«Ich danke der Schweiz für ihre grossartige Unterstützung», schrieb Trump am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Laut Angaben der Nachrichtenagentur AP flog White über Zürich, wo er vom US-Sondergesandten Brian Hook und einem Arzt in Empfang genommen wurde. Von dort flog er weiter in die USA.
White werde «sehr bald» wieder bei seiner Familie in den USA sein, schrieb Trump weiter. Whites Mutter Joanne erklärte über ihren Anwalt, für die Familie gehe nun endlich ein 683 Tage langer Alptraum zu Ende. Michael White sei eine «Geisel» der Iranischen Revolutionsgarden gewesen, erklärte sie.
....I will never stop working to secure the release of all Americans held hostage overseas! Thank you Switzerland for your great assistance.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) June 4, 2020
Das Schweizer Aussendepartement nahm zur Aktion keine Stellung. «Wir können uns dazu nicht äussern», sagte ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Schweiz vertritt seit Jahrzehnten die Interessen der USA in der Islamischen Republik Iran.
Die Freilassung erfolgte einen Tag nach der Rückkehr des iranischen Wissenschaftlers Cyrus Asgari in den Iran. Er war von den Vereinigten Staaten nach fast dreijähriger Haft wegen Spionage freigelassen worden.
Die amerikanischen Behörden gaben zunächst keinen Kommentar ab. Es war unklar, ob es sich bei den Freilassungen von White und Asgari um einen Gefangenen-Austausch handelte, wie es Ende 2019 zwischen den verfeindeten Staaten geschehen war.
Der damals 46-jährige Kalifornier White war im Juli 2018 festgenommen worden. Damaligen Medienberichten zufolge war White in den Iran gereist, um dort die Familie seiner Freundin zu besuchen. Im März 2019 wurde er zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, weil er nach Angaben seines Anwalts den Obersten Führer Ali Khamenei beleidigt und persönliche Fotos in sozialen Netzwerken veröffentlicht hatte.
Mitte März wurde er aus «medizinischen» und «humanitären» Gründen beurlaubt, jedoch unter der Bedingung, dass er das Land nicht verlässt, und der Schweizer Botschaft in Teheran übergeben, die die US-Interessen im Iran vertritt. Washington forderte weiterhin seine sofortige Freilassung. (sda/afp/dpa/rst)
Nur weil der Präsident eines Landes einem nicht gefällt, sollten wir die Diplomatie nicht aufgeben. Es geht bei den Verhandlungen auch um Menschen und deren Familien. Die USA bestehen zum Glück nicht nur aus Trumps...