Nach dem verheerenden Angriff auf einen Schulbus im Bürgerkriegsland Jemen hat die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Fehler eingeräumt. Der Angriff habe nicht den Einsatzregeln entsprochen, sagte der Sprecher einer Untersuchungskommission des Militärbündnisses, Mansur al-Mansur, am Samstag in Riad, wie der von Saudi-Arabien finanzierte TV-Kanal Al-Arabija meldete.
Bei dem Luftangriff in der nördlichen Provinz Saada waren vor rund drei Wochen nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) mindestens 51 Menschen getötet worden, 40 davon Kinder. Weitere 79 Menschen wurden demnach verletzt. Schon zuvor waren mehrfach Zivilisten bei Luftangriffen der Koalition getötet worden.
Die Bombardierung habe Anführern der Huthi-Rebellen in dem Bus gegolten, sagte Al-Mansur weiter. Sie sei jedoch nicht gerechtfertigt gewesen, weil das Ziel in diesem Moment keine Bedrohung dargestellt habe. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Al-Mansur zufolge war der Angriffsbefehl zurückgenommen worden, weil Zivilisten entdeckt worden waren. Zu diesem Zeitpunkt sei die Bombardierung aber schon erfolgt. Es seien Anführer der Huthis getötet worden, die ein legitimes Ziel darstellten.
Seit mehr als drei Jahren bombardiert das Bündnis Stellungen der Huthi-Rebellen, die weite Teile des Landes, vor allem im Norden, sowie die Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Die Koalition wirft den Aufständischen vor, vom Iran unterstützt zu werden, dem Erzfeind des Königreichs Saudi-Arabien. Die beiden Staaten kämpfen um die Vormacht in der Region. (sda/dpa)