Die schottische Finanzministerin Kate Forbes will die Nachfolge der scheidenden Regierungschefin Nicola Sturgeon antreten.
«Ich reiche heute meine Kandidatur ein, Schottlands nächste Erste Ministerin zu werden, mit der Vision, Erfahrung und Kompetenz, Wähler in ganz Schottland zu inspirieren», schrieb die Politikerin der Schottischen Nationalpartei (SNP) am Montag auf Twitter.
Der erst 32 Jahre alten Forbes werden sehr gute Chancen auf Erfolg eingeräumt. Sie gilt als bestens vertraut mit der schottischen Wirtschaft und als streng religiös und eher konservativ, was auf einen anderen politischen Kurs als Sturgeons hindeuten könnte.
Kurz zuvor hatte der als Favorit gehandelte Minister für Verfassungsfragen Angus Robertson angekündigt, nicht ins Rennen um die Sturgeon-Nachfolge einzutreten. Mit zwei kleinen Kindern sei es für ihn nicht der richtige Zeitpunkt für eine solche Rolle, so der frühere SNP-Fraktionschef im britischen Parlament. Robertson spricht fliessend Deutsch, weil seine Mutter aus Deutschland stammt. Er gilt als begeisterter Europäer.
Die bisherige schottische Regierungschefin Sturgeon hatte in der vergangenen Woche nach mehr als acht Jahren an der Spitze von Partei und Regierung ihren Rückzug angekündigt. Der Schritt gilt als Rückschlag für die Unabhängigkeitsbewegung, die Schottland von Grossbritannien lossagen will.
Bislang haben auch Gesundheitsminister Humza Yousaf und die Abgeordnete Ash Regan Interesse an dem Amt angemeldet. Der 37-Jährige gehört zu den wichtigsten Politikern der Partei. Die 48 Jahre alte Regan gilt als Parteirebellin, seit sie im Streit um ein Gesetz das Kabinett verliess.
Bis Freitag können Interessenten ihre Kandidatur erklären. Die SNP-Mitglieder sollen vom 13. März an abstimmen. Die Siegerin oder der Sieger soll am 27. März feststehen. (aeg/sda/dpa)