Michael Borre ist ratlos. Der Geschäftsführer der Stadtbahnen von Aarhus kann sich nicht erklären, wie ein solcher Fehler passieren konnte: «Es ist unglaublich bedauerlich», sagt er dem Dänischen Rundfunk DR.
Der Grund für die Konsternation: Seine Gesellschaft Aarhus Letbane musste Ende letzter Woche 7 von 12 Trams aus dem Verkehr ziehen. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge des Typs Tango des Herstellers Stadler. Seither warten Pendler in Aarhus länger auf ihr Tram – wenn es nicht ausfällt.
Die auch mit der Wartung der Trams beauftragten Schweizer Bahnbauer hätten, so sagen es die Dänen, die in Europa vorgeschriebene Inspektion nach den ersten 500'000 zurückgelegten Kilometern schlicht und einfach vergessen. «Wir wissen nicht, wie das passieren konnte», wird Borre zitiert. Er habe Stadler um eine Erklärung gebeten.
Es sei möglich dass die fehlenden Kontrollen zu einer Gefährdung für Fahrgäste hätten führen können, so Borre. Die Inspektionen sollen sicherstellen, dass es keine gebrochenen Achsen und Räder an den Fahrzeugen gibt. Im Stadler-Fall kam es zu keinem Un- oder Vorfall. Eine Prognose zur Frage, wann alle Trams wieder fahren, wagen die Stadtbahn-Betreiber nicht. In einer Mitteilung schreiben sie, der Fehler sei bei einer Inspektion durch die Bahngesellschaft bemerkt worden.
«Wenn ein Tram nicht alle erforderlichen Inspektionen hatte wie im Wartungshandbuch beschrieben, darf es nicht auf unserer Infrastruktur fahren», teilt sie mit. «Daher können die Züge aus Sicherheitsgründen bis zur Durchführung der Inspektion nicht wieder eingesetzt werden.»
Stadler-Sprecher Fabian Vettori sagt, bei rund 10'000 verkauften Fahrzeugen – 42 davon in Dänemark – sei es für Stadler ein Novum, dass ein Inspektionsintervall nicht eingehalten wurde. «Unklar ist nach wie vor, weshalb die Wartungssoftware die fälligen Inspektionen nicht gemeldet hat», sagt er. Stadler habe Sofortmassnahmen ergriffen, um eine sichere Umsetzung unabhängig von der Software zu gewährleisten.
Die Firma arbeite mit Hochdruck daran, den Betrieb schnellstmöglich wiederherzustellen. Am Donnerstag habe das erste der betroffenen Trams wieder in Betrieb genommen werden können. Stadler habe Aarhus Letbane um eine Genehmigung für eine Ultraschall-Inspektion ersucht – die modernste und zuverlässigste Methode, um die Züge zu inspizieren. «Sobald diese vorliegt, kann die Inspektion und Wiederinbetriebnahme aller Züge zeitnah erfolgen», sagt Vettori.
(aargauerzeitung.ch)
passt zu veralteter E-Mail-Signatur (und anderen Fehlern, die man so aus internas mitkriegt)
Die Firma ist sehr schnell gewachsen und expandiert aggressiv überall hin, aber ist strukturell bis heute nicht mitgekommen.