Die russischen Geheimdienstler, denen der Kremlkritiker Alexej Nawalny einen Giftanschlag auf sich vorwirft, sollen einer Recherche des Investigativnetzwerks The Insider zufolge in weitere Attentate verwickelt sein.
The Insider veröffentlichte am Mittwoch einen Bericht, der beweisen soll, dass die Männer an den Morden an einem Journalisten, einem Aktivisten und einem Oppositionspolitiker in den Jahren 2014, 2015 und 2019 in Russland beteiligt waren.
Offiziellen Angaben zufolge starben Timur Kuaschew, Ruslan Magomedragimow und Nikita Isajew unter anderem an einer Herzkrankheit und an Atemnot. Auch die Rechercheplattform Bellingcat soll an den Enthüllungen beteiligt sein.
Die Journalisten gehen davon aus, dass die Vertreter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB sich vor oder zu den Todeszeitpunkten in der Nähe ihrer mutmasslichen Opfer aufhielten. Sie berufen sich dabei unter anderem auf Telefonverbindungs- und Reisedaten. Die Rechercheergebnisse liessen keine Möglichkeit zu, «an der Beteiligung dieser Gruppe von Giftmördern zu zweifeln», heisst es.
Die Investigativjournalisten hatten denselben Geheimdienstlern in einer Enthüllung Mitte Dezember vorgeworfen, hinter dem versuchten Mord an Nawalny zu stecken. Auch der zurzeit inhaftierte Oppositionsführer selbst vermutet ein FSB-«Killerkommando» unter Befehl von Präsident Wladimir Putin hinter dem Attentat mit dem Nervengift Nowitschok im August. Putin und der FSB weisen das zurück. (sda/dpa)