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Juli wahrscheinlich heissester Monat seit Jahrhunderten – sagt die NASA

epa10751447 A woman uses a fan amid high temperatures, in Rome, Italy, 17 July 2023. Southern Europe is experiencing a major heat wave this week with temperatures expected to climb up to 48 Celsius de ...
Bild: keystone

Juli wahrscheinlich heissester Monat seit Jahrhunderten – sagt die NASA

21.07.2023, 07:2224.07.2023, 21:02
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Der Juli 2023 wird nach Einschätzung des Chef-Klimatologen der US-Raumfahrtbehörde NASA der weltweit heisseste Monat seit «hunderten, wenn nicht tausenden Jahren» werden.

«Wir sehen beispiellose Veränderungen überall auf der Welt, die Hitzewellen, die wir in den USA, in Europa und in China sehen, sprengen Rekorde», sagte Gavin Schmidt am Donnerstag vor Journalisten.

In diesem Monat wurden bereits mehrere Hitzerekorde übertroffen, wie Messungen der Europäischen Union und der Universität Maine ergaben, die auf Grundlage von Boden- und Satellitendaten Modelle für vorläufige Schätzungen erstellen. Auch wenn sie leicht voneinander abwichen, sei der Trend extremer Hitze unmissverständlich und werde wahrscheinlich noch durch die robusteren Monatsberichte von US-Behörden bestätigt, fügte Schmidt hinzu.

El Niño nicht allein verantwortlich

Für die Effekte könne zudem nicht nur das Wetterphänomen El Niño verantwortlich gemacht werden, das «gerade erst angefangen» habe. Auch wenn El Niño eine kleine Rolle spiele, sei es «die globale Wärme, so ziemlich überall, vor allem in den Ozeanen». Es habe Temperaturen in Rekordhöhe an der Meeresoberfläche gegeben, sogar ausserhalb der Tropen und schon seit vielen Monaten, stellte Schmidt fest.

Der Klimawissenschaftler geht zudem davon aus, dass sich die Entwicklung fortsetzt, «weil wir weiterhin Treibhausgase in die Atmosphäre ausstossen».

2023 könnte heissestes Jahr werden

Die aktuellen Wetterphänomene erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass 2023 das heisseste jemals registrierte Jahr wird. Nach den Kalkulationen von Schmidt liegt die Wahrscheinlichkeit bei 50 zu 50. Andere Wissenschaftler sähen die Wahrscheinlichkeit bei 80 Prozent, sagte er.

«Wir erwarten, dass 2024 ein noch wärmeres Jahr wird, weil wir es mit dem Phänomen El Niño beginnen werden, das sich gerade erst aufbaut und das Ende dieses Jahres seinen Höhepunkt erreichen wird.» (sda/afp)

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56 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Grobianismus
21.07.2023 07:27registriert Februar 2022
Wir müssen uns langsam überlegen, wo wir unser Wasser speichern wollen, wenn die Gletscher weg sind...
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SBRUN
21.07.2023 08:23registriert September 2019
Was soll ich mit der Meldung? Ich sehe nur Lippenbekenntnisse. Flugbranche will bis 2050 Klimaneutral werden, vorerst will sie , dass das Geschäft weiter läuft. Die Autonindustrie packt Hardware in die ohnehin viel zu schweren E-Autos, die via Aufpreisliste nachträglich aktiviert werden kann, im Prinzip nur Maximalgewinn im Auge, die Autos leichter zu machen und den Resourcenverschleiss zu reduzieren, interessiert keinen. Gigaliner durch Europa für noch mehr Konsum. Und wir, uns einschränken, und wenn das Einschränken nur das Prestige betrifft, auf keinen Fall.
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Liebu
21.07.2023 08:54registriert Oktober 2020
Die aktuellen Wetterphänomene erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass 2023 das heisseste jemals registrierte Jahr wird. Nach den Kalkulationen von Schmidt liegt die Wahrscheinlichkeit bei 50 zu 50. Heisst es im Text.

Ich bin zwar kein Experte, aber für alle folgenden Jahre sehe ich die Wahrscheinlichkeit auch bei 50 zu 50. Und das sogar ohne Kalkulationen. 🤷‍♂️
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