Als sich Alexej Nawalny nach dem Giftanschlag vor drei Jahren in Deutschland erholte, seien sie einmal zusammen nach Strassburg gefahren. Es sei eine ihrer europäischen Lieblingsstädte gewesen und sie hätten sie unbedingt ihren Kindern zeigen wollen.
Jetzt ist Julia Nawalnaja zurück. Doch anstatt mit ihrer Familie durch die Strassburger Altstadtgassen zu spazieren, steht sie am Rednerpult des Europäischen Parlaments und erzählt von der Beerdigung ihres toten Mannes, die am kommenden Freitag in Moskau stattfinden wird.
Alles sei organisiert, der Friedhof und der Sarg ausgewählt. Allerdings zweifelt Nawalnaja, dass die Zeremonie wie geplant stattfinden kann: «Ich bin mir nicht sicher, ob alles friedlich ablaufen wird oder ob die Polizei nicht kommen und jene verhaften wird, die sich von Alexej verabschieden wollen». Der Kreml-Kritiker starb am 16. Februar im Alter von 47 Jahren in einem sibirischen Straflager.
Russlands Präsident Wladimir Putin warf sie mehrmals vor, ihren Mann direkt getötet zu haben. Drei Jahre lang sei Nawalny auf Anordnung Putins gefoltert worden, eingesperrt in einer kleinen Betonzelle, abgeschnitten von der Aussenwelt. Keine Besuche, keine Telefonanrufe und zuletzt nicht mal Briefe. «Und dann hat Putin ihn töten lassen», so Nawalnaja.
Viele seien mittlerweile verzweifelt und hätten das Gefühl, Putin sei unbesiegbar. Aber das stimme nicht. Um ihn zu besiegen, müsse man sich ein Beispiel an ihrem Mann nehmen. Dieser sei ein «Erfinder» gewesen. Immer wieder habe er neue Ideen entwickelt, um Putins Zensur zu umgehen und trotz allem Millionen Menschen zu inspirieren.
Der EU riet sie dasselbe: «Wenn Sie Putin besiegen wollen, müssen Sie ein Erfinder werden. Sie müssen aufhören, langweilig zu sein».
Putin sei kein Politiker, sondern ein «blutrünstiger Gangster» und «Anführer einer kriminellen Gang». Entscheidend seien die Leute in seinem direkten Umfeld: seine Freunde, seine Geschäftspartner, die Hüter seines Mafia-Gelds.
Es brauche Ermittlungen gegen die finanziellen Machenschaften und «die Suche der Mafia-Partner in ihren Ländern, den diskreten Anwälten und Financiers, die Putin und seinen Freunden beim Verstecken ihres Geldes helfen».
Auf sich selbst bezogen, wiederholte Nawalnaja, dass sie den Kampf ihres Mannes fortsetzen werde: «Ich werde mein Bestes tun, um seinen Traum zu verwirklichen. Das Böse wird scheitern und Russlands wunderbare Zukunft wird kommen».
Jeder Teilnehmer soll ein gut sichtbares grosses christliches Kreuz mit sich tragen.
Attackieren Putins Schergen gläubige Menschen mit dem Symbol des Erlösers, geriete Putin in echte Erklärungsnot - denn bisher war die Kirche auf seiner Seite.
Eine Schändung von religiösen Riten könnte das einfache Volk in Wallungen bringen.
Aus meiner Sicht wäre es entscheidend:
- die Ulraine mit viel mehr Waffen, Munition, ... zu versorgen
- die Machenschaften des Kremls und der Oligarchen konsequent zu unterbinden
- die Sanktionen noch mehr durchzusetzen
- die europäischen Regierungen so zu einigen, dass sie am gleichen Strick ziehen
- die BRIC Staaten an Board holen
- den Informationsraum im Internet nicht den Russen zu überlassen