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Russischer Friedensnobelpreisträger Muratow nach Farbanschlag: Augen verätzt

Russischer Friedensnobelpreisträger Muratow nach Farbanschlag: Augen verätzt

08.04.2022, 14:4408.04.2022, 15:49
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In this photo published on Novaya Gazeta Europe's Telegram channel, Nobel Peace Prize-winning newspaper editor Dmitry Muratov takes a selfie after he said he was attacked on a Russian train by an ...
Bild: keystone

Der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow hat bei einem Anschlag mit roter Farbe nach eigenen Angaben Verletzungen an den Augen erlitten. Ärzte in der Wolga-Stadt Samara hätten eine Verätzung der Augen und der Bindehaut diagnostiziert.

«Die Hornhaut ist heil», teilte der Chefredakteur der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta» im Kurznachrichtendienst Twitter am Freitag mit. Er veröffentlichte ein Foto von sich im Bett. Russische Medien berichteten, der 60 Jahre alte Journalist sei am Donnerstagabend in einem Zug von Moskau nach Samara von zwei Männern angegriffen worden.

Ein 37 Jahre alter Mann sei festgenommen worden, der zweite Verdächtige werde gesucht, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf Ermittler. Medien berichteten, die beiden Männer seien zwei ehemalige Soldaten, die nicht einverstanden gewesen seien mit Muratows Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine.

Die beiden Männer mit medizinischen Masken sollen sich nach Angaben des russischen Innenministeriums am Kasaner Bahnhof in Moskau vor der Abfahrt unter einem Vorwand in den Zug geschlichen und dann Muratow in seinem Schlafabteil mit roter Ölfarbe übergossen haben.

Auf einem Foto war zu sehen, wie Muratows Gesicht, Oberkörper und Arme mit roter Farbe überdeckt waren. «Die Augen brennen ganz fürchterlich», teilte er bei Twitter mit. Er zeigte auch sein mit Farbe vollgespritztes Schlafwagenabteil und berichtete noch aus dem Zug über einen der Angreifer. »Er schrie: Muratow, nimm das für unsere Jungs.«

Zu dem Anschlag bekannte sich eine militaristisch-nationalistische Gruppierung, die ein kurzes Video des Überfalls auf ihrem Telegram-Kanal «Verein Z der Fallschirmjäger» veröffentlichte. Die Täter nannten die Attacke einen Racheakt für die in der Ukraine gefallenen russischen Soldaten. Der Eintrag und das Video wurden später gelöscht.

Regierungskritische Journalisten werden in Russland immer wieder Ziel von Anschlägen. Muratow hatte stets betont, sich nicht einschüchtern zu lassen. Das Erscheinen der Zeitung hatte er unlängst wegen des Drucks von russischen Behörden bis zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vorübergehend eingestellt. Muratow hatte den Krieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine öffentlich kritisiert. (aeg/sda/dpa)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Oigen aka Trudi aka Kevin
08.04.2022 15:44registriert August 2018
"Die Täter nannten die Attacke einen Racheakt für die in der Ukraine gefallenen russischen Soldaten."

kann mir jemand die logik dahinter erklären?

weil er den krieg kritisiert sind die soldaten gefallen oder wie muss man das verstehen?
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Radio Eriwan - mit Echtheitszertifikat
08.04.2022 15:39registriert November 2020
Im Prinzip eine fragwürdige Tat, dazu um 180⁰ das falsche Opfer, um gefallene Soldaten zu rächen.
Statt einen kritischen Journalisten mit Farbe zu überschütten, wäre ein Новичо́к Nowitschók - Attentat an Crazy Vlad längst (über-) fällig.
Marcus Iunius Brutus, wo bist Du?
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zippy the pinhead
08.04.2022 15:19registriert Dezember 2020
woher wussten die finsteren Gesellen wohl wann D. Muratow wo war? hmm :-0
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