Die dramatische Evakuierung eines Kreuzfahrtschiffes in Norwegen ist unterbrochen worden. Helikopter sollten keine Menschen mehr von Bord der «Viking Sky» an Land fliegen, während Schlepper das Schiff in den Hafen der Stadt Molde bringen, wie der südnorwegische Rettungsdienst am Sonntag mitteilte.
Die Nachrichtenagentur NTB berichtete, der Kapitän werde während des Manövers entscheiden, ob die Evakuierung per Helikopter fortgesetzt werden solle. Bislang sind rund 460 der insgesamt 1373 Passagiere und Besatzungsmitglieder vom Schiff an Land geholt worden. 16 Personen seien verletzt, drei davon schwer.
A cruise ship with engine problems sent a mayday call off Norway's western coast, then began evacuating its 1,300 passengers and crew amid stormy seas and high winds in a high-risk helicopter rescue operation. https://t.co/gWgMPNU3VC pic.twitter.com/Gh3upknveD
— ABC News (@ABC) 23. März 2019
Die «Viking Sky» war am Samstagnachmittag wegen Problemen mit dem Antrieb während eines Sturms in einem gefährlichen Abschnitt der zentralen Westküste Norwegens in Seenot geraten. Insgesamt waren nach Reedereiangaben 915 Passagiere und 458 Besatzungsmitglieder an Bord des 227 Meter langen Schiffes. Die meisten Fahrgäste sind laut Behördenangaben Briten und Amerikaner.
Auch die neun Besatzungsmitglieder eines im selben Küstengebiet ebenfalls in Seenot geratenen Frachters wurden laut Nachrichtenagentur NTB mittlerweile in Sicherheit gebracht. Bei dem Frachtschiff «Hagland Captain» war ebenfalls der Motor ausgefallen. Daraufhin habe es Schlagseite bekommen, teilte der südnorwegische Rettungsdienst mit. Der Frachter war auf dem Weg zur «Viking Sky» gewesen, um zu helfen.
Die Evakuierten kamen in ein Notaufnahmezentrum in der Stadt Brynhallen, rund 500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Oslo. Die Verletzten wurden in Spitäler gebracht. Die Polizei der norwegischen Provinz Møre og Romsdal hatte am Samstagnachmittag auf Twitter mitgeteilt, ein Kreuzfahrtschiff habe Motorprobleme und müsse deshalb evakuiert werden. Vermisst werde niemand.
All news outlets can use this. The aftermath of a door being blown in after a massive wave hit the #vikingsky @CNN @BBCBreaking @SkyNews @CBSNews @NBCNews @ABC pic.twitter.com/TLnIWUHVGj
— Ryan Flynn (@RyanDFlynn11) 23. März 2019
Der Rundfunksender NRK zeigte Aufnahmen der «Viking Sky» in starkem Wellengang im gefährlichen Küstenabschnitt Hustadvika, in dem es zahlreiche kleine Inseln und Riffe gibt.
Der südnorwegische Rettungsdienst erklärte, das Schiff habe wegen Antriebsproblemen bei widrigen Wetterbedingungen einen Notruf abgesetzt und treibe in Richtung der Küste. Es werde davon ausgegangen, dass einer der beiden Motoren des Schiffs ausgefallen ist. Während mehrere Helikopter und Schiffe zur Evakuierung eingesetzt wurden, wurde zugleich versucht, den defekten Motor wieder in Gang zu setzen.
#Breaking: Just in - Out of an recent video on the #VikingSky Cruise Ship, shows that the ship also has taken in some water from the waves pounding on the ship in #Norway! There are now over 885 people aboard the ship. Video Credit: @oxman78 pic.twitter.com/jSGXNskEvm
— Sotiri Dimpinoudis ❁ (@sotiridi) 23. März 2019
Beteiligt waren verschiedene Behörden und Organisationen, darunter das Rote Kreuz. Der Küstenabschnitt Hustadvika liegt bei Kristiansund an der zentralen Westküste Norwegens und gilt als gefährliches Seegebiet. Dort ist es in der Vergangenheit schon häufiger zu Schiffsunfällen gekommen. Die «Viking Sky» wurde 2017 getauft. Sie ist unter norwegischer Flagge unterwegs.
Am Sonntagmorgen gab es gute Nachrichten: Der Motorschaden an dem Kreuzfahrtschiff konnte nach Angaben der Einsatzkräfte grösstenteils behoben werden. Drei der vier Motoren der «Viking Sky» funktionierten wieder, sagte ein Sprecher am Sonntag.
Damit könne das Schiff wieder mit eigener Kraft fahren. Das Schiff soll demnach nun in einen Hafen geschleppt werden.
Nach Reedereiangaben kommen die Passagiere aus 16 verschiedenen Ländern, viele von ihnen aus Grossbritannien und den USA. Das Kreuzfahrtschiff befand sich auf dem Weg von Tromsö in Nordnorwegen nach Stavanger im Süden. (sda/afp/dpa/viw)
Ich wünsche den Verletzten gute Besserung.