Frauen und Mütter von russischen Soldaten haben in einem Brief Aufklärung über das Schicksal ihrer Söhne gefordert. Konkret geht es dabei um Angehörige des 1009. Regiments.
Am 9. Mai hätte das Regiment den Befehl bekommen, in der Region Charkiw in Richtung der Stadt Woltschansk vorzurücken. «Zu diesem Zeitpunkt waren unsere Männer seit fünf Tagen am Kämpfen, sie schliefen eineinhalb Stunden, es gab kein Essen und nichts zu trinken, die Männer des 1009. Regiments waren psychisch und physisch erschöpft», schreiben die Frauen in einem offenen Brief an die Provinzverwaltung von Pskov im Nordwesten Russlands, der auf der Webseite der unabhängigen Wochenzeitung «Pskov Province» veröffentlicht wurde. Aus dieser Provinz sollen die Männer stammen, die zum Kriegsdienst einberufen wurden.
Das Regiment hätte keinen Nachschub an frischen Kräften erhalten, als Ergebnis habe es kolossale Verluste gegeben, heisst es in dem Schreiben. Die Ehefrau eines Soldaten an der Front habe eine Nachricht erhalten, laut der die Männer gezwungen gewesen seien, sich zurückzuziehen – auch weil es kaum mehr Munition gegeben habe. Sie seien vom Gegner umzingelt gewesen und hätten versucht, das Leben ihrer Kameraden zu retten. «Sie wurden vom Kommando damit bedroht, wegen Verrats gegen das Mutterland angeklagt zu werden», sagen die Frauen. Gegen diesen Vorwurf wehren sich die Angehörigen: Ihre Männer seien nicht weggelaufen, sondern hätten sich zum Selbstschutz zurückgezogen.
Im russischen Netzwerk VK haben Verwandte mittlerweile Bilder von ihren Männern geteilt und fragen, wo sie seien.
Die Soldaten seien dann dem 82. Regiment überstellt worden und es sei gesagt worden, dass sie dort als Kanonenfutter dienen sollen. Seitdem hätten sie nichts mehr von ihren Ehemännern und Söhnen gehört. «Die Frage ist: auf welcher Basis wurden sie transferiert? Wie können wir sie finden?» fragen die Frauen.
Dem Brief nach habe es auch Versäumnisse bei der medizinischen Versorgung gegeben. So sei ein Soldat mit einer schweren Gehirnerschütterung, der das Bewusstsein verloren habe, zwar von Kameraden aus dem Gefecht gezogen worden. Er habe dann aber keine ausreichende medizinische Versorgung erhalten. «Wie sollen unsere Männer Russland verteidigen, wenn sie keinen Nachschub, keine Ruhepause, kein Essen und kein Wasser und keine medizinische Versorgung bekommen?», fragen die Angehörigen.
Sie bitten die Provinzverwaltung dabei zu helfen, dass ihre Männer wieder zu ihrer ursprünglichen Brigade zurückbeordert werden. «Sie sind unsere letzte Hoffnung», endet der Brief.
Verwendete Quellen:
Ein Blick auf die Karte könnte helfen, dort würde man nämlich erkennen, dass Woltschansk nicht in Russland liegt und damit auch nicht "verteidigt" werden muss…
Hokus Pokus Verschwindibus
Der Grosse Putini vermag immer wieder zu verblüffen.