen Vertrag – zwei Jahre später erschien sein erstes Buch über Russland mit dem Titel «Putin. Innenansichten der Macht».
Wie das ZDF berichtet, bestätigt Seipel die Zahlung Mordaschows. Gleichzeitig bestreitet er, dass dies seine Unparteilichkeit beeinflusst habe. Er sagt, dass im Vertrag stehe, dass er keinerlei Verpflichtungen habe, das das Buch angehe – weder zum Inhalt, noch zur «Komposition des Buches». Bei einem Interview mit dem SWR hatte er 2021 noch vehement bestritten, jemals Geld aus Russland erhalten zu haben.
Der Verlag «Hoffmann und Campe», welcher Seipels Buch publiziert, sagt, nichts von der Zahlung gewusst zu haben.
Seipel war vor 15 Jahren fürs ZDF tätig und später auch für die ARD. Auch in der Schweiz hatte er diverse Auftritte, vor allem in Westschweizer Medien. Oft wurde er als Putin-Experte bezeichnet – 2012 war Seipel stark an einer ARD-Dokumentation zum Kreml-Chef beteiligt, 2015 schrieb er ein Buch über ihn. Dabei fiel er immer wieder mit russlandfreundlichen Aussagen auf.
In seiner Karriere gewann Seipel mehrere prestigeträchtige Preise. 2006 und 2014 wurde er mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. In der Schweiz gewann er 2011 den Medienpreises für Finanzjournalisten. (dab)
Sex und Geld regiert die Welt.
Damit lassen sich einfach gestrickte Menschen relativ einfach steuern.
Viel mehr Fachwissen braucht man als Diktator eigentlich nicht, wenn man die nötige Prise Skrupellosigkeit noch mitbringt.