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Schweden: Geheimdienst warnt vor russischer Bedrohung

«Aktivitäten im nördlichsten Teil Schwedens»: Geheimdienst warnt vor russischer Bedrohung

22.02.2024, 02:36
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Kurz vor einem möglichen Beitritt Schwedens zur Nato hat der schwedische Geheimdienst Säpo vor einer Bedrohung seiner territorialen Sicherheit durch Russland besonders in der Arktis gewarnt. Säpo wies darauf hin, dass Russland wie auch China «sicherheitsgefährdende Aktivitäten im nördlichsten Teil Schwedens» ausführten, hiess es im am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht des Geheimdienstes. «Russlands Interesse im nördlichen Schweden betrifft in erster Linie die schwedischen Militärfähigkeiten.»

epa10804146 Sweden's Security Police Chief Charlotte von Essen speaks during a news conference regarding the deteriorating security situation, in Stockholm, Sweden, 17 August 2023. The terror thr ...
Säpo-Chefin Charlotte von Essen.Bild: keystone

Dem Bericht zufolge stellt auch russische Industriespionage eine zunehmende Bedrohung dar. Schweden sehe überdies einen Zuwachs an Undercover-Agenten aus mehreren Ländern, hiess es weiter.

Schwedens Sicherheitssituation habe sich seit Moskaus Invasion der Ukraine verschlechtert, sagt Säpo-Chefin Charlotte von Essen. «Russlands umfassender Krieg gegen die Ukraine dauert an, die Situation im Nahen Osten nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist ernst und in Schweden sind wir im letzten Jahr von einer erhöhten auf eine hohe Terrorbedrohungseinstufung gestiegen», sagte sie zu Reportern.

Das traditionell blockfreie Schweden hatte im Mai 2022 als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gemeinsam mit dem Nachbarland Finnland die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland konnte dem Militärbündnis im April 2023 beitreten, während Schweden wegen der Blockaden der Türkei und Ungarns weiter warten musste. Ankara hatte Ende Januar grünes Licht für den schwedischen Beitritt gegeben, am Montag soll nun auch das ungarische Parlament abstimmen.

Nach Säpo-Angaben finden Aktivitäten, die Schwedens Sicherheit bedrohen, «auf breiter Front» statt und «ausländische Mächte agieren offensiv». Als Beispiel nannte der Geheimdienst den illegalen Erwerb von Technologie, die später in der russischen Rüstungsindustrie eingesetzt werden könnte.

Säpo unterstrich auch die Bedrohung durch geheimdienstliche Aktivitäten Chinas und des Iran. Bei China handele es sich um eine wirtschaftliche Bedrohung, es beschaffe sich «schwedische Innovationen, technologisches Know-how und topaktuelles Wissen aus Industrie und Universitäten». (sda/afp)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aldous Huxley
22.02.2024 06:49registriert Oktober 2022
Wenn ich sehe wie es an unseren Universitäten nur so wimmelt von Chinesen dann wundert mich gar nichts mehr. Die Naivität die wir Schweizer in dieser Beziehung zu China an den Tag legen spottet jeder Beschreibung. Aber eben, Hauptsache wir haben nichts zu tun mit der EU unseren engsten Nachbarn. Da geschäften wir lieber mit Xi's Chinesen oder, wenn wieder möglich mit Putins Zarenreich, Magda ist schon auf dem Sprung. Dem Iran bieten wir weiterhin unsere guten Dienste die das Regime nur nutzt um die Hinrichtungen zu rechtfertigen. Schweiz wach endlich auf!
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N. Y. P.
22.02.2024 05:17registriert August 2018
Anscheinend weiss Säpo-Chefin Charlotte von Essen ganz genau, was alles momentan schief läuft. Warum unterbindet sie all die Aktivitäten nicht und arbeitet die Probleme ab?

Einmal mehr: China ist eine Bedrohung. Es gibt einfach gar nichts, das denen heilig ist. Hemmungslos spionieren sie westliche Technologie aus. Und Schweden lässt es zu.

Mich befremdet vor allem, dass sich die Schweiz wie ein Groupie China an den Hals wirft, um sich ein paar Vorteile zu beschaffen.

Da lobe ich mir die Amerikaner. Technologiestop gegenüber China. US Präsenz in der Region.

Team USA 🇺🇸
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redeye70
22.02.2024 06:17registriert Mai 2016
Ein alter Hut! Wirklich nichts neues. Besonders China betreibt dieses miese Spiel schon seit Jahrzehnten, auch bei uns. Gemacht wird nichts dagegen.
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